Panzerkopfkröte

Panzerkopfkröte (Bufo (=Ingerophrynus) galeatus) im Tierpark Chemnitz
© Klaus Rudloff, Berlin/span>

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten und Stummelfüße (Bufonidae)

D LC 650

Panzerkopfkröte

Bufo (= Ingerophrynus) galeatus • The Bony-heade Toad • Le crapaud à tête osseuse

403 002 003 072 bufo galeatus chemnitz KR1Panzerkopfkröte (Bufo (=Ingerophrynus) galeatus) im Tierpark Chemnitz © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

403 002 003 072 Ingerophrynus galeatus mapApproximative Verbreitung der Panzerkopfkröte (Bufo (=Ingerophrynus) galeatus)

 

 

403 002 003 072 Ingerophrynus galeatus koeln ZieglerSich paarende Panzerkopfkröten (Ingerophrynus galeatus) im Kölner Zoo © Thomas Ziegler, Kölner Zoo

 

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Die wegen der an ihrem Schädel befindlichen Knochenleisten Panzerkopfkröte genannte Art ist in ihrer südostasiatischen Heimat nicht gefährdet. In Zoos ist sie nicht häufig zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Von der Größe her entspricht diese Art in etwa der Erdkröte. Die Männchen sind deutlich kleiner als die Weibchen. Typisch sind die hohen Knochenleisten die beidseits von der Nase über dem Auge nach hinten ziehen. Die Schnauze ist kurz und etwas zugespitzt, die Parotoiddrüsen sind klein. Die Körperseiten und Beine sind mit Warzen bedeckt. Die Grundfarbe oberseits ist braun oder braungrau, die Unterseite ist heller [3].

Verbreitung

Südostasien: Südchina (Insel Hainan), wobei diese Population neuerdings als eigene Art (Ingerophrynus ledongensis) betrachtet wird, Kambodscha, Laos, nördliches Vietnam [4; 6].

Lebensraum und Lebensweise

Die Panzerkopfkröte besiedelt immergrüne und laubabwerfende Wälder, sie ist vorzugsweise an beschatteten Bächen und Waldtümpeln zu finden. Nachweise gibt es aus Höhenlagen von 250-1'300 m. Über die Fortpflanzung im Freiland ist wenig bekannt. Im Terrarium kommt es nach Beregnung und Temperaturabsenkung zu Paarung und Eiablage. Ein Gelege besteht aus 2'500-3'000 bis 5 mm großen Eiern, die in Schnüren abgelegt werden. Die Larven schwimmen am dritten Tag nach dem Schlupf frei und beginnen ab dem sechsten Tag zu fressen. Sie wurden von HENDRIX et al. (2009) detailliert beschrieben. Die Metamorphose setzt nach 45 Tagen ein [2; 4; 5].

Gefährdung und Schutz

Die Art hat eine weite Verbreitung und vermutlich einen großen Bestand, der nicht oder nur unwesentlich abnimmt. Sie gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2017 nicht als gefährdet [6].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Keine Angaben.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur noch in sehr wenigen Zoologischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste

Die Panzerkopfkröte ist eine Art, für die es ein Zuchtprogramm von Citizen Conservation gibt.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art war 1864 von dem aus Esslingen am Neckar stammenden, am Londoner Natural History Museum tätigen Zoologen Albert Carl Ludwig Gotthilf GÜNTHER als Bufo galeatus beschrieben worden. 142 Jahre lang hieß sie so, bis sie 2006 im Zuge der großen taxonomischen Revision der Froschlurche in die Gattung Ingerophrynus gestellt wurde. 2014 postulierten allerdings nordamerikanische Autoren, dass die neuen, die polyphyletische Bufo ersetzenden Gattungen als Untergattungen eingestuft würden[1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. GÜNTHER, A. C. L. G. (1864). The Reptiles of British India. London: Ray Society by R. Hardwicke. Seite 421.
  4. HERRMANN, H. J. (2005)
  5. HENDRIX, R., BÖHME, W. & ZIEGLER, T. (2009)
  6. IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2017). Ingerophrynus galeatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T54645A113955676. http://www.iucnredlist.org/details/54645/0. Downloaded on 05 December 2017.