Opalracke (Coracias cyanogaster) im Parc ornithologique, Villars-les-Dombes
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Rackenvögel (CORACIIFORMES)
Unterordnung: Rackenartige (CORACII)
Familie: Eigentliche Racken (Coraciidae)
Opalracke, Blaubauchracke
Coracias cyanogaster • The Blue-bellied Roller • Le rollier à ventre bleu
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Als farblich auffällige Vogelart wird die aus West- und Zentralafrika stammende Opalracke vom Zoopublikum beachtet und eignet sich daher als Botschafter für Natur- und Artenschutzprojekte in ihren Ursprungsgebieten. In Zoos wird sie mit mittlerer Häufigkeit gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDie Opalracke erreicht eine Gesamtlänge von 34-36 cm, wovon etwa 6 cm auf die verlängerten Wimpelfedern des Schwanzes fallen. Sie hat einen deutlich gegabelten azurblauen Schwanz. Kopf und Brust sind cremefarben, Brust und Flügel sind dunkelblau und der Rücken ist schwärzlich [2; 3]. VerbreitungWest- bis Zentralafrika: Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kongo Dem., Mali, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone, Südsudan, Togo, Zentralafrikan. Republik [1]. Lebensraum und LebensweiseOpalracken besiedeln hauptsächlich mit Isoberlinia doka bestandene Baumsavannen und Trockenwälder, kommen aber auch in anderen Habitaten vor, etwa in Ständen von Borassus-Fächerpalmen, am Rand von Galeriewäldern oder in Waldlichtungen. Sie leben monogam oder polygam. Ganzjährig halten Gruppen von 3-6, gelegentlich bis zu 20 Vögeln zusammen, wobei in der Regel ein Männerüberschuss herrscht, und verteidigen ein gemeinsames Territorium. Sie ernähren sich von großen Wirbellosen und kleinen Wirbeltieren, fressen aber auch Nüsse von Ölpalmen (Elaeis guineensis). Die Fortpflanzungsperiode ist regional unterschiedlich. Die 2-4 weißen Eier werden in kaum ausgepolsterten Baumhöhlen abgelegt, oft etwa 10 m über dem Boden. Die Brut dauert 22-24 Tage, die Jungvögel werden mit 4 Wochen flügge [2; 3; 4]. Gefährdung und SchutzObwohl die Bestände als Folge der Rodung von Isoberlinia-Trockenwäldern abzunehmen scheinen, ist die Art immer noch häufig und wurde im Rahmen einer Beurteilung im Jahr 2016 nicht als gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art findet sich gelegentlich im internationalen Tierhandel [1]. HaltungOpalracken benötigen im Winter eine temperierte Innenvoliere. Eine Gemeinschaftshaltung mit anderen, in etwa gleich großen Vogelarten, aber auch mit Sperlingen oder Prachfinken ist in der Regel problemlos möglich. Gebrütet wird bei uns im Frühsommer. Als Nisthilfen sind große, erhöht angebrachte Nistkästen oder Baumhöhlen anzubieten. Wenn gewöhnliche Nistkästen nicht angenommen werden, können Nistgelegenheiten in eine Brutwand eingebaut werden. Die Zucht ist z.B. in Berlin, Bernburg und Walsrode schon mehrfach gelungen, ist aber insgesamt etwas sporadisch [3; 4]. Haltung in europäischen Zoos: Erstmals wurde die Opalracke 1925 vom Londoner Zoo gezeigt. Heute wird die Art in etwa 35 Zoos gehalten, von denen sich ca. 40% im deutschsprachigen Raum befinden. Vereinzelt werdern Opalracken in Flugschauen vorgeführt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für die Haltung von Racken. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar Racken eine Voliere mit einer Grundfläche von 6 m² und 2 m Höhe sowie einen Schutzraum von 3 m² x 2 m Höhe vor. Bei ständiger Haltung im Innenraum ist die Innenvoliere zumindest entsprechend den Mindestmaßen der Außenvoliere zu errichten. Die Vögel sind bei mindestens 12ºC zu überwintern. Taxonomie und NomenklaturDie Opalracke wurde 1817 vom französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges CUVIER unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Es gibt keine Unterarten [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Coracias cyanogaster. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22682908A92967763. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22682908A92967763.en. Downloaded on 17 July 2019.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- STUDER, G. (2022)