Chile-Krickente

Chile-Krickente (Anas flavirostris) im Slimbridge Wetland Centre
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae)
Tribus: Gründelenten (Anatini)

D LC 650

Chile- oder Südamerika-Krickente, Andenente

Anas flavirostris • The Yellow-billed Teal • La sarcelle tachetée

212 002 012 015 anas flavirostris HAL PD1Chile-Krickente (Anas flavirostris) im Bergzoo Halle © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

212 002 012 016 anas flavirostris mapApproximative Verbreitung der Südamerikanischen Krickente (Anas flavirostris)

 

 

212 002 012 015 anas flavirostris HAL PD2Chile-Krickente (Anas flavirostris) im Bergzoo Halle © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

212 002 012 016 anas flavirostris oxyptera TPB KRSüdamerianische Krickente (Anas flavirostris oxyptera) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

212 002 012 015 anas flavirostris slimbridge PD1Chile-Krickente (Anas flavirostris) im Slimbridge Wetland Centre © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Chile- oder Südamerikanische Krickente ist in ihrer Heimat nicht gefährdet. In europäischen Zoos wird sie nicht sehr häufig gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Südamerikanische Krickente ist eine kleine, gedrungene Ente, mit einer Gesamtlänge von 35-45 cm und einem Gewicht von 390-435 g nur wenig größer als die Europäische Krickente, mit hochgewölbter Stirn und dickem, rundlichem Kopf. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Der Schnabel ist gelb mit schwarzem First, das Gefieder grau, zum Teil mit schwarzbraunen Flecken [3].

Verbreitung

Südamerika: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Falkland-Inseln, Paraguay, Peru, Südgeorgien und Süd-Sandwich-Inseln, Uruguay [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Südamerikanische Krickente besiedelt flache Lagunen und Weiher mit üppiger Sumpfvegetation vom Tiefland bis auf eine Höhe von 3'000 m, wo sie paarweise oder in kleinen Trupps anzutreffen ist. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Pflanzenmaterial. Genistet wird am Boden, in Baumhöhlen, Baumhorsten von Greifvögel und hauptsächlich in den Kolonienestern des Mönchssittichs. Die Gelege bestehen aus 5-6(-8) cremefarbenen oder blass rotbraunen, etwa 52x37 mm großen Eiern, die während 24-26 Tagen bebrütet werden. Die Küken springen von den Baumnestern herab und werden von den Eltern zum Wasser geführt. Anfänglich beteiligt sich auch der Erpel an der Aufzucht. Die Küken werden mit 6-7 Wochen flügge [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Südamerikanische Krickente hat eine sehr weite Verbreitung. Obwohl ihre Bestände anscheinend etwas abnehmen, wird sie nicht als gefährdet angesehen (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten (CMS).

Bedeutung für den Menschen

In der Roten Liste keine Angaben. Werden zur Fleischgewinnung gejagt, obwohl sie schwierig zu erlegen sind [1; 5].

Haltung

Als kleine Enten bieten sich Chile-Krickenten für eine Volierenhaltung an, wobei sie sinnvollerweise mit anderen Arten vergesellschaftet werden, mit denen sie ihren Lebensraum teilen, wie dies etwa in Doué-la-Fontaine der Fall ist.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in über 30 Zoos gehalten, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Von den vier anerkannten Unterarten werden zwei, die Chile-Krickente (A.f. flavirostris) und die Spitzschwingenente (A.f. oxyptera) in europäischen Zoos gezeigt.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Chile-Krickente wurde 1816 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre VIEILLOT unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Es werden 4 Unterarten anerkannt, von denen die beiden nördlichen bisweilen unter dem Namen Anas andium als eigene Art abgetrennt werden. Die Art bildet eine Superspezies mit Anas crecca [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Anas flavirostris. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22736320A95130607. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22736320A95130607.en . Downloaded on 13 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KOLBE, H. (1972)
  5. ANIMAL DIVERSITY WEB