Madagaskar-Fruchttaube

Madagaskar-Fruchttaube (Alectroenas madagascariensis) im Welt-Vogelpark Walsrode
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Taubenvögel (COLUMBIFORMES)
Familie: Tauben (Columbidae)
Unterfamilie: Fruchttauben (Treroninae)

D LC 650

Madagaskar-Fruchttaube

Alectroenas madagascariensis • The Madagascar Blue Pigeon • Le founingo bleu

217 003 011 007 ducula bicolor urimbirra PD1Madagaskar-Fruchttaube (Alectroenas madagascariensis) im Welt-Vogelpark Walsrode © Klaus Rudloff, Berlin

 

217 003 011 007 ducula bicolor mapApproximative Verbreitung der Madagaskar-Fruchttaube (Alectroenas madagascariensis)

 

217 003 011 007 ducula bicolor ostrava KR1Madagaskar-Fruchttaube (Alectroenas madagascariensis) im Welt-Vogelpark Walsrode © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

217 003 011 007 ducula bicolor urimbirra PD1Madagaskar-Fruchttaube (Alectroenas madagascariensis) im Welt-Vogelpark Walsrode © Klaus Rudloff, Berlin

 

217 003 011 007 ducula bicolor ostrava KR1Madagaskar-Fruchttaube (Alectroenas madagascariensis) im Welt-Vogelpark Walsrode © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die nicht-gefährdete Madagaskar-Fruchttaube ist ein mittelgroßer Vertreter ihrer Unterfamilie, der in europäischen Zoos nur sehr selten gezeigt wird. Sie ist die einzige Art ihrer Gattung, die im 20./21. Jahrhundert in europäischen Zoos gehalten wurde.

Körperbau und Körperfunktionen

Mit einer Gesamtlänge von 25-28 cm und einem Gewicht von ca. 150-200 g entspricht die Madagaskar-Fruchttaube hinsichtlich Größe etwa der Lachtaube. Kehle und Hals sind dunkel graublau, der übrige Körper ist dunkelblau, die äußeren Federn des kurzen Schwanzes sind dunkel mit rotem Spitzenfleck, die mittleren sowie die obeen Schwanzdecken sind rot. Es ist ein breiter roter Augenring vorhanden. Die Schnabelspitze ist gelblich, Ständer und Zehen sind trübrot. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt [2; 3; 4].

Verbreitung

Madagaskar: Östliches Tiefland und zentrales Hochland, fehlt im Westen der Insel  [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Madagaskar-Fruchttaube besiedelt unterschiedliche Waldtypen des Tieflands, der Hügelzone und des Hochlands bis auf eine Höhe von 2'000 m. Sie wird paarweise oder in kleinen Trupps angetroffen. Über ihre Ernährung im natürlichen Lebensraumist nichts bekannt. Das Nest wird in Bäumen, ca. 6-20 m über dem Boden, errichtet. Das Gelege besteht aus nur einem weißen Ei [1; 2].

Gefährdung und Schutz

Die Madagaskara-Fruchttaube hat eine weite Verbreitung. Ihre Bestände nehmen ab, wobei konkrete Zahlen fehlen. Die Abnahme ist aber noch nicht besorgniserregend. Seit 2004, letztmals überprüft 2016, wird die Art deshalb als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERND) [1].

Der internationale Handel wird nicht durch CITES geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Madagaskar-Fruchttaube wird zur Fleischgewinnung bejagt  [1].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Ersteinfuhr erfolgte 1924 in den Schlosspark, den heutigen Zoo, von Clères in der Normandie. Danach gab es während langer Zeit keine weiteren Importe. Gegenwärtig (2024) wird die Art in nur fünf Zoos gehalten. Drei davon befinden sich in Deutschland. 2005 glückte dem Welt-Vogelpark Walsrode die Welt-Erstzucht. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Wildtauben. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für die Haltung mittelgroßer Tauben eine Voliere mit einer Grundfläche von 3 m² und einer Höhe von 2 m vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Madagaskar-Fruchttaube wurde 1766 von Carl von LINNÉ ALS "Columba madagascariensis" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Gattungsname Alectroenas wurde 1840 von dem britischen Zoologen George Robert GRAY eingeführt. Die Gattung umfasst drei monotypische Arten, die auf Madagaskar, bzw den Seychgellen oder den Komoren vorkommen [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Alectroenas madagascariensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22691588A93317822. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22691588A93317822.en. Accessed on 29 August 2024.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. RAETHEL, H.-S. (1980)