Kappensägererpel (Mergus cucullatus) im Zoo Augsburg
© P. Bretschneider, Zoo Augsburg
Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae);
Tribus: Säger und Meerenten (Mergini)
Kappensäger
Lophodytes cucullatus • The Hooded Merganser • L'harle couronnée
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Kappensäger ist nicht gefährdet, sondern sein Bestand nimmt im Freiland kontinuierlich zu. Er ist ein ausgesprochen attraktiver Vogel und ist daher, nach dem Zwergsäger, die am zweithäufigsten in europäischen Zoos gezeigte Sägerart. Körperbau und KörperfunktionenDer Kappensäger erreicht eine Gesamtlänge von 42-50 cm, eine Flügelspannweite von 56-70 cm und ein Gewicht von im Mittel etwa 670 g bei den Erpeln und 550 g bei den Weibchen. Der Erpel hat im Prachtkleid eine große Federhaube, die bei Erregung aufgestellt wird. Kopf, Hals und Brust sind schwarz-und-weiß gezeichnet, der Rücken ist schwarz, die Flanken sind braun. Die Ente ist graubraun gefärbt und hat nur eine kurze Federhaube [3; 4; 5]. VerbreitungNordamerika: Kanada, USA, gelegentlich Saint Pierre und Miquelon, überwintert auch in Nord-Mexiko. Das Brutareal beschränkt sich auf die Waldgebiete Nordamerikas [1]. Aus der Schweiz gibt es zahlreiche Sichtungen aus den Niederungen, seltener aus dem Jura. Dabei handelt es sich ausnahmslos um aus Haltungen entflogene Vögel [6]. Lebensraum und LebensweiseIn Brutbiologie und Verhalten zeigt der Kappensäger große Ähnlichkeit mit Zwergsäger, Büffelkopf- und Schellente. Wie diese brütet er in Baumhöhlen, mit Vorliebe solchen in Wassernähe. Bei der Bruthöhlenwahl kommt es nicht selten zu Konkurrenzkämpfen mit der Brautente, die denselben Lebensraum bewohnt. Der Beginn der Brutsaison ist, regional unterschiedlich, im März oder April. Die Gelege bestehen aus 10-12 (6-18) rundlichen, weißen, etwa 54x44 mm großen Eiern, die allein vom Weibchen während 30-32 (29-37) Tagen ausgebrütet werden. Dieses kümmert sich auch alleine um die Aufzucht der Küken, die mit etwa 71 Tagen flügge werden. Die Jungen pflanzen sich im Alter von 2 Jahren erstmals fort [3; 4, 5]. Gefährdung und SchutzMit einer weiten Verbreitung und einem deutlich zunehmenden Bestand ist der Kappensäger nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten. Bedeutung für den MenschenDer Kappensäger ist Objekt der Sportjagd und befindet sich im internationalen Tierhandel [1]. In Deutschland werden Nachzuchtvögel für z.B. 75 € / Stück angeboten [Online-Inserat 2019]. HaltungKappensäger werden in Volieren oder in Freianlagen mit großen, nicht zu flachen Teichen gehalten [4]. Ihre Zucht gelang erstmals in den 1950er Jahren in den USA, in Europa etwa ein Jahrzehnt später beim Wildfowl Trust in England: Nachdem es 1960 erstmals zu Eiablagen gekommen war, wuchsen 1965 vier Jungvögel auf. [5]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 60 Zoos gehalten, von denen sich rund 40% im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Wie Kappensäger (und andere Enten) gehalten werden (Beispiel):
Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen. Taxonomie und NomenklaturDer Kappensäger wurde 1758 von Carl von LINNÉ unter seinem heute noch gebräuchlichen Namen Mergus cucullatus erstmals wissenschaftlich beschrieben. Gestützt auf eine Arbeit aus dem Jahr 1995 wird die Art jedoch in der neuen CHECKLISTE in eine eigene Gattung, Lophodytes, gestellt, obwohl gehaltene Vögel problemlos mit anderen Sägern Bastarde erzeugen können Aus der Verbindung mit einem Brauterpel in den 1950er-Jahren gingen befruchtete Eier hervor, die jedoch vor dem Schlupf abstarben [2; 3; 5]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Lophodytes cucullatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680472A92863561. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680472A92863561.en. Downloaded on 18 November 2019.
- DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- KOLBE, H. (1972)
- MAUMARY, L. et al. (2007)