Mönchskranich (Grus monacha) im Weltvogelpark Walsrode
© Jirka Schmidt, Riesa
Ordnung: Kranichvögel (Gruiformes)
Unterordnung: Kranichverwandte (Grues)
Familie: Kraniche (Gruidae)
Mönchskranich
Grus monacha • The Hooded Crane • La grue moine
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der in seiner asiatischen Heimat gefährdete Mönchskranich wird nur ganz selten in europäischen Zoos gezeigt, obwohl es für ihn ein Zuchtbuch gibt. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Scheitelhöhe von nur etwa einem Meter, einer Flügelspannweite von 160-180 cm und einem Gewicht von 3'280-4'870 g bei den Hähnen und bis 3'740 g bei den Hennen ist der Mönchskranich die kleinste Art der Gattung Grus. Sein englischer Namen Hooded Crane, "Kapuzenkranich" bezieht sich auf den unbefiederten, rot gefärbten Scheitel. Die Iris ist orange bis rot, der Schnabel hornfarben, die Füße und Beine sind grau. Das Gefieder von Kopf und Hals ist weiß, das Körpergefieder schiefergrau [3; 4]. VerbreitungSüdsibirien und Ostasien: Brutareale in Russland und der Mongolei; Winterquartiere in China, Japan und Südkorea, Durchzieher oder Gastvögel in Indien, Kasachstan, Nordkorea, Taiwan [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Mönchskranich brütet hauptsächlich in mit Birken oder Lärchen bestandenen Hochmooren in der Permafrostzone. Im Winter sucht er Süßwassersümpfe, Feuchtwiesen, Gezeitenzonen, Reisfelder und anderes Kulturland auf. Zur Brutzeit ernährt er sich von Wasserpflanzen, Beeren, Wirbellosen und Amphibien. Im Winter nimmt er u.a. Rhizome und Sämereien zu sich. In der Regel werden zwischen Ende April und anfangs Mai zwei Eier gelegt, die Brutdauer beträgt 27-30 Tage, die Jungen sind mit etwa 75 Tagen flugfähig. Zwischen Brutgebieten und Wintereinständen können Distanzen von bis zu 4'000 km liegen [1; 3]. Gefährdung und SchutzDer Mönchskranich hat nur eine kleine Gesamtpopulation, die auf 6'000-15'000 erwachsene Individuen geschätzt wird. Auch die Fläche der zehn Winterquartiere, welche genutzt werden, ist klein und die Bestände in den meisten dieser Gebiete gehen zurück, die Gesamtpopulation hat anscheinend aber zugenommen. In Anbetracht des kleinen Bestands und von Unsicherheiten hinsichtlich Datenlage wird die Art jedoch immer noch als gefährdet eingestuft. (Rote Liste: VULNERABLE) [1]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang I eingeschränkt. Bedeutung für den MenschenGebietsweise werden laut IUCN Mönchskraniche zur Fleischgewinnung gejagt oder für den internationalen Tierhandel gefangen [1]. Allerdings wurden von 2001-2018 im CITES-Rahmen keine internationalen Transaktionen mit lebenden Wildfängen erfasst, sondern nur eine Sendung mit Federn. Im selben Zeitraum wurden weltweit nur 11 Nachzuchtvögel bei der Ausfuhr registriert [2]. HaltungAus dem Freiland ist bekannt, dass es zu Verpaarungen und Bastardierungen mit Graukranichen kommen kann. Das Höchstalter im Zoo wird mit über 45 Jahren angegeben. Die deutsche Erstzucht gelang 1989 im Weltvogelpark Walsrode [4]. Seit 1985 existiert ein Internationales Zuchtbuch (ISB), das am Zoologisch-Botanischen Garten Toyohashi in Japan geführt wird. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz selten in europäischen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Es gibt ein Europäisches Zuchtbuch (ESB), das am Hokko-Zuchtzentrum in Lanaken, Belgien, geführt wird. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Kranichvögel. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für die Haltung von bis zu 2 kleinen Kranichen ein Gehege mit einer Grundfläche von 200 m² und einem Wasserbecken vor. Für jeden weiteren Adultvogel ist die Grundfläche um 100 m² zu erweitern. Für nicht-winterharte Vögel ist ein Schutzraum mit einer Fläche von 2 m² pro Vogel anzubieten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind Kraniche während der Brutzeit ausnahmslos paarweise zu halten. Für die Haltung eines Paars ist ein Gehege mit einer Grundfläche von 150 m² erforderlich. Ist das Gehege übernetzt, muss es mindestens 3 m hoch sein. Taxonomie und NomenklaturDer Mönchskranich wurde 1835 von Coenraad Jacob TEMMINCK vom Naturhistorischen Museum in Leiden unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben [1]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Grus monacha. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22692151A93337861. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22692151A93337861.en. Downloaded on 26 September 2019.
- CITES TRADE DATA BASE
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)