Kuba-Pfeifgans (Dendrocygna arborea) im Zoo Duisburg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Gänseartige (Anserinae)
Tribus: Pfeifgänse (Dendrocygnini)
Kubapfeifgans
Dendrocygna arborea • The Cuban Whistling Duck • La dendrocygne à bec noir
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die in ihrer karibischen Heimat gefährdete Kubapfeifgans ist die einzige Pfeifgans, bei welcher der internationale Handel nach CITES-Anhang II geregelt ist. Sie kann als Botschafter für den Schutz von Inselfaunen dienen, wird in europäischen Zoos aber nicht sehr häufig gezeigt, innerhalb der Pfeifgänse nimmt sie hinsichtlich Häufigkeit der Haltung eine Mittelstellung ein. Körperbau und KörperfunktionenDie Kubapfeifgans ist mit einer Gesamtlänge von 48-58 cm und einem mittleren Gewicht von 1'150 g die größte Art ihrer Gattung. Das Kleingefieder ist dunkelbraun mit hellen Säumen. Ein schwarzes Band zieht von Scheitel über den Hinterhals, die Flanken sind schwarz mit weißen Flecken, Bauch und Unterschwanzdecken grau mit feinen schwärzlichen Tupfen [3; 4; 5]. VerbreitungKaribik: Antigua und Barbuda, Bahamas, Cayman Islands, Dominikanische Republik, Haiti, Jamaika, Kuba, Puerto Rico, Saint Kitts und Nevis, Turks und Caicos Inseln, Britische und Amerikanische Jungferninseln [1]. Lebensraum und LebensweiseDie Kubapfeifgänse leben tagsüber zurückgezogen in Sumpfwäldern, wo sie gerne auf niedrigen Ästen ruhen. Nachts fliegen sie zur Nahrungssuche in die Palmenhaine der Plantagen. Ihre bevorzugte Nahrung sind die traubenartigen Früchte der Königspalme (Roystonea regia). Genistet wird am Boden, auf Bäumen oder in hohlen Baumstümpfen. Das aus 10-12 (6-14) weißen Eiern bestehende Gelege wird während 30-31 Tagen ausgebrütet [3; 4; 5]. Gefährdung und SchutzDie Art gilt seit 1988 als gefährdet, weil ihr Bestand mit geschätzt 6-15'000 erwachsenen Vögeln relativ klein ist und sich auf verschiedene fragmentierte Populationen verteilt (Rote Liste: VULNERABLE) [1]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten (CMS). Bedeutung für den MenschenDie Art wird zur Fleischgewinnung und als Sport gejagt, ihre Eier werden abgesammelt, und laut IUCN wird sie für den internationalen Tierhandel genutzt [1; 5]. Allerdings gelangten von 2001-2018 keine Wildfänge in den legalen internationalen Handel. Im selben Zeitraum wurden weltweit 75 Nachzuchtvögel bei der Ausfuhr registriert, davon kamen 62 aus den Niederlanden [2]. HaltungEs wird empfohlen, Pfeifgänsen im Winter eine Unterkunft mit einer Temperatur von mindestens 10ºC anzubieten. Kubapfeifgänse sind häufig auch gegenüber größeren Arten aggressiv. Nach Europa wurden Kubapfeifgänse 1750 erstmals eingeführt [4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 30 Zoos gehalten, von denen sich etwa ein Fünftel im deutschsprachigen Raum befinden. Die Uahl der Haltungen hat in den letzten Jahren etwas abgenommen. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Pfeifgänse. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil sowie einem frostfreien Innenraum zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen. Taxonomie und NomenklaturDie Kubapfeifgans wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Anas arborea" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Dendrocygna wurde 1837 vom englischen Ornithologen und Künstler William SWAINSON eingeführt. Die Art ist monotypisch [3]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Dendrocygna arborea. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22679770A84497213. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22679770A84497213.en . Downloaded on 06 November 2019.
- CITES TRADE DATA BASE
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- KOLBE, H. (1972)