Braunes Buschkänguru (Dorcopsis muelleri) im Zoo Prag
© Klaus Rudloff, Berlin
Unterklasse: Beuteltiere (MARSUPIALIA)
Ordnung: Känguruverwandtschaft (DIPROTODONTIA)
Unterordnung: Känguruartige (Macropodiformes)
Familie: Kängurus (Macropodidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kängurus (Macropodinae)
Braunes Buschkänguru
Dorcopsis muelleri • The White-striped Dorcopsis • Le wallaby à raie blanche
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Buschkängurus verschiedener Arten wurden früher in einigen Zoos gehalten und gezüchtet. Gegenwärtig (2024) sind sind sie nur in wenigen Zoos vertreten. Wahrscheinlich wurde die Artzugehörigkeit dieser Tiere nicht richtig bestimmt, anstatt um D. hageni, wie von den Zoos angegeben, dürfte es sich um D. muelleri handeln. Körperbau und KörperfunktionenDas Braune Buschkänguru ist ein kleines, kurzhaariges Wallaby mit schlanker Schnauze, das bei den Männchen eine Kopf-Rumpflänge von 71-77 cm und eine Schwanzlänge von 42-54 cm, bei den Weibchen eine Kopf-Rumpflänge von 54-65 cm und eine Schwanzlänge von 32-47 cm aufweist. Weibchen haben eine Gewicht von 5-6.8 kg. Seine Färbungvariierrt je nach Unterart [2]. VerbreitungNeuguinea: Indonesien (West-Papua sowie die Inseln Misool Japen und Salawati) [2; 3]. Lebensraum und LebensweiseDas Braune Buschkänguru lebt in primären Regenwäldern und Sekundärwäldern des Tieflands bis auf eine Höhe von etwa 400 m. Über seine Lebensweise ist nur wenig bekannt [2; 3]. Gefährdung und SchutzDie Art ist weit verbreitet, hauptsächlich in dünn besiedelten Gebieten, kommt aber auch mit vom Menschen modifizierten Lebensräumen zurecht. Sie wurde deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft [2; 4]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenBuschkängurus wird gebietsweise als Fleischlieferant gejagt. Das Fleisch wird z.T. leicht angeräuchert vermarktet [2; 4]. HaltungFür die verwandte Art Dorcopsis luctuosa wird ein Höchstalter von 13 Jahren und 11 Monaten angegeben [1]. Haltung in europäischen Zoos: Buschkängurus waren in Europa stets selten und wurde nur mit Unterbrüchen gezeigt. Der gegenwärtige Bestand, bei dem es sich nicht, wie ursprünglich angenommen, um D. hageni, sondern um D. muelleri handeln dürfte, geht auf Importe in den Jahren 2013 und 2015 zurück [4]. Die Art wird in nur wenigen Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste Mindestanforderungen an Gehege: Die behördlichen bzw. gesetzlichen Vorgaben für die Haltung werden diesen Arten des tropischen Tieflandes nicht unbedingt gerecht. Es wäre wohl zweckdienlicher, ein kleineres Außen- und dafür ein größeres Innengehege vorzuschreiben. Das Säugetiergutachten 2014 des BMEL gibt ein Außengehege vor, das für 5 Tiere eine Fläche von 150 m² und für jedes weitere zusätzlich 15 m² aufweisen soll. Das Innengehege soll eine Fläche von 10 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 2 m² haben. Die Tierschutzverordnung der Schweiz (Stand 01.06.2024) schreibt für 5 Tiere ein Außengehege von 40 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 4 m² vor. Das Innengehege muss für 5 Tiere 10 m² groß sein und für jedes weitere Tier ist die Fläche um 2 m² zu erhöhen. Die Anforderungen der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind etwas abstrus. Verlangt werden für fünf Tiere ein Außengehege von 200 m² und ein Innengehege von 4 m². Für jedes weitere Tier ist die Fläche außen wie innen um 10% zu erhöhen. Taxonomie und NomenklaturDorcopsis muelleri wurde 1827 vom französischen Arzt und Naturforscher René Primevère LESSON als "Macropus muelleri" erstmals wissenschaftlich beschrieben, nach anderen Quellen 1866 von dem aus Thüringen stammenden, am Naturhistorischen Museum Leiden tätigen Zoologen Hermann SCHLEGEL. Die heute vier Arten (D. atrata, D. hageni, D. luctuosa und D. muelleri) umfassende Gattung Dorcopsis wurde 1845 von Hermann SCHLEGEL und dem badisch-stämmigen Forschungsreisenden Salomon MÜLLER eingeführt. Von D. muelleri sind vier Unterarten anerkannt. Die in europäischen Zoos gehaltenen Tiere werden oft als Dorcopsis hageni bezeichnet. D. hageni wurde 1897 von dem amerikanischen Zoologen Edmund HELLER beschrieben und zu Ehren des Landeshauptmanns der deutschen Kolonie Kaiser-Wilhelms-Land, Curt von HAGEN, benannt [2; 3]. |
Literatur und Internetquellen
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
- LEARY, T.et al. (2016). Dorcopsis muelleri. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T6800A21952423. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-2.RLTS.T6800A21952423.en . Accessed on 28 December 2021.
- SCHÜRER, U. (2020)