Chinesische Rotbauchunke

Chinesische Rotbauchunke (Bombina orientalis) im Tierpark Chemnitz
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Urfrösche (Archaeobatrachia)
Familie: Unken (Bombinatoridae)

D LC 650

Chinesische Rotbauchunke

Bombina orientalis • The Oriental Fire-bellied Toad • Le sonneur oriental

403 005 003 004 bombina orientalis 10Chinesische Rotbauchunken (Bombina orientalis) im Tierpark Chemnitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

403 005 003 004 bombina orientalis mapApproximative Verbreitung der Chinesischen Rotbauchunke (Bombina orientalis)

 

 

403 005 003 004 bombina orientalis9Chinesische Rotbauchunken (Bombina orientalis) im Tierpark Chemnitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

403 005 003 004 bombina orientalis chemnitz PD4Chinesische Rotbauchunken (Bombina orientalis) im Tierpark Chemnitz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

403 005 003 004 bombina orientalis tropiquarium PD1Chinesische Rotbauchunke (Bombina orientalis) im Tropiquarium Servion © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Als im Terrarium auch tagsüber gut zu beobachtende Art ist die in ihrer Heimat nicht gefährdete Rotbauchunke eine gute Botschafterart für Amphibienschutz. Sie wird daher häufig im Zoo gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Chinesische Rotbauchunke ähnelt sehr der Europäischen Rotbauchunke, ist aber mit bis etwa 60 mm Kopf-Rumpf-Länge etwas größer und auch etwas bunter gefärbt als die in Europa heimische Art. Die Oberseite ist gelbgrün, hellgrün grünbraun oder  braun mit variablen, lackschwarzen Flecken, die Unterseite blassorange bis zinnoberrot mit schwarzen Flecken. Die Tiere können ihre Farbe verändern, fühlen sie sich unwohl, werden sie deutlich dunkler. Die Männchen haben keine Schallblasen, während de Paarungszeit entwickeln sie schwarze Brunftschwielen an Unterarmen, Zehen und z.T. am Bauch. Bei gehaltenen Tieren kommt es häufig zu Farbmutationen, wie sogenannten "Goldunken" oder Albinos [2; 4; 5].

Verbreitung

Ostasien: China, Nord- und Südkorea, Russland (Region Primorje in Ostsibirien) [3].

Lebensraum und Lebensweise

Da sie recht wärmeliebend ist, hält die Chinesische Rotbauchunke in frostsicheren Unterschlüpfen eine lange Winterruhe, die von Ende September bis Ende Mai dauern kann. Paarungszeit ist von Mai bis Mitte August. Die Männchen Markieren ihr Revier mit "Unkenrufen" und locken damit Weibchen an. Die Weibchen legen während einer Fortpflanzungsperiode bis über 250 große Eier in Portionen von 3-45 Stück, die sie in Bächen unter Steinen verstecken. Bei Gefahr nehmen die Unken eine Warnstellung ein, bei der die Extremitäten über den Rücken genommen und der Rücken nach innen gekrümmt wird, sodass die bunte Unterseite sichtbar wird [2; 4; 5].

Gefährdung und Schutz

Die Chinesische Rotbauchunke hat eine weite Verbreitung und ist häufig. Sie wird deshalb trotz abnehmender Bestandstendenz als nicht gefährdet taxiert [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Chinesische Rotbauchunke ist ein attraktives und einfach zu haltendes Terrarientier, das, weil es in Europa keinen besonderen Schutz genießt, bei uns in Privathaltungen weit verbreitet ist. Verängstigte Unken können ein nach Lauch riechendes Gift ausscheiden, das auch ohne direkte Berührung die Schleimhäute stark reizt, sodass einem z.B. die Augen tränen [4].

Haltung

Die Chinesische Rotbauchunke ist eine Art, für die es ein Zuchtprogramm von Citizen Conservation gibt.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 75 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Wie Unken gehalten werden (Beispiel):

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1890 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER als "Bombinator orientalis" beschrieben. 1907 stellte sie der aus Norwegen stammenden und an der Smithsonian Institution in Washington DC wirkende Herpetologe  Leonhard Hess STEJNEGER in die Gattung Bombina, die die von dem u.a. in Jena tätigen, nachmaligen Rektor der Universität Zürich, Lorenz OKEN, 1816 begründet worden war [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2020). Bombina orientalis. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T54449A63850146. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-1.RLTS.T54449A63850146.en . Downloaded on 10 April 2020.
  4. O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)
  5. ROGNER, M. (2004)