Trompeter-Hornvogel

Trompeterhornvogel (Bycanistes bucinator) im Zoo Augsburg
© Marco Schramm, Augsburg

Ordnung: Rackenvögel (CORACIIFORMES)
Unterordnung Hopfe und Nashornvögel (BUCEROTES)
Familie: Nashornvögel (Bucerotidae)
Unterfamilie: Eigentliche Nashornvögel (Bucerotinae)

D LC 650

EEPTrompeter-Hornvogel

Bycanistes bucinator • The Trumpeter Hornbill • Le calao trompette

225 010 007 003 bycanistes buccinator kronb TKWeiblicher Goldkopfquetzal (Pharomachrus auriceps) im Weltvogelpark Walsrode © WVP Walsrode (Pressefoto)

 

 

225 010 007 003 bycanistes bucinator mapApproximative Verbreitung des Trompeterhornvogels (Bycanistes bucinator)

 

 

 

225 010 007 003 bycanistes bucinator kopenhagen eNeideckTrompeterhornvogel (Bycanistes bucinator) im Zoo Kopenhagen © Elias Neideck

 

 

 

225 010 007 003 bycanistes bucinator villars KR1Trompeterhornvogel (Bycanistes bucinator) im Parc des Oiseaux, Villars-les-Dombes © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

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Die Afrikanische Kehlsack- oder Trompeterhornvögel sind auffällige, ziemlich große Vögel, die sich gut als Botschafter für den Schutz der afrikanischen Wälder einsetzen lassen und deren Fortpflanzungsverhalten in der Zoopädagogik thematisiert werden kann. Der aus Ost- bis Südafrika stammende Trompeterhornvogel ist eine der beiden relativ häufig gezeigten Arten der Gattung.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Trompeterhornvogel erreicht eine Gesamtlänge von 50-55(-60) cm und ein Gewicht von 450-670, Männchen bis 940 g. Damit gehört er innerhalb seiner Gattung zu den mittelgroßen Arten. Der unbefiederte Augenring ist rot. Schnabel und Hornaufsatz sind braun bis schwarz, beim Weibchen ist der Schnabel etwas kleiner, vorne und hinten gelblich, und der Hornaufsatz stumpfer. Rücken, Bauch, Schwingenspitzen und Spitzen der äußeren Schwanzfedern sind weiß, das übrige Gefieder ist schwarz [2; 3; 4].

Verbreitung

Ost- bis Südafrika: Angola, Botswana, Burundi, DR Kongo, Kenia, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Swasiland, Tansania [1].

Lebensraum und Lebensweise

Trompeterhornvögel leben in Waldgebieten in Schwärmen von bis zu 20 Individuen, die durch laute Rufe miteinander in Kontakt stehen. Sie fressen überwiegend Früchte, daneben fangen sie Insekten und Echsen in den Bäumen. Brutsaison ist von September bis Dezember. Zum Brüten mauert sich das Weibchen mit Material, das ihm vom Partner zugetragen wird, selbst in einer Baumhöhle ein. Es legt 2-4 weiße Eier von 49 x 35 mm, die es rund 30 Tage lang bebrütet. Die Jungen verlassen das Nest nach etwa 9 Wochen [3].

Gefährdung und Schutz

Die Populationsdichte des Trompeterhornvogels ist zwar generell eher tief, aber er kommt lokal häufig vor. Zudem hat er ein sehr großes Verbreitungsgebiet, weshalb er trotz negativer Bestandstendenz 2018 als nicht-gefährdet eingestuft wurde (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird lokal bzw. im nationalen Rahmen als Heimtier gehandelt [1].

Haltung

Trompeterhornvögel können mit anderen Arten, z.B. Geierperlhühnern, vergesellschaftet werden. Die europäische Erstzucht gelang 1984 im Zoo Augsburg. Das Höchstalter im Zoo wird mit 21 Jahren angegeben [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 50 Zoos gezeigt, von denen sich etwa ein Sechstel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Seit 2021 gibt es ein "New-Style"-EEP, das vom Zoo Kopenhagen koordiniert wird.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine Mindestanforderungen an Gehege für Nashornvögel. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) regelt nur Gehege für "große" Nashornvögel. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar kleiner Nashornvögel eine Außenvoliere von 12 m² / 30 m³ und eine Innenvoliere von 4 m² / 8 m³ vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Trompeterhornvogel wurde 1824 anhand eines Exemplars aus der Gegend von Knysna von Coenraad Jacob TEMMINCK vom Naturhistorischen Museum in Leiden unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Grammatikalisch richtig müsste er eigentlich B. buccinator heißen. Es gibt keine Unterarten. Von manchen Autoren wird die Gattung Bycanistes mit Ceratogymna zusammengelegt [2; 4].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Bycanistes bucinator. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22682548A130081383. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22682548A130081383.en . Downloaded on 24 July 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GINN, P.J., McILLERON, W.G. & MILSTEIN, P. le S. (1999)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)