Uvea-Sittich (Eunymphicus uvaeensis) im Loro Parque, Tenerife
© Matthias Reinschmidt, Zoo Karlsruhe
Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Plattschweifsittiche (Platycercini)
Uveasittich
Eunymphicus uvaeensis • The Ouvea Parakeet • La perruche d'Ouvéa
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der in seiner Heimat Neukaledonien gefährdete Uveasittich bietet bei Zucht und Aufzucht etliche Probleme und wird daher nur ganz ausnahmsweise in europäischen Zoos gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDer Uveasittich erreicht eine Gesamtlänge von 32 cm und ein Gewicht von 80-100 g. Sein Schnabel ist schwarz mit blaugrauer Oberschnabelbasis, die Iris orange, und die Füße sind dunkelgrau. Er hat abweichend vom eigentlichen Hornsittich ein schwärzlich-grünes Gesicht und 6 spitze, grüne Scheitelfedern [1; 4; 5; 7; 8]. VerbreitungAustralasien: Neukaledonien - nur auf dem 132 km² Landfläche umfassenden Ouvéa-Atoll östlich der Hauptinsel [2]. Lebensraum und LebensweiseDer Uveasittich besiedelt Primär- und Sekundärwälder mit hohen Bäume, gelegentlich verwilderte Plantagen und Gärten. Die Nahrung besteht aus Chili-Schoten, Papayas, wilden Tomaten, weiteren Fruchtarten, Samen und Nüssen. Das Gelege besteht aus 2-3(-4) Eiern, die allein vom Weibchen ausgebrütet werden. Pro Jahr gibt es 1-2 Gelege. Pro Gelege werden 0.75 Jungtiere älter als 30 Tage alt [1; 5; 8]. Gefährdung und SchutzObwohl der Bestand und nach der letzten Beurteilung 2013 wieder 1'730 erwachsene Individuen umfasst und gegenwärtig zunimmt, wird der Uveasittich nach wie vor als gefährdet eingestuft (Rote Liste: VULNERABLE), weil er nur in einem kleinen Gebiet auf einer einzigen Insel vorkommt [2]. Der internationale Handel war nach CITES-Anhang II geregelt bis die Art im April 2000 nach Anhang I transferiert wurde. Bedeutung für den MenschenDie Vögel werden für den lokalen Heimtiermarkt und zur Fleischgewinnung gefangen [2]. CITES behandelt uvaeensis als Unterart und weist die Handelszahlen nicht separat aus. Kombinbiert (cornutus / uvaeensis) wurden von 1981-2018 aus Neukaledonien 31 Wildfänge ausgeführt, letztmals im Jahr 1993. Im selben Zeitraum wurden weltweit bei der Ausfuhr 454 Nachzuchtvögel registriert. Davon kamen 148 aus der Schweiz [3]. HaltungUvea-Hornsittiche sind sehr stressanfällig und in der Haltung ist eine hohe Jungensterblichkeit festzustellen. Ungeachtet tieferer gesetzlicher oder behördlicher Mindestanforderungen sollte den Vögeln daher eine 3-4 m lange Außenvoliere mit anschließendem leicht temperierten Schutzraum angeboten werden [1; 8]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art war bei uns stets selten und auch heute wird nur ganz ausnahmsweise in europäischen Zoos gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Papageiengutachten des BMELF von 1995 ist für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels ein Käfig mit einer Grundfläche von 2 m² und einer Höhe von 1 m erforderlich, der in mindestens 80 cm Höhe aufzustellen ist, ferner ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 1 m². Für jedes weitere Paar sind die Grundflächen um 50% zu erweitern. Nach Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 1.2.2024) sind Uveasittiche mindestens paarweise zu halten. Für 6 (!) Vögel ist ein Käfig mit Badegelegenheit, einer Grundfläche von 0.5 m² und einer Höhe von 60 cm vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 0.05 m² zu erweitern. Dies ist für die Art sicher nicht adäquat. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für die Haltung eines Paars oder ausnahmsweise eines Einzelvogels eine Voliere mit einer Grundfläche von 4 x 2 m Fläche und einer Höhe von 2 m sowie einen frostfreien Schutzraum von 2 m² / 1 m Höhe vor. Je weiteres Paar sind die Flächen um 50% zu erweitern. Taxonomie und NomenklaturDer Uveasittich wurde 1882 von dem britischen Diplomaten und Naturforscher Edgar Leopold LAYARD und seinem Sohn Edgar Leopold Calthrop LAYARD als "Nymphicus uvaeensis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Eunymphicus wurde 1937 von James Lee PETERS, dem Vogelkurator des Zoologischen Museums der Harvard Universität eingeführt. Bis vor Kurzem wurde uvaeensis als Unterart von Eunymphicus cornutus angesehen [5; 6; 9]. |
Literatur und Internetquellen
- ASMUS, J. & LANTERMANN, W. (2012)
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2021). Eunymphicus uvaeensis.. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T22728354A183065487. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-3.RLTS.T22728354A183065487.en . Accessed on 09 May 2024.9.
- CITES TRADE DATA BASE
- DE GRAHL, W. (1979/82)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
- FORSHAW, J. M. & COOPER, W. T. (1981)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- STRUNDEN, H. (1984)