Schneeleopardin mit Zwillingen ©
Trotz eines 1,9 Millionen km² großen Verbreitungsgebietes leben heutzutage nur noch etwa 4'000 bis 5'000 Schneeleoparden in freier Wildbahn. Die Tiere werden vor allem wegen ihres Fells gejagt, es werden jedoch auch andere Körperteile wie z.B. Knochen für medizinische Zwecke verwendet. Lebensraumverlust und die Tötung durch Bauern, deren Vieh durch die Raubtiere gerissen wird, stellen für die Schneeleoparden eine grosse Bedrohung dar.
Der 1981 gegründete Snow Leopard Trust (www.snowleopard.org) mit Sitz in Seattle hat sich die Erforschung und den Schutz dieser Großkatze auf die Fahne geschrieben und führt in China, Indien, Kirgisistan, der Mongolei und Pakistan erfolgreich Projekte zum Schutz wildlebender Schneeleoparden durch. Er ist weltweit die größte Organisation, die sich ausschließlich dem Schutz von Schneeleoparden im zentralasiatischen Hochland widmet. Ziele sind die Schaffung von Schutzgebieten in Zusammenarbeit mit Regierungen, Umweltbildung und Einbezug lokaler Gemeinden sowie die wissenschaftliche Erforschung der Tiere zur Optimierung von Schutzmaßnahmen. Diese Projekte kommen natürlich nicht nur Schneeleoparden zugute, sondern nebenbei auch den jeweiligen Ökosystemen mit all ihren schützenswerten Pflanzen- und Tierarten.
Zahlreiche Partnerorganisationen unterstützen den Snow Leopard Trust regelmäßig, Über 100 davon sind Zoologische Gärten oder zooverwandte Organisationen in Nordamerika und Europa, darunter der Zoo Basel, Zoo Dresden, Zoo Krefeld und Zoo Magdeburg. Andere Zoos leisten Beiträge über andere Kanäle.
Unterstützung von Bildungsmaßnahmen des Snow Leopard Trust
Zoo Magdeburg
Kinder in Indien lernen über Schneeleoparden - Photo Snow Leppard Trust
Dr. George Schaller an einem Workshop in Indien - Photo: Snow Leopard Trust
Installation im Zoo Magdeburg © Julia Kögler, Zoo Magdeburg |
Seit zwanzig Jahren hat die Haltung und erfolgreiche Zucht von Schneeleoparden im Magdeburger Zoo Tradition. Insgesamt erblickten in dieser Zeit 12 Jungtiere das Licht der Welt, die alle im Familienverband aufwuchsen. Der Zoo Magdeburg unterstützt zudem seit 2008 mit einer jährlichen Spende von US$ 10.000 das Natural Partnership Program des Snow Leopard Trust.
Die finanzielle Unterstützung des Magdeburger Zoos ermöglicht die Durchführung von diversen Umweltbildungsprojekten im nordindischen Spiti Valley (Himachal Pradesh Region): Ein Kinderbuch über Schneeleoparden sowie Lehrmaterial für Lehrer wurde entworfen, gedruckt und verteilt. Zudem werden jährlich für etwa 40 Lehrer und 500 Jugendliche mitten im Lebensraum der Schneeleoparden Workshops in Zeltcamps durchgeführt.
In diesen Seminaren vermitteln lokale Mitarbeiter des Snow Leopard Trust Wissenswertes über die Tiere und ihres Schutz, wodurch zusätzliche Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden. Um auch die Besucher des Magdeburger Zoos über das Projekt zu informieren, wurde an dem Gehege der Schneeleoparden eine speziell angefertigte Schneeleoparden-Figur installiert. Gleichzeitig machen Informationstafeln über die Bedrohung der Art aufmerksam und informieren darüber, wie sich jeder Einzelne für den Schutz der Tiere einsetzen kann.
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Literatur und Internetquellen:
http://www.snowleopard.org
Mithilfe bei der Unterstützung der Landbevölkerung durch den Snow Leopard Trust
Zoo Basel
Knuddel-Schneeleopard © http://www.snowleopard.org
Kamel-Strickwolle © http://www.snowleopard.org
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Um durch Schneeleoparden verursachte Schäden für die Landbevölkerung zu mildern, sind im Rahmen des Programms verschiedene Massnahmen getroffen worden,, wie z.B. die Schaffung einer Vieh-Versicherung für die lokalen Bauern, an der (Stand 2014) 260 Familien teilnehmen, eines Impfprogramms für 2500 Rindviehbestände oder alternative Verdienstmöglichkeiten. So vertreibt der Snow Leopard Trust Produkte, die von der lokalen Bevölkerung hergestellt wurden. An diesem „Snow Leopard Enterprises handicraft program“ beteiligen sich 350 Familien, und während des Zeitraums 2005 bis 2014 konnte für diese ein Einkommen von über einer Million US-Dollars generiert werden.
Der Zoologische Garten Basel ist einer der Abnehmer des Programms und verkauft eine Auswahl der Produkte im Zolli-Shop.
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Literatur und Internetquellen:
http://www.snowleopard.org
Schneeleopardenschutz in Kirgistan
Zoo Zürich
NABU-Ranger Gruppe Bars. Foto: NABU
Dshamilja mir 2014 geborenem Jungtier © Cordula Galeffi, Zoo Zürich
Schneeleoparden (Panthera uncia) im Zoo Zürich © Zoo Zürich (Pressefoto)
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In Kirgistan leben nur noch schätzungsweise 250 Schneeleoparden, die unter illegaler Bejagung leiden. Die deutsche Naturschutzorganisation NABU hat deshalb die Anti-Wilderer-Einheit Gruppa Bars geschaffen. Er bekämpft Wilderer und den illegalen Handel, und betreibt ein Rehabilitationszentrum für verletzte Wildtiere, um diese – wenn möglich – später wieder auswildern zu können. Mit seiner Umweltbildung leistet er wichtige Aufklärungsarbeit bei Viehhirten, in Schulen und des gesamten Bevölkerung.
Der Zoo Zürich züchtet seit Jahren im Rahmen des Europäischen Erhaltungszucht-Programmes (EEP) Schneeleoparden. Er engagierte sich massgeblich an der Etablierung dieses Erhaltungszuchtprogrammes in den europäischen Zoos. 2001 übernahm der Zoo den ersten von Gruppa Bars beschlangnahmten Schneeleoparden aus Kirgistan. Es war ein Weibchen, das als Jungtier von Wilderern in einer Falle gefangen und dabei an einem Hinterfuss verletzt worden war.
Da das Bein nicht mehr gebrauchen war, bestand keine Möglichkeit, das Tier wieder ausuwildern. Nach vorübergehender Unterbringung in einem deutschen Wildpark kam "Dshamilja" im Herbst 2001 nach Zürich und wurde in das Zuchtprogramm integriert. Bis 2014 brachte Sie fünfmal ein einzelnes Jungtier und einmal Zwillinge zur Welt. Zudem unterstützt der Zoo Zürich das Schutzprogramm des NABU finanziell und bezahlt aus seinem Naturschutzfonds den Einsatz von Wildhütern in Kirgistan und der Mongolei.
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Literatur und Internetquellen:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/schneeleopard/
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