Eisenten-Erpel (Clangula hyemalis) im Tierpark Hagenbeck, Hamburg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae);
Tribus: Säger und Meerenten (Mergini)
Eisente
Clangula hyemalis • The Long-tailed Duck • La harelde boréale
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die als gefährdet taxierte Eisente ist eine der faszinierendsten nordischen Entenarten. Leider wird die nicht einfach zu haltende Art nur ganz selten in europäischen Zoos gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDie Eisente erreicht eine Gesamtlänge von 38-58 cm, eine Flügelspannweite von 73-79 cm und ein Gewicht von bis zu 980 g bei den Erpeln und bis zu 880 g bei den Enten. Beim Erpel sind die mittleren Schwanzfedern stark verlängert. Das Gefieder ist schwarz und weiß, wobei die Färbung je nach Jahreszeit - die Vögel mausern meist dreimal pro Jahr, wechselt. Die Enten haben keine verlängerten Schwanzfedern. Ihr Gefieder ist ganzjährig braunschwarz, im Winter mit schwarz-und-weißer Kopfzeichnung [2; 3; 4; 5]. VerbreitungBrutgebiete zirkumpolar in Grönland, Island, Norwegen, Russland, Alaska und Kanada. Überwinterungsgebiete in: Asien : China, Indien, Iran, Japan, Kasachstan, Korea VR, Korea Rep., Kirgistan, Nepal, Pakistan, Turkmenistan. Lebensraum und LebensweiseDie Eisente ist ein Standvogel oder ein nachts ziehender Kurzstreckenzieher bis 4'000 km. Ihre Erpel haben verlängerte mittlere Schwanzfedern, die vor allem beim Balzritual zur Geltung kommen. Das schwarz-weiße Prachtkleid wird bis April getragen. Während des Sommerhalbjahrs tragen sie ein bräunliches Brutkleid. Im August/September mausern die Erpel ein weiteres Mal. Dies Ruhekleid wird im November gegen das Prachtkleid getauscht. Eisenten können bis 50 m tief tauchen und 2 Minuten lang unter Wasser bleiben. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Wasserinsekten, Krebschen, Muscheln, Wasserschnecken und kleinen Fischchen. Die Nester befinden sich in Wassernähe zwischen Geröll oder in Tundravegetation. Sie werden von den Weibchen mit Dunen ausgekleidet. Das Gelege besteht aus 6-7(-10) gelblichen bis olivgrauen, manchmal grünlichen, etwa 54x38 mm großen Eiern, die 24-25, nach anderen Quellen 29-30 Tage bebrütet werden. Brut und Jungenaufzucht sind ausschließlich Sache der Weibchen, weil sich die Erpel schon früh ab, um zu mausern. Die Küken werden mit 35-40 Tagen flügge. Die Jungvögel pflanzen sich mit 2 Jahren erstmals fort [2; 3, 4, 5, 6]. Gefährdung und SchutzDer Weltbestand der Eisente wird auf 3.2 bis 3.75 Millionen Vögel geschätzt. Ihre gegenwärtige Einstufung als gefährdet (Rote Liste : VULNERABLE) ist etwas unsicher, da sie hauptsächlich auf einer in der Ostsee beobachten drastischen Abnahme der überwinternden Bestände beruht [1]. Situation in Mitteleuropa: Die Eisente ist in Mitteleuropa ein seltener Wintergast. In manchen Jahren kann es in der Schweiz zu Einflügen von bis zu 50 Vögeln kommen [5]. Bedeutung für den MenschenDie Eisente wird zu Fleischgewinnung und als Sport bejagt. Sie befindet sich laut IUCN im internationalen Tierhandel [1]. HaltungIn Hagenbecks Tierpark werden Eisenten zusammen mit Kragenenten, Papageitauchern, Prachteiderenten, Tordalken und Trottellummen in der Seevogelvoliere gezeigt. Sie sind keine einfachen Pfleglinge, können aber ein Alter von 17 Jahren erreichen [3]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz selten in Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste. Seit 2021 gibt es ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm ("New Style"-EEP) , das vom Paignton Zoo koordiniert wird. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen. Taxonomie und NomenklaturDie Eisente wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Anas hyemalis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Clangula wurde 1840 von dem britischen Meeresbiologen William Elford LEACH eingeführt. Gattung und Art sind monotypisch [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2017). Clangula hyemalis. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22680427A132528200. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22680427A132528200.en . Downloaded on 18 November 2019.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- KOLBE, H. (1972)
- MAUMARY, L. et al. (2007)
- PFORR, M. & LIMBRUNNER, A. (1991)