Ordnung: Rackenvögel (CORACIIFORMES)
Unterordnung Hopfe und Nashornvögel (BUCEROTES)
Familie: Nashornvögel (Bucerotidae)
Unterfamilie: Eigentliche Nashornvögel (Bucerotinae)
Langschopf-Hornvogel
Berenicornis comatus • The White-crowned Hornbill• Le calao coiffé
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Langschopf-Hornvogel ist wegen seines "Greisenhaupts" ein besonders auffälliger Vertreter der Hornvögel, der sich bestens als Botschafter für den Schutz der Wälder Südostasiens und ihrer vielfach gefährdeten Bewohner eignet, zumal er seit 2018 wegen fortschreitender Abnahme seiner Bestände selbst als "stark gefährdet" eingestuft werden musste. In den europäischen Zoos ist die Art allerdings nur schwach vertreten. Körperbau und KörperfunktionenDer Langschopf-Hornvogel erreicht eine Gesamtlänge von 75-80 cm, wovon über die Hälfte auf den Schwanz entfällt. Das Gewicht wird mit 1'250-1'470 g angegeben. Auffälligstes Merkmal ist die weiße Federhaube. Beim Männchen sind nur Rücken und Flügel schwarz, das übrige Gefieder ist weiß. Beim Weibchen sind nur Haube und Schwanz weiß, der Rest ist schwarz [2; 4; 5]. VerbreitungSüdostasien: Brunei Darussalam, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Thailand [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Langschopf-Hornvogel besiedelt Tiefland-Primärwälder des Indomalaiischen Archipels, meist unterhalb 900 m, bisweilen bis auf eine Höhe von 1'680 m. Die Nahrung besteht überwiegend aus animalischer Kost, einschließlich Insekten, Echsen, Schlangen und Kleinvögeln. Daneben werden lipidreiche Steinfrüchte und andere Früchte gefressen. Brut und Jungenaufzucht verlaufen kooperativ mit 1-6 Helfern, zumeist Männchen. Das Gelege besteht meist aus 2 Eiern, wobei oft nur ein Junges aufkommt [4; 5]. Gefährdung und SchutzDer Gesamtbestand des Langschopf-Hornvogels ist nicht bekannt. Da aber die Abholzungen in seinem Verbreitungsgebiet schnell voranschreiten, ist es auch wahrscheinlich, dass die Bestände schon aus diesem Grund in Zukunft stark abnehmen werden. Zusätzlich besteht ein erheblicher Jagddruck. Die Art wurde deshalb seit 2004 als potenziell gefährdet beurteilt und gilt seit 2018 als stark gefährdet (Rote Liste: ENDANGERED) [1]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenDie Bedeutung für den internationalen Handel ist unerheblich. Von 2001-2017 wurde weltweit die Ausfuhr von nur 4 Wildfängen und 12 Nachzuchtvögeln registriert [3]. HaltungDie Welterstzucht gelang 1993 in einer Zuchtstation des Weltvogelparks Walsrode auf Mallorca. Das Höchstalter im Zoo wird mit mehr als 34 Jahren angegeben [5]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in ganz wenigen Zoos gezeigt und war auch in der Vergangenheit stets selten. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine Mindestanforderungen an Gehege für Nashornvögel. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) verlangt für ein Paar "großer" Nashornvögel eine Voliere mit einer Grundfläche von 20 m² und einem Volumen von 60 m³ mit Badelegenheit. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar eine Außenvoliere vom 20 m² / 60 m³ und eine Innenvoliere von 8 m² / 20 m³ vor. Taxonomie und NomenklaturDer Langschopfhornvogel wurde 1822 von dem englischen Forscher und Staatsmann Sir Thomas Stamford Bingley RAFFLES unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. In der Vergangenheit wurde er oft in die Gattung Aceros eingeordnet. Es gibt keine Unterarten [4]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Berenicornis comatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22682507A132272549. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22682507A132272549.en . Downloaded on 24 July 2019.
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- CITES TRADE DATA BASE
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)