Schlammteufel (Cryptobranchus alleganiensis) im Tierpark Chemnitz
© Hermann Will, Chemnitz / Nürnberg/span>
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Niedere Schwanzlurche (Cryptobranchoidea)
Familie: Riesensalamander (Cryptobranchidae)
Schlammteufel
Cryptobranchus alleganiensis • The Hellbender • Le ménopome
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Schlammteufel bleibt deutlich kleiner als die Riesensalamander. Da europäische Zoos sich selten auf nordamerikanische Fauna spezialisieren, ist er hierzulande nur selten zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Gesamtlänge bis zu 70 cm wird der Schlammteufel nur etwa halb so groß wie seine asiatischen Verwandten. Sein Kopf ist breit und abgeplattet. Obwohl er über Lungen atmet, hat er beidseits (manchmal auch nur auf einer Seite) hinter dem Kopf je eine als fleischige Falte ausgebildete Kiemenspalte und innerlich je vier Kiemenbögen. An den Flanken weist er auffällige Hautwülste auf. Die Färbung ist braun-grau mit dunkleren Flecken [3; 5]. VerbreitungNordamerika: Östliche USA (von Illinois, Indiana, Ohio, Pennsylvania und New York bis Missouri, Arkansas, Mississippi, Alabama, Georgia, Nord- und Süd-Carolina, West Virginia und Maryland, einschliesslich Kentucky, Tennessee, und eventuell Iowa). In Kansas eingeführt [4]. Lebensraum und LebensweiseDie Lebensweise gleicht jener der Asiatischen Riesensalamander. Zur Paarungszeit im Herbst hebt das Männchen eine Brutgrube aus und lockt das Weibchen hinein, das dort seine Eier ablegt. Diese werden anschließend vom Männchen befruchtet und dann bis zum Schlüpfen der Larven bewacht. In einem Nest laichen oft mehrere Weibchen [3]. Gefährdung und SchutzWegen deutlich abnehmender Bestände, bedingt durch direkte Verfolgung, Umweltverschmutzung, wasserbauliche Maßnahme und erhöhte wassersportliche Aktivitäten, wurde der Schlammteufel aufgrund eineraus dem Jahr 2004 als potenziell gefährdete Tierart eingestuft. Aufgrund einer Neubeurteilung im Jahr 2022 wird die Art seit 2023 als gefährdet (VULNERABLE) geführt [3]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang III (USA) geregelt. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenIrrtümlich glauben manche Sportfischer, Schlammteufel seien hochgiftig oder richteten große Schäden am Fischbestand und der Fischbrut an, weshalb die Tiere verfolgt und getötet werden. Schlammteufel werden auch für den Tierhandel oder zu Präparationszwecken gefangen [4]. Von 2001-12016 wurde kein internationaler Handel mit lebenden Tieren registriert [2]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich überwiegend im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Die Welterstzucht gelang erst im Jahr 2011 im St. Louis Zoo [PM St. Louis Zoo vom 30.11.2011]. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Schlammteufel gehalten werden (Beispiel):
Taxonomie und NomenklaturIn der Vergangenheit wurde der Schlammteufel mit den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Namen bedacht. Allein bei BREHM finden sich die folgenden Bezeichnungen: Cryptobranchus horridus und salamandroides, Protonopsis horrida, Abranchus alleghaniensis, Curycea macronota, Molge gigantea, Menopoma alleghaniensis und fusca, Salamandrops giganteus [1]. Der Schlammteufel bildet eine monospezifische Gattung innerhalb der Familie der Riesensalamander. Es werden zwei Unterarten unterschieden [3]. |
Literatur und Internetquellen
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- CITES TRADE DATA BASE
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2022). Cryptobranchus alleganiensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T59077A82473431. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-2.RLTS.T59077A82473431.en. Accessed on 26 September 2024.
- O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)