Napoleonweber (Euplectes afer) im Opel-Zoo, Kronberg
© Archiv Opel-Zoo
Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Webervögel (Ploceidae)
Unterfamilie: Eigentliche Weber (Ploceinae)
Tahaweber, Napoleonweber
Euplectes afer • The Yellow-crowned Bishop • L' euplecte vorabé
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Napoleon- oder Tahaweber ist einer der kleinsten Webervögel. Er ist nicht gefährdet. Das auffällige Brutgefieder der Hähne erregt jedoch die Aufmerksamkeit des Publikums, was ihn zu einem guten Botschafter für Arten- und Biotopschutz in afrikanischen Feuchtgebieten macht. Er ist auch ein Beispiel für eine Tierart, die sich außerhalb ihres angestammten Areals invasiv verhalten kann. Er wird deshalb in recht vielen europäischen Zoos gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDer Napoleonweber erreicht eine Gesamtlänge von 10-11 cm und ein Gewicht von 11-20 g. Er hat einen sehr kurzen Schwanz. Beim Hahn sind im Brutkleid Kopf, Oberseite, Brust und Flanken gelb, der Nacken je nach Unterart gelb oder schwarz, die Flügeldecken schwarzbraun mit gelben Säumen, Stirn, Wangen, Kehle und Bauch schwarz. Im Ruhekleid und bei der Henne sind die Oberseite graubraun-schwarz und die Brust gelblich gestreift [2; 3; 4]. VerbreitungAfrika südlich der Sahara: Angola, Äthiopien, Benin, Botswana, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Eritrea, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Kongo, DR Kongo, Lesotho, Liberia, Mali, Mauretanien, Mosamik, Namibia, Niger, Nigeria, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Simbabwe, Südafrika, Südsudan, Swasiland, Tansania, Togo, Uganda, Zentralafrikanische Republik. Lebensraum und LebensweiseSümpfe und überflutetes Grasland bilden den natürlichen Lebensraum des Tahawebers. Er ist aber ein Kulturfolger, der auch in Vorstädten und Industriegebeiten verbreitet ist, wo er seine Nester gerne in Ständen invasiver Pflanzen, wie Tagetes, Cosmea oder Epilobium baut. Die Nester liegen tief, etwa 30 cm über dem Wasserspiegel oder bis zu einem Meter über Grund, und sind gut versteckt. Der Hahn ist polygyn und versucht seine Auserwählten durch auffällige Balzflüge zu beeindrucken. Die Gelege bestehen aus 3-4, ca. 18x13 mm großen Eiern, die während 13-14 Tagen allein von den Hennen bebrütet werden. Die Nestlingszeit dauert (je nach Quelle) 13 bzw. 21 Tage [2; 3; 4]. Gefährdung und SchutzDie Populationsgröße ist zwar nicht bekannt, aber da dieser Vogel ein riesiges Verbreitungsgebiet hat und die Bestände stabil zu sein scheinen, gilt er nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art befindet sich im internationalen Tierhandel [1]. HaltungNapoleonweber können in begehbaren Volieren oder Tropenhäusern gehalten und mit zahlreichen anderen Tierarten vergesellschaftet werden, im "AFRICAMBO 2" des Magdeburger Zoos z.B. mit Textor- und- Oryxwebern, Oliventauben und Kronenkiebitzen [4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gegen 50 Zoos gezeigt, von denen sich etwa ein Sechstel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Gemäß Schweizerischer Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) ist für bis zu 4 Vögel ein Käfig mit einer Grundfläche von 2'400 cm²und einer Höhe von 50 cm mit Badegelegenheit vorgeschrieben, für jedes weitere Tier ist die Fläche um 500 cm² zu erhöhen. In Deutschland gibt das Kleinvogel-Gutachten des BML von 1996 für ein Paar kleine Webervögel einen Käfig mit den Mindestmaßen 80x40x40 cm (LxBxH) vor. Für jeweils 2-3 weitere Vögel ist die Grundfläche um 25% zu erweitern. Bei der Haltung in Außenvolieren muss ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 1 m² für bis zu 20 Vögel vorhanden sein. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist für ein Paar Napoleonweber ein Käfig mit den Mindestmaßen 80x40x40 cm (LxBxH) erforderlich. Für jeweils 2 weitere Vögel ist die Grundfläche um 25% zu erweitern. Für die Schwarmhaltung sind Volieren erforderlich. Bei der Haltung in Außenvolieren muss ein Schutzraum von mindestens 1 m² Grundfläche vorhanden sein. Taxonomie und NomenklaturDer Napoleonweber wurde 1789 vom Göttinger Professor Johann Friedrich GMELIN in der von ihm bearbeiteten 13. Auflage von LINNÉS "Systema Naturae" als "Loxia afer" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Gattungsname Euplectes wurde 1830 vom englischen Ornithologen und Künstler William SWAINSON eingeführt. Bisweilen wurde er in eine eigenen Gattung Taha gestellt. Es werden drei Unterarten anerkannt [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Euplectes afer. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22719164A131990926. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22719164A131990926.en . Downloaded on 27 January 2020.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
- GINN, P.J., McILLERON, W.G. & MILSTEIN, P. le S. (1999)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)