Kapente

Kapente (Anas capensis) im Zoo Leipzig
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae)
Tribus: Gründelenten (Anatini)

D LC 650

Kapente

Anas capensis • The Cape Teal • La sarcelle du Cap

212 002 012 007 anas capensis slimbridge PD1Kapente (Anas capensis) im Slimbridge Wetlands Centre © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

212 002 012 007 anas capensis mapApproximative Verbreitung der Kapente (Anas capensis). NB: die Verbreitungsangaben der einzelnen Quellen weichen sehr stark voneinander ab.

 

 

212 002 012 007 anas capensis leipzig PD2.jpgKapenten (Anas capensis) im Zoo Leipzig © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

212 002 012 007 anas capensis TPB KR1Kapente (Anas capensis) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Die in ihrer Heimat nicht gefährdete Kapente ist an das Leben in Trockengebiete angepasst. In Verbindung mit anderen Tierarten, mit denen sie ihren Lebensraum teilt, ist sie von einem gewissen zoopädagogischen Interesse und wird in europäischen Zoos mit mittlerer Häufigkeit gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Kapente erreicht eine Gesamtlänge von 44-48 cm und ein Gewicht von 320-500 g. Die Geschlechter sind gleich gefärbt, der Erpel hat kein Prachtkleid. Der Schnabel ist rosa mit schwarzer Basis. Das Gefieder ist hell graubraun mit dunkeln Punkten [2; 3; 4; 5].

Verbreitung

Afrika südlich der Sahara: in rund 20 Ländern vom Sudan und Äthiopien bis Namibia und Südafrika. Vorkommen auch in Westafrika [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Kapente ist gut an das Leben in Trockengebiete angepasst, wo sie flache, offene Binnenseen, periodische Vleis, Salzpfannen, Mündungsgebiete und brackige Küstengewässer bewohnt. Dies ist deshalb möglich, weil sie überschüssiges Salz durch die Tränendrüsen ausscheiden kann [3].

Die Nester befinden sich stets in der Bodenvegetation, unter Sträuchern, im Gras oder zwischen Sumpfpflanzen. Das Gelege besteht aus 6-9(-11) hell cremefarbenen Eiern, die Brutdauer beträgt 24-26(-30) Tage. Die Ente brütet allein, der Erpel beteiligt sich jedoch aktiv an der Jungenaufzucht. Die Küken werden mit 8 Wochen flügge [2; 3; 4, 5].

Gefährdung und Schutz

Die Kapente ist weit verbreitet und hat einen sehr großen Bestand, der im Zunehmen begriffen ist. Sie gilt daher nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 des African-European Waterbird Agreements. (AEWA).

Bedeutung für den Menschen

Die Kapente wird zur Fleischgewinnung oder als Sport bejagt und für den internationalen Tierhandel genutzt [1].

Haltung

Die Kapente wird zoopädagogisch am sinnvollsten, wie z.B. im Kölner Zoo, gemeinsam mit anderen afrikanischen Enten und Stelzvögeln wie Abdimstorch, Hammerkopf und Mohrenklaffschnabel präsentiert.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 50 Zoos gehalten, von denen sich rund ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen, angrenzendem Landteil und frostfreiem Schutzraum zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art war 1789 vom Göttinger Professor Johann Friedrich GMELIN in der von ihm bearbeiteten 13. Auflage von LINNÉS "Systema Naturae" unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben worden. Es gibt keine Unterarten [2].

212 002 012 007 anas capensis pilsen jPfleidererKapente (Anas capensis), Küken im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Johannes Pfleiderer, Zoo Leipzig

 

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Anas capensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680145A92846056. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680145A92846056.en. Downloaded on 14 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  3. GINN, P.J., McILLERON, W.G. & MILSTEIN, P. le S. (1999)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  5. KOLBE, H. (1972)