Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der Schweriner Zoodirektor Dr. Tim Schikora mit einem Tapir am Landeszootag M-V 2023
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Währenddem grundsätzliche Zookritik aus einer zwar lautstarken, aber nur kleinen Ecke der Gesellschaft kommt, und breitere Kritik allenfalls beim Tod eines populären Tiers, dem Verzicht auf die weitere Haltung einer beliebten Tierart oder der Erhöhung der Einrittspreise laut wird, ist die Zustimmung zur Einrichtung Zoo bei der Bevölkerung sehr hoch, wie vom Verband der Zoologischen Gärten in Auftrag gegebene FORSA-Studien zeigten [9], und kommt Lob von allen Seiten Das Magazin "Der STERN" führte in den Jahren 2000 und 2008 je einen „Großen Zoo-Test“ durch. Dabei wurde festgestellt, dass die Zoos zwischen dem ersten und dem zweiten Test enorme Fortschritte gemacht hätten: "Wer vor zehn Jahren das letzte Mal im Tierpark war, erlebt heute eine neue Welt." Dies verwundert eigentlich nicht, denn professionell geführte Zoos streben stets danach, immer besser zu werden. Auch wurden aus privaten und öffentlichen Quellen namhafte Geldbeträge zur Verfügung gestellt, um die Zoos, die beliebtesten Freizeiteinrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, fit für das 21. Jahrhundert zu machen. Dazu gehören sowohl eine Optimierung der Tierhaltung als auch ein Eingehen auf die gewandelten Bedürfnisse der Besucher [2]. 2009 veröffentlichte der Brite Anthony SHERIDAN die Ergebnisse eines von ihm durchgeführten Zoo-Tests in den „International Zoo News“. Dieser Test umfasste 80 Tiergärten in 21 Ländern und berücksichtigte einen umfangreicheren Kriterienkatalog als der Große Zoo-Test des STERN. Bei einer zweiten Beurteilung im Jahr 2010, die 2011 in Buchform veröffentlicht wurde, stützte sich die Qualitätsbeurteilung auf 26 Kriterien – unter anderem Tierhaltung, Artenvielfalt, Artenschutz, Investitionen, Marketing, Besucherzahlen, Zoopädagogik und Personal. Für die folgenden, periodisch durchgeführten Analysen wurden 40 Faktoren bewertet, die Zahl der überprüften Zoos wurde erweitert und es wurde eine zusätzliche Kategorie geschaffen, um auch ausgewählte Zoos mit weniger als eine halben Million Besuchen einzuschließen. Die Rankings zeigen, wie sich die Zoos dank Investitionen verbessert haben und dass die Zoos im deutschsprachigen Raum zu den besten gehören. Das Ranking 2015 wurde durch die Stiftung Warentest veröffentlicht und informiert im Detail über die Ergebnisse der Studie. 2022 wurde der Tiergarten Schönbrunn als bester Zoo Europas der Kategorie 1 (über eine Million Besuche) bewertet, Platz zwei teilten sich die Zoos von Leipzig und Zürich. In der Kategorie 2 (über 500'000 Besuche) führte der Zoo Rostock das Ranking an, der schon 2015 und 2018 an der Spitze gestanden hatte [7; 8]. Zoos werden immer wieder für nachhaltiges oder besonders innovatives Bauen ausgezeichnet. So erhielten z.B. der Zoo Zürich 2016 den Publikumspreis für Gute Bauten der Stadt Zürich für den Kaeng Krachan Elefantenpark und 2021 den Award für Marketing + Architektur für die Lewa-Savanne, der Natur- und Tierpark Goldau 2018 den Prix Lignum für seinen Aussichtsturm [4; 6]. Lob für gutes Bauen kommt auch aus den eigenen Reihen: Der Berufsverband der Zootierpfleger e.V. verleiht seit 2002 jährlich den «BdZ-Biber», einen Preis, der