West-Nil-Fieber

Das West-Nil-Fieber ist eine durch ein RNA-Virus (Orthoflavivirus nilense) verursachte Erkrankung, die hauptsächlich bei Vögeln auftritt. Sie kann aber auch auf den Menschen, auf Säugetiere (z. B. Pferde, Kaninchen, Eichhörnchen) und andere Wirbeltiere übertragen werden. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Stechmücken. Das Virus stammt ursprünglich aus Afrika und dehnt sein Areal als Folge der Klimaerwärmung aus. In Europa trat es erstmals Anfang der 1960er Jahre in Frankreich auf. In Deutschland wurde es erstmals 2018 nachgewiesen.

In Europa scheinen die beiden Stechmücken-Arten Culex pipiens (Gemeine Stechmücke) und Culex modestus eine wichtige Rolle für die Verbreitung des Virus zu spielen. Auch verschiedene Arten der Gattungen Aedes und Ochlerotatus gehören zu den potentiellen Überträgern. Im Zoo betroffen sind namentlich Gänsevögel, Flamingos, Eulen (Bartkauz, Schneeeule), Psittaziden und Raben. 2024 kam es auch zu einem Todesfall bei einem Seehund.

Zur Reduktion des Infektionsrisikos können Mückenfallen aufgestellt oder zur Abtötung der Mückenlarven Bacillus thuringiensis ssp. israelensis über ein Granulat in regelmäßigen Abständen in die Zoogewässer eingebracht werden. Es gibt mehrere zugelassene Impfstoffe für Pferde. Eine Impfung von Vögeln ist möglich, garantiert aber nicht dass gar keine Fälle auftreten.