Temminck-Tragopan

Temminck-Tragopan (Tragopan temminckii), Hahn im Guinate Bird Park, Lanzarote
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Unterordnung: Fasanenverwandte (PHASIANI)
Familie: Fasane und Feldhühner (Phasianidae)
Unterfamilie: Fasane (Phasianinae)

D LC 650

Temminck-Tragopan

Tragopan temminckii • The Temminck's Tragopan • Le tragopan de Temminck

214 003 056 006 tragopan temmincki goerlitz AGTemminck-Tragopan (Tragopan temmincki), Hahn im Naturschutz-Tierpark Görlitz © Axel Gebauer, ehemals Naturschutz-Tierpark Görlitz

214 003 056 006 tragopan temmincki mapApproximative Verbreitung des Temminck-Tragopans

214 003 056 006 tragopan temmincki 2 goerlitz AGTemminck-Tragopan (Tragopan temmincki), Hahn im Naturschutz-Tierpark Görlitz © Axel Gebauer, ehemals Naturschutz-Tierpark Görlitz

214 003 056 006 tragopan temmincki opel opel1Temminck-Tragopan (Tragopan temmincki), Hahn im Opel-Zoo Kronberg © Archiv Opel Zoo / Hans F. Daniel

214 003 056 006 tragopan temmincki schmiding KR1Temminck-Tragopan (Tragopan temmincki), Henne im Zoo Schmiding © Klaus Rudloff, Berlin

214 003 056 006 tragopan temmincki opel opel3Temminck-Tragopan (Tragopan temmincki), 6 Wochen altes Küken im Opel-Zoo Kronberg © Archiv-Opel-Zoo / Hans F. Daniel

214 003 056 006 tragopan temmincki MD KR1Temminck-Tragopan (Tragopan temmincki), Küken im Zoo Magdeburg © Klaus Rudloff, Berlin


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Der Temminck-Tragopan gilt zwar nicht als gefährdet, aber auch seine Wildbestände nehmen ab. Wie der Satyrtragopan ist er ein farbenprächtiger Fasan, der die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zieht und sich so bestens eignet, um auf die Beeinträchtigung und Fragmentierung der Lebensräume in seinem Ursprungsgebiet aufmerksam zu machen. In europäischen Zoos wird er ziemlich häufig gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Beim Temminck-Tragopan besteht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus: Hähne erreichen eine Gesamtlänge von ca. 64 cm, wovon 18.5-23 cm auf den Schwanz entfallen, und ein Gewicht von etwa 1'360-1'450 g. Hennen werden etwa 58 cm lang, davon 17.5 cm Schwanz, und haben ein Gewicht von rund 900-1'200 g. Beim Hahn sind die nackten Partien von Gesicht und Hals blau, der Kopf ist schwarz mit orangen Bereichen, die ganze Oberseite rot mit runden, schwarz umrandeten, weißen Flecken, die Unterseite rot mit hellgrauen Keilflecken. Die Henne ist graubraun mit schwarzer Sprenkelung, unterseits mit hellen ovalen Flecken [2; 4; 6].

Verbreitung

Süd- und Südostasien: Nordindien (Arunachal Pradesh), China (Tibet, Sichuan, Yunnan, Chongqing, Guizhou, Guangzi), Myanmar, Vietnam [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Temminck-Tragopan bewohnt kühle, regenreiche Gebirgswälder in Höhenlagen von 900-2'700 m. Dort sind die Äste der Bäume mit dicken Moospolstern bedeckt und mit dichtem Unterholz durchsetzt. Er liebt die Steilhänge und windigen Grate der Berge. Droht Gefahr alarmiert er mit einem weichen "Quack- quack- quack- quack". Nähert sich der Feind, schleicht sich der Tragopan beim leisesten verdächtigen Geräusch wie eine Katze davon. Dennoch haben Jäger oft Erfolg, wenn sie sich leise verhalten und warten. Die Nahrung besteht aus Blüten, Blättern, Gräsern, Farnen, Bambussprossn, Beeren und Samen sowie Insekten. Das Gelege besteht aus 3-5 Eiern, die während 26-28 Tagen ausgebrütet werden. Die Küken wachsen langsamer als andere Fasane. Die Junghähne sind erst im Herbst des 2. Lebensjahre fortpflanzungsfähig [2; 4; 5].

Gefährdung und Schutz

Mit einer weiten Verbreitung und einem zwar abnehmenden, aber immer noch auf über 100'000 Vögel geschätzten Bestand gilt der Temminck-Tragopan als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nicht durch CITES geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Temminck-Tragopane werden zur Fleischgewinnung gejagt und für den internationalen Vogelhandel gefangen [1].

Haltung

Tragopane sind winterhart. Sie sollten paarweise oder als Trios in dicht bepflanzten, sehr großen und hohen Volieren gehalten werden, deren hinteres Drittel überdacht ist. In solchen Volieren sind Gemeinschaftshaltungen mit Kammhühnern, Kragen-, Pfau- oder Argusfasanen sowie mit Tauben und größeren Sperlingsvögeln wie Häherlingen, Staren und Drosseln möglich [3; 4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Ersteinfuhr erfolgte 1864 für den Londoner Zoo, wo es 1869 zur Zucht kam [3]. Zwischen 1880 und 1914 wurde in Frankreich die Zucht in großem Stil betrieben [7]. Heute wird die Art in über 120 Zoos gehalten, von denen gegen ein Drittelrtel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Es gibt kein koordiniertes Zuchtprogramm für diese Art.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Hühnervögel.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind Hühnervögel ihren sozialen Bedürfnissen entsprechend paarweise, in Gruppen oder außerhalb der Brutzeit einzeln zu halten. Die Volieren müssen für ein Paar Tragopane eine Mindestfläche von 18 m² und eine Höhe von 2.5 m mit teilweiser Überdachung oder Schutzraum aufweisen. Für jeden weiteren Adultvogel ist die Fläche um 8 m² zu erweitern

Taxonomie und Nomenklatur

Der Temminck-Tragopan wurde 1831 von John Edward GRAY vom British Museum in London als "Satyra temminckii" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Tragopan war bereits 1829 vom französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges CUVIER, eingeführt worden. Die Art ist monotypisch [2].

214 003 056 006 tragopan temmincki opel opel2Temminck-Tragopan (Tragopan temmincki), Henne im Opel-Zoo Kronberg © Archive Opel-Zoo / Hans F. Daniel

 

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Tragopan temminckii. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22679169A92805480. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22679169A92805480.en . Downloaded on 07 October 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. DELACOUR, J. (1977)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  5. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  6. RAETHEL, H. S. (1988)
  7. WISSEL, C. von, STEFANI, M. & RAETHEL, H.-S. (1966)