für herausragende Tieranlagen im deutschsprachigen Raum vergeben wird, die durch moderne Tierhaltung, interessante Konzepte, innovative Ideen, sowie eine kompetente Umsetzung selbiger, überzeugen. Zu den ausgezeichneten Anlagen der letzten Jahre gehören das Nachttierhaus in Nordhorn (2023), die Anlagen für Eisbären in Hannover (2022), Löwen in Schwerin (2021), Buntmarder in Freiburg (2020), Riffbewohner in Rostock (2019), Flamingos in Leipzig (2018), Elefanten in Heidelberg (2017), Schimpansen in Grömitz (2016) und Pinguine in Krefeld (2015) [1]. Besonderes Lob erhalten die Zoos für ihre Aktivitäten im Rahmen der Umweltbildung. So wurde die Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutsche UNESCO-Kommission 2022 an die Zooschulen des Tierparks Nordhorn, des Zoo Heidelberg und des Zoo Landau für ihr beispielhaftes Engagement für BNE und ihren besonderen Einsatz für die Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen vergeben. Auch der Allwetterzoo Münster wurde als eine der führenden Institutionen in den Bereichen Arten-, Natur- und Umweltschutz, wichtige Bildungseinrichtung und Botschafter für eine nachhaltige und ökologisch wertvolle Lebensweise genannt. Die Zooschule Landau war schon zuvor für ihre modellhafte Bildungsarbeit mehrfach national und international ausgezeichnet, darunter viermal von der UNESCO im Rahmen der internationalen Initiative Bildung für eine nachhaltige Entwicklung als offizielles UN-Dekadeprojekt. 2015 hatte sie den Umweltpreis von Rheinland-Pfalz erhalten. Die Zooschule Heidelberg erhielt 2007 den Umweltpreis der Stadt Heidelberg, war von 2008-2019 viermal Offizielles Projekt der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" und von 2015-2019 dreimal Offizielles Projekt der UN-Dekade "Biologische Vielfalt" [3; 10; 11; 12]. In Mecklenburg-Vorpommern wird jährlich ein Landeszootag durchgeführt. 2023 gab die Ministerpräsidentin Manuela SCHWESIG folgendes Statemen ab: "Unsere Zoos sind großartig. Durch sie lernen wir Tiere aus aller Welt kennen. Sie sind Orte zum Entdecken, zum Lernen und zum Entspannen. Mit dem Landeszootag wollen wir vor allem junge Menschen für unsere Zoos und Tierparks begeistern. Deshalb haben wir uns als Landesregierung entschlossen, dass es wie schon in den letzten drei Jahren für Kinder aus Mecklenburg-Vorpommern bis zu einem Alter von 14 Jahren freien Eintritt gibt. Wir hoffen, dass der Landeszootag für viele Familien und Kinder noch einmal ein Höhepunkt zum Ende der Sommerferien wird". Umweltminister Dr. Till BACKHAUS ergänzte: "Vor allem durch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen leisten unsere Zoos und Tiergärten wirklich einen unschätzbaren Beitrag für den Erhalt unserer Natur und den Artenschutz. Was Kinder schätzen lernen, das schützen sie später auch als Erwachsene. In den zoologischen Einrichtungen lernen die Kinder, gut mit der Natur umzugehen." [5] |
Literatur und Internetquellen:
- BERUFSVERBAND DER ZOOTIERPFLEGER<
- DER STERN vom 06.07.2008
- DEUTSCHE UNESCO-KOMMISSION
- KAENG KRACHAN ELEFANTENPARK
- LANDESZOOTAG 2023
- NATUR- UND TIERPARK GOLDAU
- SHERIDAN, A. (2011)
- SHERIDAN, A. (2015) - GDZ-Tagung Rostock, PPT-Präsentation
- VERBAND DER ZOOLOGISCHEN GÄRTEN
- ZOOSCHULE HEIDELBERG
- ZOOSCHULE LANDAU
- ZOOSCHULE NORDHORN
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