Uganda-Kob (Kobus kob thomasi) im Uganda Wildlife Education Cente, Entebbe
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überordnung: LAURASIATHERIA
Taxon ohne Rang: CETARTIODACTYLA
Ordnung: Paarzeher (ARTIODACTYLA)
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Ried- und Wasserböcke (Reduncinae)
Moorantilope
Kobus kob • The Kob • Le cobe de Buffon
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Die Moorantllope hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Impala, ist aber gedrungener gebaut. Aus europäischen Zoos ist die hübsche, aber nicht-gefährdete Art verschwunden, weil ihre Haltung nicht als prioritär angesehen wurde. Körperbau und KörperfunktionenMoorantilopen erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 160-180 cm, eine Schwanzlänge von 10-15 cm und eine Schulterhöhe von 70-105 cm. Weibchen werden etwa 45-77 kg schwer, die ein leierförmiges Gehörn tragenden Böcke bis 120 kg [1; 4]. VerbreitungAfrika, im nördlichen Savannengürtel: Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kongo Dem., Mali, Niger, Nigeria, Senegal, Südsudan, Togo, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik. Vermutlich ausgestorben in Mauretanien, ausgestorben in Burundi, Gambia; Kenia, Sierra Leone und Tansania [2]. Lebensraum und LebensweiseMoorantilopen sind Grasfresser und benötigen ganzjährig Zugang zu offenem Wasser. Sie besiedeln Schwemmebenen, Grasland und Savannen. Die soziale Organisation hängt von der Dichte ab. Bei relativ geringer Dichte besetzen die Böcke Einzelterritorien, die möglichst so lokalisiert sind, dass sie von vielen Weibchenrudeln besucht werden. Bei hoher Dichte versammelt sich ein Teil der Böcke auf sogenannten "Leks", Balz- bzw. Brunftplätzen, wo sie um durchziehende Weibchen konkurrieren [1; 2]. Es gibt keine feste Fortpflanzungszeit, allenfalls regional unterschiedliche saiusonale Spitzen hinsichtlich der Brunft. Nach einer Tragzeit von 240-266 Tagen wird in der Regel ein einzhelnes Kalb gesetzt. Dieses wird mit etwa 6 Monaten entwöhnt. Diue weibchen können kurz nach der Geburt wieder gedeckt werden [4]. Gefährdung und SchutzDie Art ist immer noch weit verbreitet und trotz gebietsweise hohem Jagddruck relativ häufig. Sie kommt in einer Reihe von Schutzgebieten vor, und solange dies der Fall ist, wird sie aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht-gefährdet angesehen [2]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Die Unterart leucotis fällt unter Anhang II des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten. Bedeutung für den MenschenAls standorttreue Art ist die Moorantilope eine leichte Beute für Jäger. Nicht-nachhaltige Bejagung hat vielfach zu massiven Bestandseinbrüchen geführt. Nachhaltig wäre eine jährliche Abschöpfung von etwa 7% des Bestands [2]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art ist dem Collection Planning der EAZA zum Opfer gefallen und ist seit etwa 1980 in europäischen Zoos nicht mehr vorhanden. Die britische (europäische?) Erstzucht gelang um 1843 in der Menagerie des Earl of Derby in Knowsley (heute Safaripark). Der letzte Hinweis auf eine Nachzucht in Europa im International Zoo Yearbook bezieht sich auf das Jahr 1980 (Zoo de Vincennes, Paris). Für Details siehe Zootierliste. Den Alterrekord hält ein Tier, das im Zoo von Paris 21 Jahre und 11 Monate alt wurde [3]. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll ein Gehege für bis zu 5 Tieren mindestens eine Fläche von 200 m² aufweisen. Für jedes weitere Tier kommen 20 m² zur Basisfläche dazu. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für 1-6 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche 500 m² misst. Für jedes weitere Tier kommen 50 m² dazu. Stallfläche 5 m² pro Tier. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind für 1-5 Tiere 500 m² erforderlich. Für jedes weitere Tier kommen 50 m² dazu. Stallfläche 4 m² pro Tier. Taxonomie und NomenklaturEs wurden mehrere Unterarten beschrieben. Meist werden deren drei anerkannt: K. k. leucotis, K. k. thomasi und K. k. kob. Der Uganda-Kob (thomasi) und die Westliche Moorantilope (kob) sind zwar phänotypisch verschieden, aber aufgrund ihrer molekulargenetischen Ähnlichkeit wurde postuliert, die beiden Formen zusammenzulegen, was bestimmte Taxonomen aber nicht daran hindert sie zu vollen Arten aufwerten zu wollen. Ferner wird diskutiert, ob der Puku (Kobus vardonii) nicht eher eine Unterart von kob als eine eigenständige Art sein sollte [1; 2; 4]. Literatur und Internetquellen
|