Schwarzfußseriema

Schwarzfußseriema (Chunga burmeisteri) im Zoo La Plata, Argentinien
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Kranichvögel (GRUIFORMES)
Unterordnung: Kranichverwandte (GRUES)
Familie: Seriemas (Cariamidae)

D LC 650

Schwarzfußseriema

Chunga burmeisteri • The Black-legged Seriema • Le cariama de Burmeister

215 011 002 002 chunga burmeisteri memphis.jeffwhitlockSchwarzfußseriema (Chunga burmeisteri) im Memphis Zoo @ Jeff Whitlock, www.TheOnlineZoo.com. Veröffentlicht unter Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike license

 

 

 

215 011 002 001 chunga burmeisteri mapApproximative Verbreitung der Schwarzfußseriema (Chunga burmeisteri)

 

 

 

215 011 002 001 chunga burmeisteri chaco ron knightSchwarzfußseriema (Chunga burmeisteri), wild, Las Lajites to Machagai Gran Chaco @ Ron Knight, Seaford, UK. Veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.

 

 

 

215 011 002 002 chunga burmeisteri BER wDreier1Schwarzfußseriema (Chunga burmeisteri) im Zoo Berlin @ Wolfgang Dreier, Berlin

 

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Die Schwarzfußseriema ist ein eigenartiger bodenlebender Vogel, der als Verwandter der „Terrorvögel“, deren letzte Vertreter vor 18'000 Jahren ausstarben und die zu ihrer Zeit die Spitzenprädatoren der neotropischen Vogelwelt waren, von zoopädagogischem Interesse wäre, effektiv aber in Europa - in Gegensatz zur verwandten Rotfußseriema - kaum noch zu sehen ist.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Schwarzfußseriema erreicht eine Gesamtlänge von 75 (70-85) cm und ein Gewicht von etwa 1.2 kg. Das Auge ist groß mit dunkler Iris und weißem Überaugenstreif. Schnabel, Beine und Füße sind schwärzlich. Die Befiederung von Kopf und Hals ist buschig, aber ohne die steifen Federn die für die Rotfußseriema charakteristisch sind. Das Gefieder ist oberseits grau, unterseits weiß. Der Schwanz weist zwei schwarze Querbinden auf [2; 3; 4].

Verbreitung

Südamerika: Argentinien, Bolivien, Paraguay [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Schwarzfußseriema ist ein bodenbewohnender, guter Läufer, der nur zum Aufbaumen und bei Gefahr kurze Strecken fliegt. Sie brütet meist in niedriger Höhe auf Bäumen, seltener am Boden. Das Nest wird aus Zweigen gebaut und mit Blättern ausgekleidet. Das Gelege besteht aus 2(-3) cremeweißen Eiern mit großen braunen Flecken [2; 3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Schwarzfußseriema hat eine sehr weite Verbreitung und einen als stabil eingeschätzten Bestand. Sie wurde daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Schwarzfußseriema wird gebietsweise zur Fleischgewinnung gejagt oder für den internationalen Tierhandel gefangen [1]. Sie wird auch gerne freilaufend auf Landgütern und Bauernhöfen zur Vernichtung von Schlangen, Mäusen und größeren Wirbellosen gehalten [4].

Haltung

Schwarzfußseriemas sollten paarweise in großen, bepflanzten Volieren mit Aufbaummöglichkeiten, kleinem Wasserbecken und heizbarem Schutzraum oder Innenvoliere gehalten werden. Von einer Vergesellschaftung mit anderen Vögeln wird wegen hoher Aggressivität, speziell während der Brutzeit, abgeraten [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art war früher in diversen Zoos zu sehen. Sie wurde aber nur ausnahmsweise nachgezüchtet. Gegenwärtig (2024) gibt es nur noch eine Haltung in Europa. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Seriemas.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Schwarzfußseriema wurde 1860 von dem Bremer Arzt und Ornithologen Carl Johann Gustav HARTLAUB als "Dicholophus burmeisteri" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Chunga stammt ebenfalls von HARTLAUB 1860. Die Gattung ist monotypisch [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Chunga burmeisteri. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22692208A93341490. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22692208A93341490.en. Downloaded on 28 September 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970