Tana

Tana (Tupaia tana) im Zoo von Paignton, England
© Klaus Rudloff, Berlin

Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Ordnung: Spitzhörnchen (SCANDENTIA)

Familie: Buschschwanztupaias (Tupaiidae)

D LC 650

Tana

Tupaia tana • The Large Tree Shrew • Le toupaye de Malaisie

106 000 904 011 tupaia tana paignton KR4Tana (Tupaia tana) im Zoo von Paignton, England © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

106 000 904 011 tupaia tana mapApproximative Verbreitung des Tana (Tupaia tana

 

 

 

106 000 904 011 tupaia tana london KR1Tana (Tupaia tana) im Londoner Zoo © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

106 000 904 011 tupaia tana london wDreyerTana (Tupaia tana) im Londoner Zoo © Wolfgang Dreier Berlin

 

 

 

106 000 905 011 tupaia tana BREHMTana (Tupaia tana) . Bild aus aus Brehms Thierleben (1882-1887)

 

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Das in seinem Ursprungsgebiet nicht gefährdete Große Spitzhörnchen wird seit einigen Jahren in europäischen Zoos nicht mehr gehalten. Diese zeigen vielmehr Nördliche Spitzhörnchen, die in Europa u.a. für Tierversuchszwecke gezüchtet werden un d nicht aus Südostasien importiert werden müssen.

Körperbau und Körperfunktionen

Das Tana ist der größte Vertreter der Buschschwanz-Tupaias. Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 16-24(-32) cm, eine Schwanzlänge von (13-)15-22 cm und ein Gewicht von 150-260(-305) g. Die Maximalmaße werden von Individuen der Unterart Die Unterart Tupaia tana besara aus West-Kalimantan. Typisch für die Tanas sind die sehr lange, spitze Schnauzenpartie und der schwarze Längssstreif auf dem Rücken. Ansonsten ist die Fellfarbe je nach Unterart variabel. Wie die meisten anderen Buschschwanz-Tupaias haben die Weibchen zwei Paar Zitzen [2; 4].

Verbreitung

Südostasien: Brunei Darussalam, Indonesien (Kalimantan, Sumatra, Batu-Inseln, Lingga-Inseln, Bangka, Tambelan, Serasan), Malaysia (Sabah, Sarawak, Banggai) [1].

Lebensraum und Lebensweise

Tanas besiedeln hauptsächlich Primär- und Sekundärwälder mit dichtem Unterwuchs sowie Obstgärten des Tieflands, kommen aber auch in Höhenlagen bis zu 1'500 m vor. Sie sind tagaktiv und halten sich meist am Boden auf [1; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist ziemlich weit verbreitet und gilt als häufig. Gebietsweise nehmen die Bestände zwar ab, aber nicht in einem Ausmaß, das zu Bedenken Anlass gibt [1].

Da die Spitzhörnchen früher den Primaten zugerechnet wurden, ist der internationale Handel nach CITES-Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Von 2001-2017 wurden keine Exporte von lebenden Tieren registriert. Der internationale Verkehr mit Teilen und Erzeugnissen war nicht signifikant [3].

Haltung

Lebenserwartung und Zucht: Die Zoo-Welterstzucht gelang dem Kölner Zoo im Jahr 1960 (Zootierliste). Das Höchstalter in Menschenobhut wird mit 11 Jahren und 7 Monaten angegeben [5].

Haltung in europäischen Zoos: Tanas waren in europäischen Zoos stets selten und werden seit einigen Jahre überhaupt nicht mehr gehalten, zuletzt waren sie in mehreren englischen Zoos anzutreffen. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Die Erhöhung der Mindestfläche von 3 m² auf 5 m² und der Mindesthöhe von 1,5 auf 2,0 m im Rahmen des Säugetiergutachtens 2014 des BMEL ist nicht begründet. Im Deutschen Primatenzentrum werden Spitzhörnchen in Käfigen von 0,4 oder 0,55 m² Fläche und 1,30 bzw. 0,85 m Höhe gehalten.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt nur eine Grundfläche von 3 m² vor und dies nicht nur für ein Paar, sondern für fünf Tiere. Langjährige Haltungserfahrung hat gezeigt, dass eine Höhe von 1,50 m unproblematisch ist. Die im Gutachten’96 vorgegebenen Mindestmaße sind daher nach Ansicht der Tierschutzsachverständigen der Zoos nach wie vor für richtig: 3 m² pro Paar, Höhe mindestens 1,5 m.

Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) fordert für ein Paar oder eine Familiengruppe ebenfalls eine Grundfläche von 5 m² bei einer Höhe von 2 m.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1821 von dem englischen Forscher und Staatsmann Sir Thomas Stamford Bingley RAFFLES unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben. Sie weist 15 Unterarten auf [6].

Literatur und Internetquellen

  1. CASSOLA, F. 2016. Tupaia tana. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T41501A22279356. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-2.RLTS.T41501A22279356.en. Downloaded on 21 August 2018.
  2. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. PAYNE, J., FRANCIS, C. M. & PHILLIPS, K. (1985)
  5. WEIGL, R. (2005)
  6. WILSON, D. E. & REEDER, D. M. (2005)

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