Paradiestangare (Tangara chilensis) in der Wilhelma Stuttgart
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Tangaren (Thraupidae)
Paradies- oder Siebenfarbentangare
Tangara chilensis • The Paradise Tanager • Le calliste septicolore
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Paradiestangare gilt noch nicht als gefährdet, aber ihr Lebensraum und ihre Bestände nehmen ab. Wegen ihres bunten Gefieders fällt sie auf und ist daher ein geeigneter Botschafter für den Schutz der tropischen Regenwälder Südamerikas. In europäischen Zoos wird sie allerdings nicht häufig gehalten. Körperbau und KörperfunktionenDie Paradiestangare erreicht eine Gesamtlänge von 12-13 cm und ein Gewicht von 16-27 g. Die beiden Geschlechter sind gleich gefärbt: Scheitel und Wangen sind grün, ein Ring um das Auge, Nacken, Rücken, Flügel und Unterschwanzdecken schwarz. Die Kehle ist violett, die Körperunterseite blau oder türkis, Hinterrücken und Bürzel sind rot oder rot und gelb [2; 3]. VerbreitungTropisches Südamerika von Kolumbien und Venezuela bis zum Mato Grosso und Nordbolivien: Bolivien, Brasilien, Ekuador; Französisch-Guyana, Guyana, Kolumbien, Peru, Surinam, Venezuela [1]. Lebensraum und LebensweiseDie Paradiestangare besiedelt Regenwälder vom Tiefland bis auf eine Höhe von etwa 1'500 m, Waldränder und Sekundärwälder. Sie ernährt sich von Fruchtmark, z.B. von Aralien, und Beeren, z. B. von Miconia, einer zu den Schwarzmundgewächsen gehörenden Gattung, sowie in geringerem Umfang von Arthropoden. Das napfförmige Nest wird hauptsächlich von der Henne im Geäst gebaut. Das Gelege besteht aus 2 Eiern, die Brutdauer beträgt weniger alk 16 Tage. Außerhalb der Brutzeit bilden Paradiestangaren Trupps von 20-40 Individuen [2; 3]. Gefährdung und SchutzDie Paradiestangare hat ein Verbreitungsgebiet von etwa 4'500'000 km² und ist zumindest gebietsweise häufig. Sie gilt daher nicht als gefährdet, obwohl der Lebensraum schwindet und die Bestände abnehmen (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art befindet sich laut IUCN im internationalen Tierhandel [1]. HaltungEntsprechend ihrer Herkunft sollte die Paradiestangare bei Temperaturen von 20-24°C gehalten werden. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird (2024) nur noch in sechs Zoos gezeigt, die sich fast alle in Deutschland befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Tangaren. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist für ein Paar Tangaren ein Käfig mit den Mindestmaßen 180x80x100 cm (LxBxH) erforderlich. Außerhalb der Brutzeit ist Schwarmhaltung möglich, für jeweils 2 weitere Vögel ist die Grundfläche um 25% zu erweitern. Den Tieren sind Volieren mit natürlicher Bepflanzung von Sträuchern, Laubgehölzen und Koniferen einzurichten, was bei den vorgegebenen Dimensionen nicht möglich ist. Der Bodenuntergrund muss weich und saugfähig sein. Die Vögel sind warm zu überwintern. Taxonomie und NomenklaturDie Paradiestangare wurde 1832 von dem irischen Zoologen Nicholas Aylward VIGORS als "Aglaia chilensis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Name war insofern unglücklich gewählt, als die Art in Chile nicht vorkommt und Aglaia bereits einen Baum aus der Familie der Mahagonigewächse benannte. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Tangara war 1760 von dem französischen Zoologen Mathurin Jacques BRISSON eingeführt worden. Es werden vier Unterarten anerkannt [2; 4]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Tangara chilensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22722820A94786489. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22722820A94786489.en . Downloaded on 04 February 2020.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)