Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Madagaskarfrösche (Mantellidae)
Unterfamilie: Madagaskar-Buntfrösche (Mantellinae)
Buntes Goldfröschchen
Mantella madagascariensis • The Green Mantella Frog • La mantelle verte
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Das Bunte Goldfröschchen gilt als gefährdet. Bis vor einigen Jahren war es regelmäßig im internationalen Tierhandel anzutreffen. Heute hat die Zahl der gehandelten Tiere stark abgenommen. In Zoos wird es nicht häufig gehalten, da diese sich auf das stärker gefährdete Goldfröschchen konzentrieren. Körperbau und KörperfunktionenDie Männchen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 21-22 mm, Weibchen von 24-25(-31) mm. Die Grundfarbe ist schwarz mit großen, gelbgrünen Flecken am Ansatz der Extremitäten, die Oberseiten der Vorderbeine sowie der Hinterbeine bis zum Knie sind ebenfalls gelbgrün. Vom Knie bis zu den Füßen sind die Hinterbeine gelbrosa mit schwarzen Flecken. Von der Schnauzenspitze bis hinter das Auge zieht sich ein heller Strich. Der Bauch ist schwarz mit gelbgrünen Punkten [5; 7; 8]. VerbreitungMadagaskar: Zentrales Ostmadagaskar, etwa von Niagarakely südwärts bis Ranomafana [9]. Lebensraum und LebensweiseDas Grüne Buntfröschchen ist ein tagaktiver Bodenbewohner der in Regenwäldern, an Waldrändern und in offenen Gebieten nahe der Ostküste in Höhenlagen von 700-1'050 m vorkommt und sich meist in dichter Vegetation in der Nähe von Fließgewässern aufhält. Über die Lebensweise der Tiere in der Natur ist wenig bekannt. Die Gelege umfassen etwa 26-48 weiße, 2 mm große Eier, die an Land auf feuchtem Substrat abgelegt werden. Die Larven schlüpfen nach 4-6 Tagen und begeben sich dann ins Wasser. Die Metamorphose setzt nach ca. 9 Wochen ein [4; 7; 8; 9]. Gefährdung und SchutzDas Bunte Goldfröschchen ist seit 2004, letztmals überprüft 20176, als gefährdet eingestuft (Rote Liste: VULNERABLE), weil sein Bestand abnimmt, sein Areal kleiner als 10'000 km² ist, die Qualität seines Lebensraums laufend abnimmt und es für den Tierhandel gesammelt wird, wobei die Sammeltätigkeit heute vermutlich keine Gefährdung mehr darstellt [9]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenBunte Goldfröschchen sind beliebte Terrarientiere und befinden sich regelmäßig im Heimtierhandel. Von 2001-2019 wurden aus Madagaskar knapp 32'620 Wildfänge exportiert, 90% davon bis 2006. Im selben Zeitraum wurden weltweit 643 Nachzuchttiere, hauptsächlich aus Kanada, international verschoben [3]. HaltungEine erfolgreiche Haltung und Zucht erfolgte am Museum Alexander König in Bonn unter folgenden Bedingungen: Behältergröße 100x60x35 cm, Belüftung durch gesamten Deckenbereich und ca. 2/3 der Rückwand. Beleuchtung: mit Biolux-Leuchte und 2 x 60 W E27 Spotstrahler, Lichtdauer 12 Stunden pro Tag, zusätzlich Tageslichteinfluss. Bodengrund aus Presskorkplatten von 2-3 cm Stärke mit kleinen ausgeschnittenen Teichen, Wasserstand 1-2 cm Höhe, Moospolster, Wurzeln und Pflanzen. Jahresrhythmik mit simulierter Trockenzeit von Oktober bis Ende April. Temperaturen im Winter zwischen 25°C Tag und 16°C Nacht, im Sommer zwischen 32°C Tag und 18°C Nacht. Beregnung mittels Gardena-Bewässerungssystem über Tagesautomat, in der Zeit von April bis Oktober 3 x täglich 1 Minute. Fütterung hauptsächlich mit flugunfähigen Fruchtfliegen der Jungtiere auch mit Springschwänzen, dazu Vitamin- und Mineralstoffgaben [4; 6]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur etwa einem halben Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich zwei im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Taxonomie und NomenklaturDas Bunte Goldfröschchen wurde 1872 französischen Naturforscher Alfred GRANDIDIER, der ab 1865 ausgedehnte Forschungsreisen auf Madagaskar unternommen hatte, als "Dendrobates madagascariensis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1882 führte der am British Museum tätige belgische Zoologe George Albert BOULENGER den heute gültigen Gattungsnamen Mantella ein. Die Art ist monotypisch [1; 2]. |
Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
- AMPHIBIAWEB
- CITES TRADE DATA BASE
- GLAW, F., SCHMIDT, K. & VENCES , M. (2000)
- GLAW, F. & VENCES, M. (2007)
- GLAW, K. (2007)
- HENKEL, F.-W. & SCHMIDT, W. (2010)
- HERRMANN, H. J. (2005)
- IUCN SSC AMPHIBIAN SPECIALIST GROUP (2017). Mantella madagascariensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T57446A84167257. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-2.RLTS.T57446A84167257.en . Downloaded on 20 April 2021.