Weißohr-Bülbül

Ordnung: Papageienvögel (PSITTACIFORMES)
Familie: Echte Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)

© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes) 
Unterordnung: Singvögel (Oscines) 
Familie: Bülbüls (Pycnonotidae)

D LC 650

Weißohrbülbül

Pycnonotus leucotis • The White-eared Bulbul • Le bulbul à oreillons blancs

227 021 011 025 pycnonotus leucotis veldhoven KR1Weißohrbülbül (Pycnonotus leucotis) im Zoo Veldhoven © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

227 021 011 025 pycnonotus leucotis mapApproximative Verbreitung des Weißohrbülbüls (Pycnonotus leucotis)

 

 

 

227 021 011 025 pycnonotus leucotis augsb augsbWeißohrbülbül (Pycnonotus leucotis) im Zoo Augsburg © Zoo Augsburg

 

 

 

227 021 011 025 pycnonotus leucotis augsburg KR2Weißohrbülbüls (Pycnonotus leucotis), Henne mit Jungvogel im Zoo Augsburg © Klaus Rudloff, Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Der in seiner Verbreitung westlich an den Rotohrbülbül anschließende Weißohrbülbül ist in seiner Heimat nicht gefährdet. Im Gegenteil: er gilt als großer Schädling an Dattelkulturen. In europäischen Zoos ist er nur selten zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Weißohrbülbül unterscheidet sich vom Rotohrbülbül u.a. dadurch, dass die Haube nur sehr schwach ausgeprägt ist. Er ist mit einer Gesamtlänge von 17.5-19 cm und einem Gewicht von 18-35 g auch etwas kleiner [2; 4].

Verbreitung

Naher und Mittlerer Osten: Afghanistan, Indien, Irak, Iran, Kuwait, Pakistan, Palästina, Saudi-Arabien, Syrien. Vorhanden mit unklarem Ursprung: Israel, Jordanien, Palästina, Syrien. Eingeführt in Bahrain, Katar, Oman, Vereinigte Arabische Emirate [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Weißohrbülbül besiedelt Trockenwälder, mit Büschen bestandene Halbwüsten, Gebüsch entlang von Fließgewässern, Mangrovenwälder, Palmenhaine, Agrarland und Gärten. Bülbüls haben einen vielseitigen Speisezettel. Sie fressen Insekten, Früchte, Beeren, Samen, Grünzeug und Nektar und bedienen sich nicht ungern auf den Tischen von Hotelterrassen oder lassen sich von Menschen füttern. Das Gelege des Weißohrbülbüls besteht aus 2-5, meistens 3 Eiern. Es wird während 10-14 Tagen allein vom Weibchen bebrütet. Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert und werden mit 9-11 Tagen flügge [2; 4].

Gefährdung und Schutz

Der Weißohrbülbül hat eine sehr weite Verbreitung und gilt trotz abnehmender Bestände nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Weißohrbülbüls werden für den lokalen oder nationalen Heimtiermarkt gefangen [1]. Sie gelten im Nahen und Mittleren Osten als die bedeutendsten Schädlinge an Dattelkulturen [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 10 Zoos gezeigt, darunter solchen, die sich im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Bülbüls.

Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar Bülbüls einen Käfig mit den Mindestmaßen 200x100x100 cm (LxBxH) vor. Bei der Haltung in Außenvolieren muss ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 1 m² vorhanden sein. Die Voliere ist dicht mit Sträuchern, Laubgehölzen oder Koniferen auszustatten. Wie man einen Behälter mit den angegebenen Maßen so bepflanzt, sagt die Verordnung leider nicht.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Weißohrbülbül wurde 1816 von dem englischen Ornithologen und Illustrator John GOULD als "Ixos leucotis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Pycnonotus wurde 1826 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE eingeführt. Es werden zwei Unterarten anerkannt. Weißohr-, Weißwangen- und Rotohrbülbül hybridisieren. Sie bilden mit weiteren Bülbülarten eine Superspezies [1].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Pycnonotus leucotis. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22712687A132101885. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22712687A132101885.en . Downloaded on 11 January 2020.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  3. ELSHAFIE, H. & ABDEL BANAT, B. (2018)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)