Global gilt der Mönchsgeier als potenziell gefährdet. In Europa hat er aber nur einen Bestand von etwa 1'700-1'900 Brutpaaren, die meisten davon in Spanien. Bis vor Kurzem nahm dieser Bestand ab. Dank Schutzmaßnahmen ist in jüngster Zeit eine leichte Erholung zu beobachten. Allerdings ist heute ist mit der Zulassung des für Geier hichtoxischen Tierarzneimittels Diclofenac ein zusätzliches Risiko aufgetaucht. In Asien, wo die meisten Mönchsgeier leben, nimmt der Bestand weiterhin ab.
- Stützung des Mönchsgeierbestandes auf Mallorca
- Wiederansiedlung des Mönchsgeiers in Frankreich
- Wiederansiedlung des Mönchsgeiers in Bulgarien
Stützung des Mönchsgeierbestandes auf Mallorca
|
Zu Beginn der 1980er Jahre war der Mönchsgeierbestand auf Mallorca auf unter 20 gesunken und es gab keine Brutpaare mehr. Von 1984-1992 siedelte daher die Black Vulture Conservation Foundation, bis 2002 mit finanzieller Unterstützung der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft, in Zoos gezüchtete oder aus spanischen Auffangstationen stammende Geier zu Bestandsstützung an. Je ein Jungvogel wurde vom Zoo Osnabrück und vom Tiergarten Schönbrunn zur Verfügung gestellt. Das Programm ist ein voller Erfolg: 2019 lebten auf Mallorca wieder 200 Mönchsgeier darunter 35 Brutpaare in der Serra de Tramuntana. |
Wiederansiedlung des Mönchsgeiers in Frankreich
|
1992 wurde in den Grandes Causses im Massif Central ein erstes Wiederansiedlungprogramm begonnen. Bis 2004 wurden insgesamt 53 junge Mönchsgeier ausgewildert. Davon waren sechs in VdZ-Zoos gezüchtet und von diesen zur Verfügung gestellt worden, vier im Allwetterzoo Münster und je einer im Zoo Wuppertal und im Tiergarten Schönbrunn. 1996 kam es zur ersten Brut. Heute (2021) gibt es im Massif Central wieder 29 Brutpaare. Ein zweites Programm startete 2004 im Parc naturel régional des Baronnies in den Südalpen. Bis 2018 wurden hier 49 Jungvögel freigelassen. Davon waren waren mehrere in Zoos im deutschsprachigen Raum gezüchtet und von diesen zur Verfügung gestellt worden, so vom Zoo Wuppertal dem Tierpark Bochum und dem Zoo Osnabrück. 2009 bildete sich das erste Brutpaar, 2010 kam es zur ersten Aufzucht, heute leben hier 15 Paare. 2005 folgte das dritte Programm in den Gorges du Verdon, ebenfalls in den Südalpen. Bis 2019 wurden 41 Vögel ausgewildert, darunter solche aus Zoos wie z.B. Wuppertal und Innsbruck. |
Wiederansiedlung des Mönchsgeiers in Bulgarien
|
2015 wurde in Bulgarien, wo der Mönchsgeier vor mehreren Jahrzehnten ausgerottet wurde, ein von der EU gefördertes Wiederansiedlungsprojekt initiiert. 2018 erfolgte die erste Auswilderung von zwei Vögeln, die in den Zoos von Riga und Mährisch Ostrau geschlüpft waren. Weitere Freisetzungen von Nachzuchtvögeln aus Zoos und Wildvögeln aus Spanien, die als geschwächte Jungtiere in Auffangstationen aufgepäppelt worden waren, folgten. 2020 kam es zur Bildung von drei Brutpaaren und 2021 im Rahmen des Projekts zur ersten erfolgreichen Brut und Aufzucht in den Karpaten. |
Literatur und Internetquellen:
- HUYGHE, M., GROOT, de S. & PEREBOOM, Z. (2010)
- MALLORCA ZEITUNG vom 20.05.2018
- MINISTÈRE DE LA TRANSITION ÉCOLOGIQUE (2020). Plan national d'actions 2021-2030 en faveur du vautour moine Aegypius monachus.
- TEWES, E. (2002)
- Vulture Conservation Foundation