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Roloway-Meerkatze (Cercopithecus (diana) roloway) im Zoo Heidelberg
© Zoo Heidelberg

Die Roloway-Meerkatze - Flaggschiff der West African Primate Conservation Action

11-6-30-3 rolowayJunge Roloway-Meerkatze © Zoo Heidelberg

 

 

11-6-30-2 rolowayRoloway-Meerkatze © Zoo Heidelberg

 

Quellen:

Tierart-Datenblatt: Diana-Meerkatzen

Lebensraum: Westafrikanischer Regenwald

Die West African Primate Conservation Action (WAPCA) ist eine Initiative europäischer Zoos, der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschuz (ZGAP) und ihrer französischen Partnerorganisation Conservation des Espèces et des Populations Animales (CEPA).

Die Roloway-Meerkatze (Cercopithecus diana roloway) ist ein Bewohner des westafrikanischen "Upper Guinean Forest", der einst in einem breiten Waldgürtel von Sierra Leone nach Ghana verlief und ein sicherer Rückzugshort für seine zahlreichen tierischen Bewohner darstellte. Die Abholzung weiter Teile des Gebiets führte in der Vergangenheit jedoch zu einem schrittweisen Verlust mehrerer Millionen Hektar und bedroht nun die Existenz des Ökosystems Regenwald als Ganzes. Doch noch immer beheimatet der Upper Guinean Forest eine Unmenge an unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten und gilt deshalb als einer der weltweit 25 Biodiversitäts-Hotspots, die sich durch eine bemerkenswerte Artenvielfalt auszuzeichnen vermögen.

Auf Grund von Bejagung und Zerstörung ihres Lebensraumes sind viele der ausschließlich in diesem Teil des westafrikanischen Regenwaldes vorkommenden Arten mittlerweile selten geworden oder schon ausgerottet. Auch die im Zoo Heidelberg gezeigte Roloway-Meerkatze musste immense Bestandseinbußen verkraften. Ihr Zustand ist inzwischen kritisch. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken und ein baldiges Erlöschen wildlebender Populationen zu verhindern, wurde im Jahre 2001 das Artenschutzprogramm West African Primate Conservation Action (WAPCA) ins Leben gerufen, das sich seither dem Schutz der Primatenarten dieses sensiblen Lebensraums verschrieben hat. Durch eine bessere Ausbildung der Wildhüter vor Ort und Schulungen der Bevölkerung zur nachhaltigen Nutzung des Regenwaldes, gelang bereits ein wichtiger Schritt in diese Richtung hin zur Eindämmung der Wilderei.

Innerhalb des westafrikanischen Regenwaldes wird der Roloway-Meerkatze auf Grund ihrer Attraktivität und Verwundbarkeit eine Sonderstellung als Flaggschiffart zuteil, versinnbildlicht sie als solche doch wie keine andere Spezies das Schutzbedürfnis ihres gesamten Ökosystems, wodurch sie einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung einer Vielzahl von (weniger prominenten) Tierarten leistet.

Der Tiergarten Heidelberg koordiniert das Artenschutzprogramm WAPCA und ist neben dem Zoo Duisburg der einzige Zoo Deutschlands, der diese Primatenart hält und auch regelmäßig züchtet.

 

Mehr Platz für die Weißscheitelmangaben im EPBC Accra

106 008 001 004 cercocebus lunulatus WAPCAWeißscheitelmangabe (Cercocebus atys lunulatus) mit im Endangered Primate Breeding Centre geborenem Jungtier © WAPCA

 

 

106 008 002 006 WAPCA supporterMitglieder und Unterstützer der WAPCA © WAPCA

 

 

106 008 001 004 cercocebus lunulatus LD LD1Jungerwachsene Weißscheitelmangabe (Cercocebus a. lunulatus) wurde vom Zoo Landau an das Endangered Primate Breeding Centre in Ghana geschickt © Zoo Landau (Pressefoto)

 

Quellen:

Tierart-Datenblatt:Weißscheitelmangabe

Lebensraum: Westafrikanischer Regenwald

Eine zweite ausschließlich in Ghana und der Elfenbeinküste beheimatete und bedrohte Affenart ist die Weißscheitelmangabe, die ebenfalls in einigen Europäischen Zoos gehalten wird.

Die Populationen der Weißscheitelmangabe (Cercocebus atys lunulatus) sind in den letzten Jahrzehnten stark gesunken und die Art ist aus dem grössten Teil ihres Verbreitungsgebiets verschwunden. Aufgrund von Holzschlag und Waldrodungen sind nur noch ca. 20 % der Waldflächen vorhanden, wo sich diese Mangabe aufhält. In den verbliebenen Flächen werden die Tiere ausserdem aufgrund ihres Fleisches gejagd (Bushmeat). Die Weißscheitelmangabe kommt heute meist nur noch in Gebieten vor, die staatlich geschützt werden. Um die Art zu erhalten, braucht es eine Intervention in den Gebieten mit natürlichen Mangaben-Populationen sowie einer überlebensfähigen Population in Gefangenschaft, für den Fall dass natürlichen Population aussterben. Da der verbliebene Lebensraum stark fragmentiert ist, ist es unwahrscheinlich, dass sich diese Art ohne Umsiedlungen von existierenden Populationen oder Wiedereinführungen von Tieren erholen kann. Es ist somit notwendig, dass die genetische Diversität und das natürliche Verhalten bei den Tieren in Gefangenschaft erhalten werden kann.

Die zahlenmässig grösste Haltung an Weißscheitelmangaben in menschlicher Obhut(über 23 % der Weltpopulation) befindet sich im Endangered Primate Breeding Centre in Ghana. Diese Einrichtung wird durch WAPCA in Zusammenarbeit mit der Wildlife Division der Ghana Forestry Commission geführt. Alle Individuen von gefährdeten Arten im Centre sind auch im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) eingegliedert, und es werden regelmäßig Tiere zwischen Ghana und Eurpäischen EEP Institutionen ausgetauscht. Das Breeding Centre ist derzeit die einzige Quelle, um dem Weißscheitelmangaben EEP neues Blut zuzuführen.
Häufig finden konfiszierte Tiere ihren Weg zum Breeding Centre. Auch kam es seit dessen Eröffnung im Jahr 2005 zu einigen Geburten. Nachdem aus Platzgründen keine Tiere mehr aufgenommen werden konnten, wurden Mittel gesammelt, um ein 3’000m2 grosses Areal im angrenzenden Wald einzuzäunen, welches dann weitere Weißscheitelmangaben beherbergen kann. Durch das naturnahe Gehege sollen auch die natürlichen Verhaltensweisen erhalten und gefördert werden. Ein Beobachtungsturm soll zudem dazu dienen, den Ghanaischen Erwachsenen und Kindern die Tiere zu zeigen und näher zu bringen, in der Absicht, sie für die Bedeutung des Umweltschutzes zu sensibilisieren. Im Juli 2018 wurde dank einer Spende des Woburn Safariparks das Sammelziel erreicht und die Bauarbeiten konnten begonnen werden