Inkakakadu

Inkakakadu (Cacatua leadbeateri) im Urimbirra Wildlife Park, Südaustralien
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Papageienvögel (Psittaciformes)
Familie: Kakadus (Cacatuidae)
Unterfamilie: Graue und Weiße Kakadus (Cacatuinae)

D LC 650

Inkakakadu

Cacatua leadbeateri • The Major Mitchell's Cockatoo • Le cacatoès de Leadbeater

218 002 001 007 cacatua leadbeateri loropqInkakakdu (Cacatua leadbeateri) im Loro Parque, Tenerife © Loro Parque

 

 

 

218 002 001 007 cacatua leadbeateri mapApproximative Verbreitung des Inkakakadus (Cacatua leadbeateri)

 

 

 

218 002 001 007 cacatua leadbeateri exotis spiez PD1Inkakakdu (Cacatua leadbeateri) an der EXOTIS-Ausstellung Spiez, 2018 © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

218 002 001 007 cacatua leadbeateri Marlow PDInkakakadu (Cacatua leadbeateri) im Vogelpark Marlow © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

218 002 001 007 cacatua leadbeateri BER KR1Inkakakadu (Cacatua leadbeateri) im Zoo Berlin © Klaus Rudloff,Berlin

 

 

 

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Der im Freiland nicht gefährdete Inkakakadu ist eine ausgesprochen attraktive Art. Als Charaktervogel der offenen Habitate Australiens wird er in etlichen Zoos gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der 35 cm lange und 360-480 g schwere Inkakakadu fällt durch sein rosa getöntes Gefieder und seine große, weiß-gelb-rot quergebänderten Federhaube auf. Sein Schnabel ist hell hornfarben, die Füße sind grau. Auch bei dieser Art haben die Männchen eine dunkle, die Weibchen eine rotbraune Iris [4; 6; 7; 9; 10]. 

Verbreitung

Australien: Mit Ausnahme Tasmaniens in allen Teilstaaten [2].

Lebensraum und Lebensweise

Der Inkakakadu ist ein Bewohner der Trockensavannen, trockene Strauchformationen, sowie Grasländer und Salzbuschsteppen mit nur geringem Baumbewuchs, wo er mit dem Rosakakadu um Nistgelegenheiten konkurriert. Die Vögel nehmen ihre Nahrung - Samen von Gräsern, Ampfern und Gehölzpflanzen, wilde Melonen und Gurken sowie Insektenlarven - hauptsächlich vom Boden auf. Genistet wird in Baumhöhlen. Das Gelege besteht aus 3-4 (2-5) Eiern, die von beiden Eltern 22-24 Tage bebrütet werden. Die Jungvögel sind mit etwa 8 Wochen flügge [6; 7; 10]. 

Gefährdung und Schutz

Der Inkakakadu wurde letztmals 2018 als nicht-gefährdet beurteilt, da er noch weit verbreitet und relativ häufig ist und eine große Gesamtpopulation hat. Obwohl der Bestand momentan stabil ist, hat dieser Kakadu jedoch unter Zerstörungen seines Lebensraums gelitten, dies vor allem im südlichen und östlichen Teil seines Verbreitungsgebiets. Im Süden war vor allem der Fang für Handel für den Rückgang verantwortlich (Rote Liste: LEAST CONCERN) [2].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Inkakakadu wird in Australien für den nationalen Heimtiermarkt gefangen. Von 2001-2018 wurden, nebst etwas Wissenschaftsmaterial, nur drei lebende Wildfänge ausgeführt. Im selben Zeitraum wurden weltweit 4'312 Nachzuchtvögel bei der Ausfuhr registriert. Davon kamen 2'459 aus Südafrika und 553 aus den Niederlanden [2; 5].

Haltung

Als Höchstalter in Menschenobhut werden 74 Jahre und 10 Monate angegeben [13].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art war bereits im 19. Jahrhundert relativ oft in Zoos zu sehen. Heute (2024) wird sie in gegen 40 Zoos gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. 

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels ein Käfig mit einer Grundfläche von 2 m² und einer Höhe von 1 m erforderlich, der in mindestens 80 cm Höhe aufzustellen ist, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 1 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) sind kleine Kakadus mindestens paarweise zu halten. Für ein Paar ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.7 m² und einer Höhe von 120 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.1 m² zu erweitern. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024)schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 6 m² Fläche und einer Höhe von 2m sowie bei Außenhaltung einen Schutzraum von 1 m² Fläche / 2 m Höhe und einer Mindesttemperatur von 10°C vor. Je weiteres Paar ist die Fläche um 50% zu erweitern.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Inkakakadu wurde 1831 von dem irischen Zoologen Nicholas Aylward VIGORS als "Plyctolophus Leadbeateri" erstmals wissenschaftlich beschrieben und später der bereits 1817 von dem französischen Ornithologen Louis Jean Pierre VIEILLOT eingeführten Gattung Cacatua zugeordnet. Von manchen Autoren wird die Art in eine eigene Gattung gestellt, wozu der 1857 von Prinz Charles Lucien BONAPARTE, einem Neffen von Kaiser Napoléon Bonaparte, vergebene Name Lophochroa ausgegraben wurde. Es wurden mehrere Unterarten beschrieben, die heute aber nicht mehr anerkannt sind [1; 7; 8].

Der wissenschaftliche Name des Inkakakadus nimmt Bezug auf den Londoner Ornithologen, Präparator und Naturalienhändler Benjamin LEADBEATER (1760–1837) [12].

Literatur und Internetquellen

  1. AVIBASE
  2. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Cacatua leadbeateri. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22684767A131914793. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22684767A131914793.en . Downloaded on 10 August 2019.
  3. BROUWER, K., JONES, M. L., KING, C. E. und SCHIFTER, H. (2000)
  4. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  5. CITES TRADE DATA BASE
  6. DE GRAHL, W. (1979/82)
  7. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  8. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  9. FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
  10. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  11. REINSCHMIDT, M. (2006)
  12. STRUNDEN, H. (1984)
  13. YOUNG, A. M., HOBSON, E. A., BINGAMAN LACKEY, L. & WRIGHT, T. F. (2012)