Schirmquallen- Mastigiidae

Gepunktete Wurzelmundqualle (Phyllorhiza punctata) im Vivarium des Basler Zoos
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Klasse: Schirmquallen (Scyphozoa)
Ordnung: Wurzelmundquallen (Rhizostomeae)
Unterordnung: Kolophoridae
Familie: Mastigiidae

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D NB 650

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Papua- oder Palau-Qualle

Mastigias papua• The Spotted, Lagoon, or Papuan Jellyfish • La méduse de Papouasie

N Mastigias papua VIE VIEPapua-Qualle (Mastigias papua) im Tiergarten Schönbrunn © Tiergarten Schönbrunn

 

N Mastigias papua VIE DZupancPapua-Qualle (Mastigias papua) im Tiergarten Schönbrunn © Daniel Zupanc, Wien

 

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Verbreitung 

Indopazifik von der Küste Ostafrikas bis in den West-Pazifik (Palau), einschließlich des Roten Meeres. In Südafrika auch im Südost-Atlantik [1].

Biologie

Die Papua-Qualle ist eine bis zu 20 cm große Schirmqualle. Sie kommt in Lagunen, Mangroven und Inselseen vor. Die Färbung des Schirms ist meist bräunlich, variiert aber durch Einlagerung von Zooxanthellen (Braunalgen), die der Qualle die Fixierung von CO₂ erlauben. Um den Algen die Photosynthese zu ermöglichen, schwimmen die Quallen tagsüber dem Licht entgegen. Plankton wird als zusätzliche Nahrungsquelle durch das Mundrohr ins Körperinnere eingesaugt und verdaut [Nach Texten TG Schönbrunn und Zoo-Aquarium Berlin].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Gattung Mastigias wurde 1862 vom damals in den USA tätigen Schweizer Naturforscher Jean Louis Rodolphe AGASSIZ definiert. Die Beschreibung der Art erfolgte durch den französischen Arzt und Naturforscher René Primevère LESSON [1]. Nach molekulargenetischen Untersuchungen gibt es mehrere Unterarten oder es handelt sich um einen Artkomplex.

Literatur und Internetquellen

  1.  WoRMS - WORLD REGISTER OF MARINE SPECIES

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D NB 650

Gepunktete Wurzelmundqualle

Phyllorhiza punctata • The Floating Bell Jellyfish • La méduse constellée

N Phyllorhiza punctata VIE VIEGepunktete Wurzelmundqualle (Phyllorhiza punctata) im Tiergarten Schönbrunn © Tiergarten Schönbrunn

N phyllorhiza punctata BSL PD2Gepunktete Wurzelmundquallen (Phyllorhiza punctata) im Vivarium des Basler Zoos © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

N phyllorhiza punctata BER KR2Gepunktete Wurzelmundquallen (Phyllorhiza punctata) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Verbreitung

Tropischer Indopazifik (Philippinen bis Australien, Hawaii), Karibik, Golf von Mexiko

Biologie

Wurzelmundquallen haben einen rosa-bläulichfarbigen, gewölbten Schirm mit weißen, kristallähnlichen, lichtbrechenden Punkten und erinnern an einen schwimmenden Fliegenpilz. Die bläuliche Farbe veranken sie den Zooxanthellen, die sie beherbergen. Mit ihren stark nesselnden Mundtentakeln jagen die Wurzelmundquallen nach Plankton, ihr Gift ist aber für den Menschen ungefährlich. Die Gepunktete Wurzelmundqualle gibt ihre Eier nicht, wie sonst bei Quallen üblich, ins freie Wasser ab, sondern behält sie im Magenraum zurück. Über ihren Wurzelmund strudelt sie Spermien in den Magenraum, wo die Befruchtung stattfindet. Die befruchteten Eier entwickeln sich im Inneren der Qualle. Erst nach Tagen werden sie als fix-fertige Polypen aus dem Magen entlassen, sinken zum Meeresgrund ab und wachsen dort weiter.

Die Gepunktete Wurzelmundqualle wurde mit Ballastwasser in Schiffen, die den Panamakanal benützten, aus dem Pazifik in die Karibik verschleppt und breitet sich als "invasive" Art zunehmend aus, was damit zusammenhängen dürfte, dass sie auch starke Schwankungen des Salzgehalts und der Wassertemperatur problemlos erträgt und somit sehr anpassungsfähig ist. