Rio Pescado-Harlekinkröte

Rio Pescado-Harlekinkröte (Atelopus balios) im Zoo Basel
Zoo Zürich (Pressefoto)

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)

Familie: Kröten (Bufonidae)

D VU 650

Rio Pescado-Harlekinkröte

Atelopus balios The Rio PescadoStubfoot Toad • Le crapaud harlequin du Rio Pescado

Rio Pescado-Harlekinkröte (Atelopus balios) im Zoo Basel © Zoo Basel (Pressefoto)

Approximatives Vorkommen der Rio Pescado-Harlekinkröte (Atelopus balios)

Rio Pescado-Harlekinkröte (Atelopus balios) im Naturhistorischen Museum Bern © NMBE - Rodriguez (Pressefoto)

403 002 002 006 atelopus balios KA lukas ReeseRio Pescado-Harlekinkröte (Atelopus balios) im Zoo Karlsruhe © Lukas Reese, Zoo Karlsruhe

Rio Pescado-Harlekinkröten (Atelopus balios) im Zoo Basel © Zoo Basel (Pressefoto)

Rio Pescado-Harlekinkröte (Atelopus balios), Nachzucht im Zoo Basel © Zoo Basel (Pressefoto)

 

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Die Barbotin-Harlekinkröte ist eine kleine Krötenart mit unklarem taxonomischem Status, die im Freiland als gefährdet gilt und im Zoo nur selten gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Rio Pescado-Harlekinkröten sind mittelgroße Stummefüße mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 32 mm bei den schlanken Männchen und 35–37 mm bei den deutlich robuster gebauten Weibchen. Auf dem Rücken weisen die Tiere eine gelb-grüne Grundfärbung mit schwarzen oder braunen Tupfen auf, während der Bauch einfarbig weißlich gefärbt ist. Orangefarbene Hand- und Fußflächen dienen der innerartlichen Kommunikation oder stellen ein Warnsignal dar, mit dem die Tiere Beutegreifer auf ihre Ungenießbarkeit hinweisen [2].

Verbreitung

Tropisches Südamerika : Ekuador [3].

Lebensraum und Lebensweise

Der Rio Pescado-Stummelfuß ist ein typischer Flachlandbewohner, der in den feuchten Bodenbereichen primärer Regenwälder in Höhenlagen von ca. 120-650 (0-900) m lebt. Dabei werden Stellen unmittelbar neben Bachläufen bevorzugt [3].

Gefährdung und Schutz

Seit 2004, zuletzt überprüft und bestätigt, wird die Art in der Roten Liste der IUCN als unmittelbar vom Aussterben bedroht (CRITICALLY ENDANGERED) geführt, weil sie ein Areal von nur 55 km² hat und alle Individuen auf nur vier Standorte beschränkt sind, die durch Lebensraumzerstörung und -fragmentierung aufgrund der Ausweitung der landwirtschaftlichen Grenzen und des Bergbaus stark unter Druck stehen. Zuvor, in den 1980er Jahren, erlebte die Art einen drastischen Populationsrückgang, der zum Verschwinden der meisten Subpopulationen aufgrund von Lebensraumverlust und möglicherweise Chytridiomykose führte [3].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. National wird die Art nicht genutzt.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Weil der restliche Lebensraum der Rio Pescado-Stummelfußkröte bedroht ist, wurden Tiere ins „Centro Jambatu de Investigación y Conservación de Anfibios“ in Quito gebracht und dort nachgezüchtet.

Nachzuchttiere wurden an verschiedene Einrichtungen im In- und Ausland abgegeben, darunter 2023 an Zoo Karlsruhe, der die Quarantäne für die anderen europäischen Empfänger durchführte und wo noch im selben Jahr die europäische Erstzucht gelang. Ebenfalls 2023 war der Zoo Basel mit 230 metamorphosierten Krötchen bei der Zucht erfolgreich. In Europa wird die Zucht durch Zoos, Forschungseinrichtungen und engagierte Privathalter von der seit 2018 bestehenden Organisation Citizen Conservation koordiniert Gegenwärtig (2024) wird die Art in 8 europäischen Einrichtungen gerhalten, davon drei in Deutschland und zwei in der Schweiz [2; 4; 5; 6]. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Stummelfüße sind eine artenreiche, neotropische Gattung (Atelopus), aus der gegenwärtig rund 120 Arten bekannt sind und laufend weitere beschrieben werden. Die Rio Pescado-Harlekinkröte wurde unter ihrem heute noch gültigen Namen von dem US-amerikanischen Herpetologen James A. PETERS erstmals wissenschaftlich beschrieben, dies in einer Publikation, die 1973 erschien, kurz nach dem Tod von PETERS[1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. CITIZEN CONSERVATION
  3. IUCN SSC AMPHIBIAN SPECIALIST GROUP (2018). Atelopus balios. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T54491A98640710. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-1.RLTS.T54491A98640710.en . Accessed on 01 September 2024.
  4. NATURHISTORISCHES MUSEUM BERN, MEDIENMITTEILUNG vom 06.05.2024
  5. ZOO BASEL, PRESSEMITTEILUNGEN vom 04.10.2023 und 07.02.2024
  6. ZOO KARLSRUHE, PRESSEMITTEILUNG vom 27.11.2023