Brillenkakadu

Brillenkakadu (Cacatua ophthalmica) im Loro Parque, Tenerife
© Matthias Reinschmidt, Zoo Karlsruhe

Ordnung: Papageienvögel (Psittaciformes)
Familie: Kakadus (Cacatuidae)
Unterfamilie: Graue und Weiße Kakadus (Cacatuinae)

D VU 650

Brillenkakadu

Cacatua ophthalmica • The Blue-eyed Cockatoo • Le cacatoès aux yeux bleus

218 002 001 009 cacatua ophthalmica walsrode CPStobbeBrillenkakadu (Cacatua ophthalmica im Weltvogelpark Walsrode © Christian Paul Stobbe auf Flickr, veröffentlicht unter Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.

 

 

218 002 001 009 cacatua ophthalmica mapVerbreitung des Brillenkakadus (Cacatua ophthalmica)

 

 

218 002 001 009 cacatua ophthalmica LPF MR juvJunge Brillenkakadus (Cacatua ophthalmica) im Loro Parque, Tenerife © Matthias Reinschmidt, Loro Parque

 

 

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Als Folge der Waldzerstörung auf seiner Heimatinsel Neubritannien ist der Brillenkakadu mittlerweile gefährdet. In europäischen Zoos ist er nur selten anzutreffen, es gibt auch kein Zuchtprogramm für diese Art.

Körperbau und Körperfunktionen

Erwachsene Männchen und Weibchen dieses 48-50 cm langen und 500-570 g schweren Kakadus unterscheiden sich durch die Farbe der Iris: Beim Hahn ist sie dunkelbraun, bei der Henne rotbraun. Charakteristisch ist die "Brille", der sehr breite blaue Augenring. Der beim Hahn etwas größere Schnabel ist grauschwarz, die Füße sind grau. Die abgerundete Haube ist außen weiß, hat aber innen gelbe Federn, die man nur sieht, wenn sie aufgestellt wird [3; 5; 6; 8; 9].

Verbreitung

Australasien: Papua Neuguinea: auf der Insel Neubritannien [1].

Lebensraum und Lebensweise

Brillenkakadus besiedeln Tieflandregenwälder bis zu einer Höhe von 1'000 m. Sie werden auch in Sekundärwäldern, Gärten und Parkanlagen angetroffen. Sie ernähren sich von Früchten, Beeren, Nüssen und Insektenlarven. Das Gelege besteht aus ein bis zwei Eiern, die Brutzeit dauert 28-30 Tage, die Nestlingszeit 12-13(-18?) Wochen [6; 9]. 

Gefährdung und Schutz

Der Brillenkakadu wurde 2008 erstmals als gefährdet eingestuft. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Tieflandwälder, auf die dieser Kakadu für seine Nistplätze angewiesen ist, im großen Stil gerodet werden. Es wird nun erwartet, dass dies auch mit einem starken Rückgang der Bestände verbunden ist. Bei der Beurteilung von 2018 wurde der Bestand noch auf 10'000 erwachsene Individuen geschätzt (Rote Liste: VULNERABLE) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Von 2001-2018 wurden, aus Papua-Neuguinea nur etwas Wissenschaftsmaterial, aber keine lebenden Wildfänge ausgeführt. Im selben Zeitraum wurden weltweit 1'687 Nachzuchtvögel bei der Ausfuhr registriert. Davon kamen 1'144 aus Südafrika [4].

Haltung

Das Höchstalter in menschlicher Obhut wird mit 37 Jahren und 11 Monaten angegeben. Die Erstzucht gelang in Australien im Jahr 1951 [2; 9].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art war bereits im 19. Jahrhundert in Berlin und London zu sehen. Sie war aber in europäischen Zoos nie häufig und wird auch heute nur in wenigen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. 

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 3 m² und einer Höhe von 2 m erforderlich, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 2 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) sind große Kakadus mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Innenvoliere mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 10 m² und einer Höhe von 3 m vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 1 m² zu erweitern. Eine Außenvoliere ist fakultativ. Ist sie vorhanden und permanent zugänglich, können ihre Maße ans Innengehege angerechnet werden, wobei maximal ein Drittel von dessen Fläche durch die Außenvoliere ersetzt werden kann. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 8 m² Fläche und einer Höhe von 2.5 m sowie bei Außenhaltung einen Schutzraum von 2 m² Fläche / 2 m Höhe und einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar ist die Fläche um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Brillenkakadu wurde 1864 vom englischen Juristen und Naturforscher Philip SCLATER unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Er ist monotypisch und gilt als eng verwandt mit C. sulphurea und C. galerita [5; 6].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Cacatua ophthalmica. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22728429A132032417. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22728429A132032417.en . Downloaded on 10 August 2019.
  2. BROUWER, K., JONES, M. L., KING, C. E. und SCHIFTER, H. (2000)
  3. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  4. CITES TRADE DATA BASE
  5. DE GRAHL, W. (1979/82)
  6. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  7. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  8. FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
  9. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  10. YOUNG, A. M., HOBSON, E. A., BINGAMAN LACKEY, L. & WRIGHT, T. F. (2012)