Purpur-Glanzstar

Purpurglanzstar (Lamprotornis purpureus) im Parc zoologique de Clères
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Stare (Sturnidae)
Unterfamilie: Stare (Sturninae)

D LC 650

Purpur-Glanzstar

Lamprotornis purpureus • The Purple Glossy-starling • Le choucador pourpré

227 051 012 015 lamprotornis purpureus rothenburg PD1Purpurglanzstar (Lamprotornis purpureus)in Tonis Zoo, Rothenburg LU © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

227 051 012 015 lamprotornis purpureus mapApproximative Verbreitung des Purpurglanzstars (Lamprotornis purpureus)

 

 

227 051 012 015 lamprotornis purpureus cleres PD1Purpurglanzstar (Lamprotornis purpureus) im Parc zoologique de Clères © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

227 051 012 015 lamprotornis purpureus th Bersch HD2Purpurglanzstar (Lamprotornis purpureus) im Zoo Heidelberg © Thomas Bersch, Heidelberg

 

 

227 051 012 015 lamprotornis purpureus th Bersch HD1Purpurglanzstar (Lamprotornis purpureus) im Zoo Heidelberg © Thomas Bersch, Heidelberg

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Der Purpurglanzstar ist in seiner afrikanischen Heimat nicht gefährdet. Die auffällig gefärbte Art eignet sich gut als Botschafter für Natur- und Artenschutz in ihrem Ursprungsgebiet und wird recht häufig in europäischen Zoos gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Purpur-Glanzstar erreicht eine Gesamtlänge von 27 cm und ein Gewicht von ca. 90-140 g. Seine Iris und der Augenrand sind leuchtend gelb, der Schnabel ist schwarz, die Läufe und Zehen sind grau. Das Gefieder von Nacken und Oberseite ist blaugrün, Scheitel, Brust und Unterseite sind purpurviolett [2; 3, 4, 5].

Verbreitung

Tropisches West- und Zentralafrika : Benin, Burkina Faso, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Tschad, DR Kongo, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kenia, Mali, Niger, Nigeria, Senegal, Sudan, Südsudan, Togo, Uganda [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Purpurglanzstar besiedelt Buschland mit vereinzelten Bäumen, baumreiche Savannen und Waldränder bis auf eine Höhe von ca. 1'500 m. Sein Futter, Früchte, Nektar, Termiten und andere Insekten sucht er im Geäst, oft aber in kopfstarken Gruppen am Boden, häufig auch in Gesellschaft von anderen Staren, Star- und Mahaliwebern. Das Gelege besteht aus 3 blassblauen, feingepunkteten Eiern, die während 13-14 Tagen allein vom Weibchen ausgebrütet werden. Die Nestlingszeit dauert 25 Tage. Die Jungen werden von beiden Eltern betreut [2; 3].

Gefährdung und Schutz

Der globale Bestand ist nicht bekannt, aber weil angenommen wird, dass er stabil sei, und der Purpur-Glanzstar eine sehr weite Verbreitung hat und vielfach nicht selten bis sehr häufig ist, wird er nicht als gefährdet angesehen (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im internationalen Tierhandel [1].

Haltung

Das Höchstalter in menschlicher Obhut wird mit 34 Jahren angegeben [3].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 75 Zoos gezeigt, von denen sich über ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Stare.

Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar Purpurglanzstare eine Voliere mit den Mindestmaßen 300x150x200 cm (LxBxH) vor. Für je 2 weitere Vögel außerhalb der Brutzeit ist die Fläche um 25% zu erweitern. Bei der Haltung in Außenvolieren muss ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 1 m² vorhanden sein. Die Vögel sind warm zu überwintern, wobei die Mindesttemperatur 15°C nicht unterschreiten darf. Den Tieren sind Biotopvoliere mit natürlicher Bepflanzung aus Sträuchern, Laubgehölzen und Koniferen einzurichten.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Purpurglanzstar wurde 1776 vom deutschen Universalgelehrten Philipp Ludwig STATIUS MÜLLER als "Turdus purpureus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichung Lamprotornis wurde 1820 von Coenraad Jacob TEMMINCK vom Naturhistorischen Museum in Leiden eingeführt. Die Art ist monotypisch [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Lamprotornis purpureus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22710668A132089272. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22710668A132089272.en. Downloaded on 25 January 2020.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. WILLIAMS, J. G. & ARLOTT, N. (1980)