Seidenturako

Seidenturako (Tauraco hartlaubi), Wilhelma Stuttgart
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Kuckucksvögel (CUCULIFORMES)
Unterordnung: Turakos und Lärmvögel (MUSOPHAGAE)
Familie: Turakoartige (Musophagidae)
Unterfamilie: Helmturakos (Musophaginae)

D LC 650

Seidenturako, Hartlaubturako

Tauraco hartlaubi • The Hartlaub's Turaco • Le touraco de Hartlaub

219 001 005 004 tauraco hartlaubi stuttgart PD1Seidenturako (Tauraco hartlaubi) in der Wilhelma Stuttgart © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

219 001 005 004 tauraco hartlaubi mapApproximative Verbreitung des Seidenturakos (Tauraco hartlaubi)

219 001 005 004 tauraco hartlaubi london KR1Seidenturako (Tauraco hartlaubi) im Regent's Park Zoo, London © Klaus Rudloff, Berlin

219 001 005 004 tauraco hartlaubi stuttgart PD3Seidenturako (Tauraco hartlaubi) in der Wilhelma Stuttgart © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

219 001 005 004 tauraco hartlaubi dougJansonSeidenturako (Tauraco hartlaubi), wild © Doug Janson (http://www.pbase.com/dougj), übernommen unter der CC BY-SA 3.0-Lizenz

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Stimme auf XENO-CANTO

Als relativ große, lebhafte und farbenfrohe Volierenvögel sind die Turakos gute Botschafter für den Natur- und Artenschutz in ihren Heimatländern. Da sie allerdings sehr territorial und auch gegenüber vergleichbar großen Vögeln anderer Arten zumeist intolerant sind und sich auch Paare in benachbarten Volieren gegenseitig stören, werden sie weniger häufig gehalten, als zu erwarten wäre.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Seidenturako wird 43 cm lang und 210-275 g schwer. Die obere Kopfhälfte und Haube sind blauschwarz, die nackte Augenhaut ist rot, ebenso der Schnabel. Vor dem Auge befindet sich ein weißer Zügelfleck, unter dem Auge ein weißer Streifen. Unterrücken, Bürzel, größere Flügeldecken, Armschwingen und Schwanzsteuerfedern sind stahlblau glänzend, der Rest des Gefieders ist grün bis blaugrün. Die Füße sind schwarz [3; 4].

Verbreitung

Ostafrika: Kenia, Tansania, Uganda [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Seidenturako bewohnt immergrüne Bergwälder in 1'500-3'200 m Höhe sowie Gartenanlagen mit gutem Baumbestand. Er frisst Früchte und Beeren, aber auch Insekten. Die Brut findet während der Regenzeit von April bis Dezember statt. Das Nest wird in dichtbelaubtem Geäst errichtet. Das Gelege besteht aus zwei mattweißen Eiern, die je nach Quelle während 16-18 bzw. 20-22 Tagen bebrütet werden. Die Nestlingsdauer beträgt ebenfalls 16-18 Tage. Die Jungen werden mit 28 Tagen flügge [3; 4].

Gefährdung und Schutz

Der Seidenturako hat eine recht weite Verbreitung und ist ziemlich häufig. Er gilt deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 nicht als gefährdet, obwohl man annimmt, dass die Bestände abnehmen (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird in den Ursprungsländern lokal und national als Heimtier gehandelt. Tansania meldete von 2001-2016 die Ausfuhr von 2'315 Wildfängen. Von 2001-2018 wurde weltweit die Ausfuhr von 414 Nachzuchtvögeln registriert. Davon stammten 198 aus Singapur [2].

Haltung

Für die Haltung eines Paars wird eine Voliere mit den Abmessungen 4.0 x 2.5 x 2.5 m (LxBxH) mit angeschlossenem Schutzraum, der etwas kleiner sein darf, empfohlen [4]. Im Zoo Leipzig werden Seidenturakos freifliegend im Gondwanaland gehalten, in der Stuttgarter Wilhelma wurden sie mit verschiedenen Singvögeln, Tauben, Limikolen, Enten Hühnervögeln und Kleinpapageien vergesellschaftet.

Haltung in europäischen Zoos: Die Zahl der Haltungen nimmt ab. Gegenwärtig (2024 wird die Art noch etwas über 15 Zoos gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für die Haltung von Turakos.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Seidenturako wurde 1884 von dem Afrikaforscher Gustav Adolf FISCHER aus Barmen und Anton REICHENOW vom Berliner Museum für Naturkunde unter der Bezeichnung "Corythaix hartlaubi" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Tauraco war bereits 1779 von Krzysztof Jan KLUK, einem Agronomen und Entomologen aus Warschau, eingeführt worden. Es gibt keine Unterarten. T. hartlaubi bildet eine Superspezies mit T. leucotis [3].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Tauraco hartlaubi. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22688365A93194716. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22688365A93194716.en. Downloaded on 12 July 2019.
  2. CITES TRADE DATA BASE
  3. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  5. HOLLAND, G. (2008)