Vietnam-Moosfrosch

Moosfrosch (Theloderma corticale) im Aquazoo Düsseldorf
© EAZA, Amsterdam

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Ruderfrösche (Rhacophoridae)
Unterfamilie: Ruderfrösche im engeren Sinn (Rhacophorinae)

D LC 650

Vietnam-Moosfrosch

Theloderma corticale • The Tonkin Bug-eyed Frog • La grenouille mousse du Vietnam

403 017 015 003 theloderma corticale aquazoo PDVietnamesischer Moosfrosch (Theloderma corticale) im Aquazoo Düsseldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

403 017 015 003 theloderma corticale mapApproximatives Vorkommen des Vietnamesischen Moosfroschs (Theloderma corticale)

 

403 017 015 003 theloderma corticale besancon PD1Vietnamesischer Moosfrosch (Theloderma corticale) im Zoo de Besançon © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

403 017 015 003 theloderma corticale aquazooVietnamesischer Moosfrosch (Theloderma corticale) mit Jungtier im Aquazoo Düsseldorf © Sandra Honigs, Aquazoo

 

403 017 015 003 theloderma corticale aquazoo honigsVietnamesischer Moosfrosch (Theloderma corticale) im Aquazoo Düsseldorf © Sandra Honigs, Aquazoo

 

Weitere Bilder auf BioLib

Der in seiner Heimat nicht gefährdete Vietnamesische Moosfrosch ist eine bizarre, große Art, die sich im Terrarium mit etwas Beobachtungsaufwand von den Besuchern entdecken lässt und sich als Botschafterart für den Amphibienschutz und den Schutz der südostasiatischen Wälder gut eignet. Dementsprechend wird er recht häufig in europäischen Zoos gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Vietnam-Moosfrosch ist mit einer Kopf-Rumpflänge von 75 (-90) mm ein großer Vertreter seiner Gattung. Männchen bleiben etwas kleiner und sind schlanker als Weibchen. Das Auge hat eine grüne, von einem schwarzen Muster durchzogene Iris und eine rundliche Pupille. Zwischen dem 3. und 4. Finger besteht eine rudimentäre Schwimmhaut. Bei der Färbung der stark warzigen Körperoberseite dominiert Moosgrün, ansonsten ist sie abhängig von Alter, Geschlecht und Stimmungslage recht variabel. Die Unterseite ist weißlich-grün und schwärzlich gefleckt. 

Verbreitung

Südostasien: Nördliches Vietnam, bekannt aus den Mao-Son und Tam-Dao-Gebirgen, aber vermutlich weiter verbreitet, eventuell auch angrenzendes China [2; 3].

Lebensraum und Lebensweise

Moosfrösche werden mit etwa einem Jahr geschlechtsreif. Sie können sich ganzjährig fortpflanzen, wenn die Umweltbedingungen entsprechend sind. Ein Weibchen kann pro Monat ein Gelege bestehend aus 20-70 Eiern produzieren. Die Eier haben einen Durchmesser von 8 mm. Sie sind sehr klebrig und werden meistens oberhalb der Wasseroberfläche auf Steinen, Ästen etc. abgelegt [4; 5].

Gefährdung und Schutz

Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 wurde die Art 2017 trotz schwindendem Lebensraum und vermutlich abnehmender Bestände als nicht-gefährdet eingestuft. Dies wurde 2022 überprüft und bestätigt [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Es besteht eine Nachfrage für diese attraktive Art. Sie ist deshalb regelmäßig im Tierhandel anzutreffen. Angebote  in den USA gibt es ab 45 bis 120 USD / Tier [3; Online-Inserate 2017].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 70 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Zoogestützte Forschung: Die Larvenentwicklung wurde hauptsächlich am Kölner Zoo erforscht, aus dem auch detailliert über die Haltungsanforderungen berichtet wird. Es scheint, dass bei Temperaturen über 20 Grad sich nur männliche Tiere aus den Eiern entwickeln. Entsprechende Forschungen sind am IEBR Hanoi geplant [5].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1903 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER als Rhacophorus corticalis beschrieben. 1970 wurde sie erstmals in die Gattung Theloderma gestellt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2022). Theloderma corticale. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T219709082A219667057. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-2.RLTS.T219709082A219667057.en. Accessed on 28 June 2024..
  4. KUNZ, K., HONIGS, S. & EISENBERG, T. (2010)
  5. RAUHAUS, A., GAWOR, A., PERL, R. G. B., SCHELD, S., VAN DER STRAETEN, K., KARBE, D., PHAM, C. T., NGUYEN, T. Q. & ZIEGLER, T. (2012)