Kolkrabe ( Corvus corax) im Tier- Freigelände im Nationalparkzentrum Lusen, Nationalpark Bayerischer Wald
© Nationalpark Bayerischer Wald
Vermutlich wurde der Kolkrabe bereits im 18. Jahrhundert im Bayerischen Wald örtlich ausgerottet Gegenwärtig erlebt er - als größter Rabenvogel Eurasiens - eine Wiederausbreitung in Mitteleuropa, sogar bis ins dicht besiedelte Tiefland. Die Rückkehr der Art wird durch die Nationalparkverwaltung seit den Gründungsjahren gestützt, vor allem durch die Auswilderung zoogeborener Jungtiere (162 Stück bis 2001). Davon stammten 41, die in den Jahren 1992-2001 zur Verfügung gestellt wurden, aus dem Tierpark Hellabrunn.
Bis heute hat sich ein Kolkrabenbestand im gesamten deutsch-tschechischen Grenzraum etablieren können. 2010 wurde der Bestand im Bayerischen Wald auf 2-3 Dutzend Brutpaare geschätzt. Seitdem hat er nochmals zugenommen. Als limitierende Faktoren wirken im Waldgebirge die oft späten Winterrückfälle, wobei die Nachzucht der extrem früh brütenden Raben vor allem durch Nassschnee gefährdet wird. Zum anderen erleben die Raben einen strengen Nahrungsengpass während des Winters, da es hier - anders als im Alpenraum - keine Lawinenopfer unter den Huftieren gibt. Darüber hinaus sind die Vögel durch die ortsübliche Praxis, Fallwild und Wildaufbruch zu beseitigen, benachteiligt.
Literatur und Internetquellen:
- NATIONALPARK BAYERISCHER WALD
- SCHERZINGER, W. (1991): Ansiedlungsversuch mit Kolkraben (Corvus corax) im Nationalpark Bayerischer Wald (Bundesrepublik Deutschland). In: GLANDT, D. (Red.): Der Kolkrabe (Corvus corax) in Mitteleuropa. Metelener Schriftenreihe Naturschutz2: 99 - 105.