Kupferfasan

Kupferfasan (Syrmaticus soemmerringii), Hahn im Tierpark Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Unterordnung: Fasanenverwandte (PHASIANI)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Unterfamilie: Fasane (Phasianinae)

D NT 650

Kupferfasan

Syrmaticus soemmerringii • The Copper Pheasant • Le faisan scintillant

214 003 053 006 syrmaticus soemmerringii ijimae TPB KR1Weißrücken-Kupferfasan (Syrmaticus soemmerringii ijimae), Hahn im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

214 003 053 006 syrmaticus soemmerringi mapApproximative Verbreitung des Kupferfasans (Syrmaticus soemmerringii)

 

 

 

214 003 053 006 syrmaticus soemmerringii scintillans TPB KR3Nördlicher Kupferfasan (Syrmaticus soemmerringii scintillans), Hahn im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

214 003 053 006 syrmaticus soemmerringi scintillans f TPB KR1Nördlicher Kupferfasan (Syrmaticus soemmerringii scintillans), Henne im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Der in seiner Heimat Japan potenziell gefährdete Kupferfasan wird nur in ganz wenigen Zoos gehalten, was wohl wesentlich durch seine hohe innerartliche Aggressivität bedingt sein dürfte.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Name des Kupferfasans kommt daher, dass der Oberkopf und zum Teil der Rücken des Hahns kupferrotbraun gefärbt ist. Hähne können bis 136 cm lang werden, wovon bis 98 cm auf den Schwanz entfallen. Bei den Hennen ist der Schwanz nur (14-)18-19 cm lang. Das Körpergewicht liegt bei etwa 900 g [2; 4; 6].

Verbreitung

Ostasien: Japan, auf den Inseln Honshu, Shikoku und Kyushu [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Kupferfasan lebt in Bergwäldern in Höhenlagen bis 1'500 (1'800) m. Bevorzugt werden Koniferenwälder mit Sicheltannen (Cryptomeria japonica) und Zypressen sowie Mischwälder mit dichtem Unterwuchs. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Eicheln, Kastanien und anderen Früchten und Samen von Waldbäumen, ferner werden Würmer, Insekten und Krustentiere gefressen. Kupferfasane sind sehr standorttreu und leben monogam. Die pro Gelege 6-12 Eier sind cremeweiß und wiegen etwa 32 Gramm. Die Brutdauer beträgt 24 Tage [1; 2; 6].

Gefährdung und Schutz

Der Kupferfasan leidet unter exzessiver Sportjagd, verwilderten Katzen und Hunden sowie Lebensraumzerstörung, und die Bestände nehmen ab. Er wird deshalb bereits seit 2004 als potenziell gefährdet taxiert (Rote Liste: NEAR THREATENED) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Kupferfasane werden als Sport und zur Fleischgewinnung gejagt und für den internationalen Tierhandel gefangen [1].

Haltung

Kupferfasanen haben in Fasanerien nie richtig Fuß fassen können, weil die angriffslustigen Hähne sehr oft ihre Hennen umbringen. Auch die Hennen und Küken sind untereinander sehr unverträglich. Die Zucht erfolgt meist durch künstliche Besamung. Eine Vergesellschaftung mit anderen, nicht zu kleinen Vögeln wie Tauben, Häherlingen oder Drosseln ist im Prinzip möglich [4; 5].

Haltung in europäischen Zoos: Der Kupferfasan wurde vermutlich 1864 nach Europa eingeführt. Es handelte sich um 14 Vögel, die für mehrere Zoos und Privathalter bestimmt waren. Diese erste Population starb 1914 aus [3; 7]. Die Art wird heute nur in ganz wenigen Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Hühnervögel.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind Hühnervögel ihren sozialen Bedürfnissen entsprechend paarweise, in Gruppen oder außerhalb der Brutzeit einzeln zu halten. Die Volieren müssen für ein Paar Bindenschwanzfasanen (Syrmaticus) eine Mindestfläche von 18 m² und eine Höhe von 2.5 m mit teilweiser Überdachung oder Schutzraum aufweisen. Für jeden weiteren Adultvogel ist die Fläche um 8 m² zu erweitern. Von Gruppenhaltung sollte jedoch in Anbetracht der hohen innerartlichen Aggressivität abgesehen werden, obwohl sie zulässig wäre.

Taxonomie und Nomenklatur

Wissenschaftlich wurde der Kupferfasan 1830 von Coenraad Jacob TEMMINCK als Phasianus soemmerringii beschrieben, dies zu Ehren des deutschen Naturforschers Samuel Thomas Ritter von SOEMMERRING (1755 - 1830), der ein Gründungsmitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main war. Der heute gültige Gattungsname Syrmaticus wurde 1832 von dem an der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätigen Zoologen Johann Georg WAGLER eingeführt. Es werden fünf Unterarten anerkannt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Syrmaticus soemmerringii. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22679340A92811551. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22679340A92811551.en . Downloaded on 08 October 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. DELACOUR, J. (1977)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  5. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  6. RAETHEL, H. S. (1988)
  7. WISSEL, C. von, STEFANI, M. & RAETHEL, H.-S. (1966)