Graukopfgans

Graukopfgans (Chloephaga poliocephala) im Tiergarten Bernburg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Gänseartige (Anserinae)
Tribus: Halbgänse (Tadornini)

D LC 650

Graukopfgans

Chloephaga poliocephala • The Ashy-headed Goose • L'ouette à tête grise

212 002 019 005 chloephaga poliocephala cottbus KR1Graukopfgans (Chloephaga poliocephala) im Tierpark Cottbus © Klaus Rudloff, Berlin

 

212 002 019 005 chloephaga poliocephala mapApproximative Verbreitung der Graukopfgans (Chloephaga poliocephala). Dunkelblau: Brutareal; gelb: Winterquartiere

 

212 002 019 005 chloephaga poliocephala bernburg3Graukopfgans (Chloephaga poliocephala), Paar im Tiergarten Bernburg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

212 002 019 005 chloephaga poliocephala cottbus KR2Graukopfgans (Chloephaga poliocephala), Paar im Tierpark Cottbus © Klaus Rudloff, Berlin

 

212 002 019 005 chloephaga poliocephala bremehr KR1Graukopfgans (Chloephaga poliocephala) in der provaten Wasservogelanlage Brmehr, Verl © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Die Graukopfgans ist in ihrer südamerikanischen Heimat nicht gefährdet. In europäischen Zoos ist sie nicht sehr häufig zu sehen. Interessant wäre vor allem ein Vergleich mit der Magellangans, die im Gegensatz zur Graukopfgans einen Geschlechtsdichromatismus zeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Graukopfgans erreicht eine Gesamtlänge von 50-60 cm und ein Gewicht von rund 2.2 kg. Der Schnabel ist schwarz, die Beine sind orange. Das Gefieder ist bei beiden Geschlechtern gleich gefärbt: Kopf und Hals sind grau, Vorderrücken und Brust rotbraun und die Flanken schwarz und weiß gebändert [2; 3; 4].

Verbreitung

Südliches Südamerika: Argentinien, Chile und die Falklandinseln (hier möglicherweise angesiedelt [1].

Lebensraum und Lebensweise

Bevorzugter Lebensraum sind große Seen mit ausgedehnten Flachwasserbereichen, wenig mit Wasser bedeckte Schlammbänke und der Gezeitenbereich von Meeresbuchten. Ferner bewohnt die Graukopfgans Flussniederungen, Stauhaltungen auf Farmen und Sumpfgebiete. Außerhalb der Brutzeit bildet sie kleine Trupps, während der Mauser auch größere Verbände. 

Gebrütet wird einzelpaarweise oder in lockeren Kolonien. Die Gelege bestehen aus 4-8 cremebraunen Eiern, die während 30 Tagen bebrütet werden. An der Aufzucht beteiligen sich beide Eltern. Die Gössel werden mit 30 Tagen flügge [1; 2; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Graukopfgans wird nicht als gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN), da sie ein relativ großes Verbreitungsgebiet hat und die Gesamtpopulation groß ist. Die Bestände gehen zwar global gesehen eher zurück, aber nicht so stark als dass die Art als gefährdet betrachtet werden müsste [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten (CMS).

Bedeutung für den Menschen

Die Graukopfgans wird laut IUCN für den internationalen Tierhandel genutzt [1].

Haltung

Spiegelgänse sind sehr streitsüchtig und können Mitbewohner ihres Geheges töten. Wenn schon Gemeinschaftshaltung, dann in sehr großen Anlagen mit Ausweichmöglichkeiten. Vorzugsweise werden sie aber als Einzelpaare in kleineren Gehegen mit Grasbewuchs und kleinem Wasserbecken untergebracht. Sie sind weitgehend winterhart und müssen nur bei sehr strenger Kälte frostfrei untergebracht werden [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 20 Zoos gehalten, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Halbgänse. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Graukopfgans wurde 1857 vom englischen Juristen und Naturforscher Philip SCLATER als unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Art ist monotypisch [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Chloephaga poliocephala. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22679981A92837255. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22679981A92837255.en . Downloaded on 10 November 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. KOLBE, H. (1972)