Riesenlaubfrosch

Riesenlaubfrosch (Litoria infrafrenata) im Tierpark Chemnitz
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Unterfamilie: Australische Laubfrösche (Pelodryadinae)

D LC 650

Neuguinea-Riesenlaubfrosch

Litoria (= Nyctimystes) infrafrenata • The Giant, or White-lipped Tree Frog • La rainette géante

403 007 018 040 litoria infrafrenata chemnitz PD2Riesenlaubfrosch (Litoria infrafrenata) im Tierpark Chemnitz © © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

403 007 018 040 litoria infrafrenata mapApproximative Verbreitung des Riesenlaubfroschs (Litoria infrafrenata)

 

 

 

403 007 018 040 litoria infrafrenata PJanzenRiesenlaubfrosch (Litoria infrafrenata) © © Peter Janzen, DGHT

 

 

 

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Der Riesenlaubfrosch ist für das Publikum spektakulär und somit eine gute Botschafterart für den Amphibienschutz. Er wird deshalb öfter in Zoos gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Riesenlaubfrosch erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 10-14 cm. Er hat einen spitzen Kopf, einen eher schlanken Körper und lange Beine. Das sehr große Auge hat eine goldgelbe Iris und eine horizontale Pupille, das Trommelfell ist gut sichtbar. Finger und Zehen sind mit gut entwickelten Haftscheiben versehen. Die oberseits feinkörnige Haut ist hellgrün oder bronzefarben. Die Körperunterseite ist cremefarben. Ein auffälliger weißer Streifen verläuft entlang der Unterlippe, ein weiterer weißer oder rosafarbener Streifen findet sich auf der Hinterseite der Hinterbeine [5; 7].

Verbreitung

Australasien: Ost-Indonesien, Timor-Leste, Papua-Neuguinea, Salomonen und Nordaustralien (Kap York-Halbinsel) [6].

Lebensraum und Lebensweise

Der Riesenlaubfrosch ist, wie der Korallenfinger, eigentlich ein Bewohner des Regenwaldes, der aber als Kulturfolger  auch durch den Menschen verursachte, feuchte Stellen in Trockengebieten besiedelt. Zur Paarungszeit versammeln sich die Männchen in 3-4 m Höhe auf ufernahen Büschen oder Bäumen und locken mit lauten Rufen die Weibchen an. Das Weibchen legt nach Beregnung einen Klumpen von etwa 430 Eier ins Wasser. Die Larven schlüpfen nach 3-5 Tagen. Die Metamorphose ist nach etwa zwei Monaten abgeschlossen [2; 4; 7].

Gefährdung und Schutz

Der Neuguinea-Riesenlaubfrosch ist weit verbreitet, anpassungsfähig und hat einen großen, stabilen Bestand. Nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2004, überprüft und bestätigt 2021, gilt er daher nicht als gefährdet [6].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im Heimtierhandel [6].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund zwei Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Wie Riesenlaubfrösche gehalten werden (Beispiel):

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art war von dem am Londoner Natural History Museum tätigen Zoologen Albert Carl Ludwig Gotthilf GÜNTHER als Hyla infrafrenata beschrieben worden. 1971 wurde sie in die Gattung Litoria gestellt [1]. Da diese nach Erkenntnissen der Molekulargenetiker polyphyletisch ist, wurde sie 2016 gesplittet und für einen Teil der Arten wurde die Gattungsbezeichnung Nyctimystes aus dem Jahr 1916 ausgegraben. Der Neuguinea-Riesenlaubfrosch passt molekulargenetisch in Nyctimystes, morphologisch aber ist er ein typischer Vertreter von Litoria. Die Verfasser äußern sich deshalb hinsichtlich seiner Stellung sehr vorsichtig [3].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THR WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. DUELLMAN, W. E., MARION, A. B. & BLAIR HEDGES, S. (2016)
  4. HERRMANN, H. J. (2005)
  5. HESELHAUS, R. (1992)
  6. IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2022). Litoria infrafrenata. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T41095A78449570. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-2.RLTS.T41095A78449570.en. Accessed on 27 June 2024..
  7. O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)