Shetlandpony (Equus ferus f. caballus) im JuraParc Mont d'Orzeires, Vallorbe
Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Unpaarzeher (PERISSODACTYLA)
Familie: Pferdeartige (Equidae)
Pferde- und Ponyrassen
Equus ferus f. caballus • Horse Breeds • Races de cheval
- Shetlandpony, Mini-Shetlandpony
- Dartmoorpony
- Islandpony
- Welshpony
- Camarguepferd
- Fjordpferd
- Comtois
- Freiberger
- Haflinger
- Jütländer
- Lewitzer Schecke
- Pfalz-Ardenner
- Shire Horse
- Rheinisch-Deutsches Kaltblut
- Schwarzwälder Kaltblut
- Süddeutsches Kaltblut
Shetlandpony, Mini-Shetlandpony
Dartmoorpony
Islandpony
Welshpony, Welsh Mountain Pony
Camarguepferd
Norwegisches Fjordpferd
Comtois
Freiberger
Haflinger
Jütländer (Jydsk oder Jysk Hest)
Lewitzer Schecke
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Die Lewitzer Schecke hat ihren Ursprung in Mecklenburg-Vorpommern. Ausgehend von einer regionalen Population gescheckter Kleinpferde im Großraum Schwerin erfolgte ab 1971 eine Konzentration der Zucht im volkseigenen Gut "Lewitz" in Neustadt-Glewe. In der Folge wurden Arabisches und Englisches Vollblut sowie ausgewählte Ponyrassen eingekreuzt. Seit dem 1.11.2005 ist das Zuchtbuch geschlossen. Der Lewitzer ist ein vielseitig einsetzbares Fahr- und Reipony für Freizeit und Turniersport sowie für Kinder und Jugendliche [1]. Der Lewitzer erreicht ein Stockmaß von 115-148 cm. Er hat einen edel wirkenden Kopf mit großen, klaren Augen und einem mittelangen Hals. Die Schulter ist schräg und gut bemuskelt. Der Widerrist ist ausgeprägt. Seine Kruppe ist leicht geneigt und gut bemuskelt. Meist handelt es sich um Plattenschecken, die als Braun- oder Fuchsschecken sowie als Rappschecken [2]. vorkommen können. Die Rasse wird gegenwärtig (2023) in 7 Einrichtungen in Deutschland und im Tierpark Bern gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Literatur und Internetquellen
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Pfalz-Ardenner
Shire Horse und Clydesdale
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Wilhelm der Eroberer brachte im Jahr 1066 für die damalige Zeit große Pferde mit einem Stockmaß von etwa 150 cm mit nach Britannien. Die guten Hengste dienten als Kavalleriepferde, die weniger guten und die Stuten wurden zur Arbeit verwendet. Mit dem Verschwinden der Ritter wurden die Pferde nur noch für Zug und Arbeit eingesetzt und daher auf Größe und Stärke selektioniert. Durch Einkreuzen von holländischen Pferden entstand im 17. Jahrhundert in Ostengland das "Black Horse", ein schweres Zugpferd von dunkler Farbe. Die belegte Geschichte des Shire Horse beginnt im Jahr 1755 mit dem “Packington Blind Horse” einem Hengst, der bis 1770 zur Zucht eingesetzt und damit zu einem der Urväter der Rasse wurde. Im 19. Jahrhundert setzte trotz steigendem Bedarf an Arbeitspferden ein Niedergang der Rasse ein, weil die besten Pferde nach dem Kontinent exportiert wurden sowie nach Schottland, wo sie als "Clydesdale" weitergezüchtet wurden. Im Jahr 1878 wurde daher die Englische Shire Horse Society gegründet, deren wichtigstes Ziel die allgemeine Qualitätssteigerung und Konsolidierung der Wagen- und Zuchtpferde war, die fortan als „Shire Horse“ bezeichnet wurden [2; 3]. Das Shirehorse ist ein riesiges, muskulöses, kaltblütiges Arbeitspferd mit einem gutmütigen Charakter und ruhigem Temperament. Es hat eine minimale Widerristhöhe von 172 cm, einen klobigen Kopf mit kleinen Ohren, eine dichte, lange Mähne, einen hoch angesetzten, dicht behaarten Schweif und einen enormen Kötenbehang, der an 1-4 Füssen reinweiß und seidig sein sollte [1; 3]. Literatur und Internetquellen |
Rheinisch-Deutsches Kaltblut
