China-Zwergstreifenhörnchen (Tamiops swinhoei) im Zoo Magdeburg im Tierpark Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin
Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Taxon ohne Rang: Nagetiere und Hasen (GLIRES)
Ordnung: Nagetiere (RODENTIA)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Schönhörnchen (Callosciurinae)
China-Zwergstreifenhörnchen
Tamiops swinhoei • The Swinhoe's Striped Squirrel • L'écureuil rayé de Swinhoe
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Das China- oder Swinhoe.Zwergstreifenhörnchen ist ein sehr attraktives, lebhaftes und soziales, kleines Hörnchen, das in den Zoos vor 2010 kaum zu sehen war, in den letzten Jahren aber eine sehr weite Verbreitung gefunden hat. Körperbau und KörperfunktionenChina-Zwergstreifenhörnchen sind im Mittel etwas größer als die anderen Arten der Gattung Tamiops. Sie erreichen eine Kopf-Rumpflänge von rund 130(-160) mm, eine Schwanzlänge von 100 (67-116) mm und ein Gewicht von etwa 67-90 g. Die Grundfarbe des weichen und langen Fells ist oberseits variabel, olivgelb bis olivgrau oder blass orange-braun. In der Rückenmitte verlaufen drei dunkle Längsstreifen, die von hellen, gelbbraunen Streifen eingefasst werden. Um das Auge befindet sich ein heller Ring, über die Wangen verläuft ein Längsstreifen. Flankenstreifen wie beim Himalaya-Zwergstreifenhörnchen fehlen. Der Bauch ist weißlich. Die Ohren sind mit weißen Haarpinseln versehen. Die Weibchen haben drei Paar Zitzen [2; 3; 4]. VerbreitungSüdostasien: Bhutan, China (Jünnan), Indien (Assam und Mizoram), Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Thailand, Vietnam [2]. Lebensraum und LebensweiseDas China-Zwergstreifenhörnchen besiedelt in seinem weitläufigen Verbreitungsgebiet Laub- und Nadelwälder, Sekundärwälder, Gärten sowie Buschland. Wo sich die Areale der beiden Arten überlappen, liegt die Höhenverbreitung von swinhoei oberhalb jener von Tamiops maclellandii und geht von etwa 1'000 m bis zur Schneegrenze. Am häufigsten ist es in Höhenlagen von 2'500-3'000 m. Die Tiere sind überwiegend tag- und dämmerungsaktiv. Sie leben hauptsächlich in Bäumen und kommen weniger häufig auf den Boden. Sie ernähren sich von Früchten, anderem Pflanzenmaterial und von Insekten. Als Schlafplatz und Unterschlupf dienen Baumhöhlen. Die Tiere kommunizieren untereinander mit vogelartigen Zwitscherlauten [2; 3]. Über die Fortpflanzung wildlebender Tiere ist wenig bekannt. Die Weibchen bringen pro Jahr meistens zwei Würfe mit durchschnittlich 3.2 Jungen [1; 5]. Gefährdung und SchutzDas China-Zwergstreifenhörnchen hat eine weite Verbreitung und ist in geeigneten Lebensräumen häufig. Es gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [2]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenKeine Informationen. Möglicherweise werden China-Zwergstreifenhörnchen zur Fleischgewinnung gefangen [1]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art erlebt gegenwärtig einen Boom, gab es vor fünf Jahren rund 50 Haltungen, sind es gegenwärtig (2024) gegen 100, von denen sich etwa 60% im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Im Säugetiergutachten 2014 des BMEL finden sich keine Angaben zu sozial lebenden Kleinhörnchen Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für 1 Tier ein Gehege vor, dessen Grundfläche bei einer Höhe von 1.5 m 0.5 m² misst. Für jedes weitere Tier kommen 0.2 m² zur Basisflächen dazu. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind für 1-2 Tiere eine Fläche von 2 m² und eine Höhe von 2 m erforderlich, für jedes weitere Tier ist die Fläche um 0.2 m² zu vergrößern. Taxonomie und NomenklaturDas China-Zwergstreifenhörnchen wurde 1874 durch den Direktor des Pariser Naturkundemuseums, Alphonse MILNE-EDWARDS, als Varietät von "Sciurus mclellandii" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Tamiops wurde 1906 von Joel Asaph ALLEN, dem Entdecker der Allen'schen Regel eingeführt. Heute gilt es als eigenständige Art [5]. Es werden mindestens vier Unterarten anerkannt, die sich in Farbe und Zeichnung leicht unterscheiden:
Andere Autoren geben allein für China acht Unterarten an [3; 4; 5]. |
Literatur und Internetquellen
- ANIMAL DIVERSITY WEB
- DUCKWORTH, J.W. & LUNDE, D. 2008. Tamiops swinhoei. The IUCN Red List of Threatened Species 2008: e.T21382A9277504. http://www.iucnredlist.org/details/21382/0. Downloaded on 08 April 2016.
- SMITH, A. T. & XIE, Y. (Hrsg., 2008)
- THORINGTON Jr., R. W., KOPROWSKI, J. L., STEELE, M. A. & WHATTON, J. F. (2012)
- WILSON, D.E. & REEDER, D. M. (2005)