Uta-Hick-Bartsaki (Chiropotes utahickae) im Zoologisch-Botanischen Garten Mülhausen
© Wolfgang Dreier, Berlin
Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Ordnung: Affen und Halbaffen (PRIMATES)
Unterordnung: Affen (Simiae / Haplorrhini)
Teilordnung: Eigentliche Affen (Simiiformes)
Überfamilie: Neuwelt- oder Breitnasenaffen (Platyrrhini)
Familie: Sakiaffen (Pitheciidae)
Unterfamilie: Sakiaffen i.e.S. (Pitheciinae)
Uta-Hick-Bartsaki
Chiropotes utahickae • The Uta Hick's Bearded Saki • Le saki barbu d'Uta Hick
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Uta-Hick-Bartsaki wurde zuerst als Unterart beschrieben. Seit 2003 gilt er als eigenständige Art. Diese ist in ihrem Ursprungsgebiet gefährdet. In europäischen Zoos wurden nur wenige Exemplare gehalten, nach 2013 keine mehr. Körperbau und KörperfunktionenBei den Uta-Hick Bartsakis erreichen Männchen eine Kopf-Rumpf-Länge von 39 (36-42) cm, eine Schwanzlänge von 29 (37-41) cm und ein Gewicht von 2.5-4 kg, die Weibchen eine Kopf-Rumpf-Länge von 36-37 cm, eine Schwanzlänge von 43 (37-58) cm und ein Gewicht von 2-3.5 kg. Die Körperoberseite ist dunkel- bis kastanienbraun, Kopf, untere Hälften der Arme und Beine, Hände und Füße sowie der buschige Schwanz sind schwarz. Beide Geschlechter haben einen Schopf und Backenbärte, die bei den Männchen stärker entwickelt sind [3; 5; 6]. VerbreitungTropisches Südamerika: Brasilien, begrenzt durch Amazonas, Río Xingu und Río Tocantins-Río Araguaia [1; 5]. Lebensraum und LebensweiseLebensraum des Uta-Hick-Bartsakis ist das Amazonas-Tiefland, wo er Regenwälder auf terra firma bewohnt, aber auch in teilweise eingeschlagenen Wäldern vorkommt. Die Nahrung besteht etwa zur Hälfte aus Samen, den Rest machen Fruchtfleisch, Blüten und kleine Mengen anderen Pflanzenmaterials sowie Insekten aus. Die Tiere leben in kleineren, wenig stabilen gemischtgeschlechtlichen Gruppen, die Streifgebiete von 60-100 ha haben [1; 6]. Gefährdung und SchutzDer Uta-Hick-Bartsaki galt seit 1994 (damals noch als Unterart) als gefährdet, 2008 wurde er in die Kategorie "stark gefährdet" eingeteilt. Aufgrund einer erneuten Überprüfung im Jahr 2015 gilt er seit 2020 wieder "nur" als gefährdet (Rote Liste: VULNERABLE) [1]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenUta-Hick-Bartsakis werden zur Gewinnung von Fleisch und Pelzfellen für den lokalen Konsum bejagt. Der Jagddruck ist in den letzten Jahren wahrscheinlich stärker geworden [1]. Von 1977-2021 wurde keinerlei Ausfuhren von lebenden Tiere aus Brasilien registriert, lediglich etwas Wissenschaftsmaterial [2]. HaltungIm Kölner Zoo lebte ein Männchen 18 Jahre, im Zoologisch-Botanischen Garten Mülhausen im Elsass ein Weibchen über 18 Jahre [5]. Haltung in europäischen Zoos: Uta-Hick-Bartsakis wurden zwischen 1964 und 2013, teilweise als Chiropotes (satanas) chiropotes bezeichnet, vom Kölner Zoo, der Pariser Ménagerie und dem Zoologisch-Botanischen Garten Mülhausen im Elsass gehalten. Zu einer Zucht reinblütiger Tiere kam es nie, in einem Fall zu einer Kreuzung mit Chiropotes albinasus [3; 4]. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Im Säugetiergutachten 2014 des BMEL wird für die Haltung einer Familie ein Außen- und ein Innengehege von je 15 m² / 45 m³ gefordert und für jedes zusätzliche (?!) erwachsene Tier 2 m² / 6 m³ mehr. Dies ist eine Verdreifachung des Raumangebots gegenüber dem Gutachten’96, das 6 m² / 12 m³ vorsah. Die neue Anforderung ist aber weder durch konkrete wissenschaftliche Daten noch durch Tierhaltererfahrung erhärtet. Die Tierschutzsachverständigen hielten daher im Differenzprotokoll fest, dass für 5 Tiere 10 m² / 25 m³ und für jedes weitere Tier eine Vergrößerung der Fläche um 1.5 m² ausreichend seien. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für 5 Tiere ein Innen- und ein Außengehege mit einer Grundfläche von je 10 m² bei 3 m Höhe und für jedes weitere Tier jeweils 2 m² Fläche zusätzlich vor. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) muss die Haltung paarweise oder in kleinen Familiengruppen erfolgen und es sind für 5 Adulttiere ein Außen- und ein Innengehege mit einer Grundfläche von je 20 m² bei 3 m Höhe erforderlich. Für jedes weitere Adulttier sind die Flächen um 2 m² zu erweitern. Taxonomie und NomenklaturDer Uta-Hick-Bartsaki wurde 1985 von dem amerikanischen Säugetierkundler Philip HERSHKOVITZ vom Field Museum of Natural History, Chicago, unter der Bezeichnung "Chiropotes satanas utahicki "als Unterart des Schwarzen Saki beschrieben. Da es sich bei Uta Hick, der damaligen Primatenkuratorin des Kölner Zoos, um eine Dame handelt, wurde nachträglich das Artepitheton in utahickae umgewandelt. 2003 wurde die Unterart in den Rang einer selbständigen Art erhoben [4]. |
Literatur und Internetquellen
- ALONSO, A.C., CARVALHO, A. & JERUSALINSKY, L. (2020). Chiropotes utahickae. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T43892A17976648. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T43892A17976648.en. Downloaded on 28 July 2021.
- CITES TRADE DATA BASE
- HICK, U. (1973)
- PETERS, G., HAUS, T. & HUTTERER, R. (2014)
- SCHRÖPEL, M. (2010)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)