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Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus der Kreuzung von importierten Belgischen Kaltblütern (Brabantern) mit heimischen Warmblut-Stuten durch das Langestüt Wickrath, wo ab 1892 das Rheinische Pferdestammbuch geführt wurde. Dieses wurde zwischenzeitlich nach Bonn verlegt, befindet sich aber heute wieder beim Pferdezentrum Schloss Wickrath. Die Tiere haben ein Stockmaß von 158-170 cm und können ein Gewicht von 850 kg und mehr erreichen. Es gibt sie als Schimmel unterschiedlicher Art, Braune, Füchse und selten Rappen. Bis zum Zweiten Weltkrieg als Arbeitspferd für Land- und Forstwirtschaft sowie als Zugpferd für Brauereien und andere gewerbliche Betriebe weit verbreitet, ist die Rasse heute in Kategorie III der Roten Liste der GEH als gefährdet aufgeführt. Das Mecklenburger Kaltblut gilt jetzt als Schlag des Rheinisch-Deutschen Kaltbluts. Der Verband hat rund 120 Hengste und gegen 1'100 Stuten registriert. Nach Zootierliste (2023) werden Rheinisch-Deutsche in 5, Mecklenburger Kaltblutpferde in 4 deutschen Einrichtungen gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Schwarzwälder Kaltblut, Schwarzwälder Fuchs
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Die Wurzeln des Schwarzwälder Kaltbluts oder Schwarzwälder Fuchses reichen bis ins Mittelalter zurück, als bereits Pferde in den Klöstern St. Märgen, St. Peter und St. Blasien im Hochschwarzwald gezüchtet wurden. Im Jahr 1875 begann die gezielten Zucht auf Fuchsfarbe, 1896 wurden in St. Märgen das Stutbuch und die erste Schwarzwälder Pferdezuchtgenossenschaft gegründet. Wie bei allen Kaltblurassen kollabierten die Bestände des Schwarzwälders nach der technischen Revolution der Land- und Forstwirtschaft, doch dank der zielorientierten Zusammenarbeit privater Züchter und staatlicher Stellen überlebte die Rasse. Erste Schritte zum Wiederaufbau des Bestandes wurden 1961 unternommen. Wegen der schmalen noch vorhandenen Zuchtbasis mussten zur Rettung des Schwarzwälders u. a. Noriker- und Freibergerhengste eingekreuzt werden. Heute gehört das Schwarzwälder Kaltblutpferd zum Kulturerbeschatz des Landes Baden-Württemberg und steht in einem vom Haupt- und Landgestüt Marbach koordinierten Erhaltungszuchtprogramm unter dem Schutz des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. In der Roten Liste der GEH wird es in Kategorie III (gefährdet) geführt. Der Schwarzwälder ist ein mittelgroßes Pferd mit einem Stockmaß von 148 bis 160 cm und einem Gewicht von 400- 500 kg, Hengste bis 700 kg. Meistens handelt es sich um Füchse bzw. Kohlfüchse mit hellem Langhaar, selten um Schimmel, Braune oder Rappen. Die Tiere sind arbeitswillig, agil, temperamentvoll aber gutmütig. Sie werden zum Holzrücken, als Zug- oder als Reitpferde eingesetzt. Es sind rund 100 Hengste und gegen 1'000 Stuten registriert. Nach Zootierliste (2023) werden Schwarzwälder in vier Einrichtungen in Deutschland gezeigt. Literatur und Internetquellen |
Süddeutsches Kaltblut
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Das Süddeutsche Kaltblut ist eng verwandt mit dem Noriker, einer sehr alten Rasse, die ihren Ursprung in der römischen Provinz Noricum (heute Slowenien, Österreich, Bayern) hatte. Die Bezeichnung „Süddeutsches Kaltblut“ gibt es erst, seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine eigenständige Zuchtlinie mit eigenen Zuchtzielen geschaffen wurde. Das Zuchtbuch wird vom Landesverbands Bayerischer Pferdezüchter e.V. geführt, der nicht nur für ganz Deutschland, sondern auch für 8 weitere EU-Staaten und die Schweiz zuständig ist. Es ist offen, bei den Hengsten können solche der Rassen Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut, Englisches Vollblut und Noriker (Österreichisches Kaltblut) hereingenommen werden. Das Süddeutsche Kaltblut ist ein mittelschweres, leichtfüßiges Pferd mit einem Stockmaß von 160-167 cm. Es kommt hauptsächlich in der Farbe Fuchs mit hellem Langhaar vor, ferner gibt es Braune, Rappen, Schimmel und Tiger. Es ist vielseitig verwendbar und wird heute weniger in der Landwirtschaft eingesetzt, als zu Freizeitreiten, Dressur, Reittherapie und Fahrsport. Bei der Zucht wird daher nebst ausgeglichenem Temperament, guter Umgänglichkeit, Hufgesundheit und Fruchtbarkeit immer mehr Wert auf Wendigkeit und Eleganz gelegt. 2018 hatte der Verband 142 Hengste und 1'823 Stuten registriert. Nach Zootierliste (2022) wird die Rasse (einschließlich Noriker) in etwa einem Dutzend deutschen und österreichischen Einrichtungen gezeigt. Literatur und Internetquellen |