Färberfrosch

Färberfrosch (Dendrobates tinctorius "Saul") im Zoo Zürich
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Baumsteiger (Dendrobatidae)
Unterfamilie: Dendrobatinae

D LC 650

Färberfrosch

Dendrobates tinctorius • The Dyeing Poison Dart Frog • Le dendrobate à tapirer

403 004 002 018 Dendrobates tinctorius bojnice KR1Färberfrosch (Dendrobates tinctorius) im Zoo Bojnice © Klaus Rudloff, Berlin

403 004 002 018 Dendrobates tinctorius mapApproximatives Vorkommen des Färberfroschs (Dendrobates tinctorius)

403 004 002 018 Dendrobates tinctorius berlinFärberfrosch (Dendrobates tinctorius) im Zoo Berlin © Zoo Berlin

403 004 002 018 Dendrobates tinctorius chemnitz KR1Färberfrosch (Dendrobates tinctorius) im Tierpark Chemnitz © Klaus Rudloff, Berlin

403 004 002 018 Dendrobates tinctorius saul PD zrhFärberfrosch (Dendrobates tinctorius "Saul") im Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

403 004 002 018 Dendrobates tinctorius ZRH PD2Färberfrösche (Dendrobates tinctorius) im Zoo Zürich © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

403 004 002 018 Dendrobates tinctorius opole KR1Färberfrosch (Dendrobates tinctorius) im Zoo Oppeln © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Färberfrösche sind farbenfrohe, kleine Froschlurche, die zwar selbst nicht gefährdet sind, sich aber als Botschafter für den Amphibienschutz und die Erhaltung des Tieflandregenwaldes bestens eignen. In europäischen Zoos werden sie häufig gezeigt und auch in Privathand werden sie sehr oft und in verschiedenen Farbmorphen gezüchtet.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Färberfrosch ist eine mittel- bis sehr große, nach einzelnen Quellen die größte Art unter den Baumsteigerfröschen. Er hat Haftscheiben an den Zehen, die bei den Männchen deutlich größer sind als bei den Weibchen. Zeichnung und Färbung variieren enorm. Ein breites Spektrum ist bei DENDROBASE abgebildet [2; 4; 7].

Verbreitung

Nordöstliches Südamerika: Nordbrasilien, Französisch Guiana, Guyana, Surinam [5].

Lebensraum und Lebensweise

Der Färberfrosch bewohnt den feuchten Boden primärer Regenwälder des Tieflandes, vorzugsweise in der Nähe von Fließgewässern. Die Gelege, bestehend aus bis zu 20 Eiern, werden auf Blättern oder in Höhlen abgesetzt und werden vom Männchen bewacht. Die Larven schlüpfen nach 14-18 Tagen und werden dann vom Männchen in wassergefüllte Baumstrünke, Tümpel oder Wasserlöcher transportiert [6; 7].

Gefährdung und Schutz

Der Färberfrosch hat eine weite Verbreitung und eine große, vermutlich stabile Population. Er gilt daher nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2008, überprüft und bestätigt 2021, nicht als gefährdet [5].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Bezeichnungen "Färberfrosch" bzw. "tinctorius" haben ihren Ursprung in einem Bericht des französischen Naturforschers Graf Bernard-Germain-Étienne de LACÉPÈDE in seiner "Histoire des quadrupèdes ovipares et des serpens" aus dem Jahr 1788, wonach die Indianer Guyanas die Frösche zum Umfärben von Federn lebender Papageien nutzten. Sie entfernten dafür angeblich die Federn junger grüner Papageien und bestrichen die Haut der Vögel mit einem lebenden Frosch oder einer aus Fröschen gewonnenen Flüssigkeit. Die nachwachsenden Federn hätten daraufhin eine gelbe oder rote Färbung angenommen. Bis heute gibt es allerdings keine Bestätigungen dieses Berichtes [4].

Viele Terrarianer befassen sich mit der Haltung und Zucht von Dendrobatiden.  Von 2001 bis 2019 wurden aus Guyana 668 und aus Surinam 15'822 Wildfänge des Färberfroschs exportiert. Im selben Zeitraum wurden weltweit Exporte von 17'583 Nachzuchttieren gemeldet. Wichtigste Ausfuhrländer waren die Niederlande, Kanada und Deutschland [3].

Haltung

In der Terraristik werden die Frösche zumeist nicht nach Herkunft, sondern nach Farbe gezüchtet und es werden durch Kreuzungen neue Farbformen geschaffen. Viele der gehaltenen Färberfrösche sind daher für die Zwecke einer Erhaltungszucht wertlos.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 120 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Wie Baumsteiger gehalten werden (Beispiel):

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1797 vom französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges CUVIER, als "Rana tinctoria" beschrieben. 1830 stellte sie der an der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätige Zoologe Johann Georg WAGLER in die Gattung Dendrobates [1].

403 004 002 018 Dendrobates tinctorius tropiquarium PD1Färberfrosch (Dendrobates tinctorius) im Tropiquarium Servion © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DENDROBASE
  5. IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2023). Dendrobates tinctorius. The IUCN Red List of Threatened Species 2023: e.T55204A61395760. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2023-1.RLTS.T55204A61395760.en . Accessed on 27 June 2024.
  6. HERRMANN, H. J. (2005)
  7. O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2001)