Fuchs-Löffelente

Fuchs-Löffelente (Anas platalea) im Zoo Karlsruhe
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae)
Tribus: Gründelenten (Anatini)

D LC 650

Fuchs- oder Südamerikanische Löffelente

Anas (Spatula) platalea • The Red Shoveler • Le souchet roux

212 002 012 022 anas platalea karlsr PD2Argentinische Löffelente (Anas platalea) im Zoo Karlsruhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 012 022 anas platalea mapApproximative Verbreitung der Argentinischen Löffelente (Anas platalea)

 

212 002 012 022 anas platalea slimbridge PD1Argentinische Löffelente (Anas platalea) im Slimbridge Wetlands Centre © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 012 022 anas platalea halle PD1Argentinische Löffelente (Anas platalea) im Begzoo Halle © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 012 022 anas platalea TPB KRArgentinische Löffelente (Anas platalea), Paar im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

212 002 012 022 anas platalea karlsr PD1Argentinische Löffelente (Anas platalea) im Zoo Karlsruhe © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Fuchs-Löffelente ist in ihrer südamerikanischen Heimat nicht gefährdet. Interessant ist, dass der Erpel im Gegensatz zu jenem der Europäischen Löffelente kein eigentliches Prachtkleid hat. In europäischen Zoos wird die Art nicht sehr häufig gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Fuchs-Löffelente erreicht eine Gesamtlänge von 45-46 cm und ein Gewicht von rund 520-610 g, wobei die Enten etwas leichter sind als die Erpel. Wie bei allen Löffelenten der Südhalbkugel legt der Erpel kein eigentliches Prachtkleid an. Sein Vorderkörper und seine Unterseite sind ganzjährig hellrotbraun mit schwarzer Tüpfelung [3; 4]

Verbreitung

Südliches Südamerikas von Feuerland bis Nordargentinien und Peru: Argentinien, Brasilien, Chile, Falkland-Inseln, Paraguay, Peru, Uruguay [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Südamerikanische Löffelente ähnelt in Biologie und Verhalten der nördlichen Löffelente. Die Nahrung besteht überwiegend aus aquatischen Wirbellosen und Fischbrut, weniger aus Wasserpflanzen. Zur Brutzeit werden flache, eutrophe Lagunen mit Süß- oder Brackwasser, Sumpfniederungen und andere vegetationsreiche Flachgewässer bis auf eine Höhe von 3'500 m aufgesucht.

Die Nester werden in niedriger Ufer- und Sumpfvegetation angelegt. Brutzeit ist im südlichen Frühling oder Sommer, in Patagonien ab November, es werden (5-)6-8 Eier gelegt, die etwa 25 Tage bebrütet werden. Nach der Brutzeit finden sich die Enten zu Gruppen zusammen, die sich mit Chile-Krick- und Spitzschwanzenten vergesellschaften und die teilweise etwas nach Norden ziehen [1; 2; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Südamerikanische Löffelente hat eine weite Verbreitung, ist relativ häufig und ihr Bestand scheint stabil zu sein. Sie gilt daher nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten (CMS).

Bedeutung für den Menschen

Die Fuchslöffelente wird zur Fleischgewinnung bejagt und soll laut IUCN für den internationalen Tierhandel gefangen werden [1].

Haltung

Fuchs-Löffelenten werden auf Ententeichen oder in Volieren gehalten. Aus zoopädagogischen Gründen ist es sinnvoll, sie mit anderen Arten zu vergesellschaften, mit denen sie ihren natürlichen Lebensraum teilen, etwa mit Chile-Krick- und Spitzschwanzenten, mit denen sie im Freiland gemischte Trupps bilden. Es gibt auch Gemeinschaftshaltungen mit Kahnschnäbeln, Sichlern, Löfflern oder Flamingos, verschiedentlich auch freifliegend in Tropenhallen, z.B. im Nürnberger Manatihaus, im Karlsruher Exotenhaus oder in der Freiflughalle des Vogelparks Walsrode.

Haltung in europäischen Zoos: Die Südamerikanische Löffelente wurde erst 1932 erstmals nach Europa eingeführt. 1934 gelang im Parc de Clères die europäische Erstzucht. Ab 1951 gab es im Slimbridge Wetland Centre regelmäßig Nachwuchs [4].

Heute wird die Art in über 30 zoologischen Einrichtungen gehalten, von denen sich rund ein Dutzend im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Fuchs-Löffelente wurde 1816 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre VIEILLOT unter ihrem heute noch gebräuchlichen Namen Anas platalea erstmals wissenschaftlich beschrieben. Neuerdings ist die Gattung Anas durch die Molekulargenetiker aufgesplittet worden. Die Fuchs-Löffelente gehört danach zu der 1822 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE aufgestellten Gattung Spatula. CLEMENTS et al. übernahmen diese Änderung im Jahr 2017. Die Art ist monotypisch. Sie wird auch als Bindeglied zwischen den Löffelenten und der Zimtente angesehen [2].

212 002 012 022 anas platalea kueken wilh wilh1Argentinische Löffelente (Anas platalea) Küken im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma, Stuttgart © Wilhelma (Pressefoto)

 

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Spatula platalea. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680240A92852309. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680240A92852309.en. Downloaded on 14 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KOLBE, H. (1972)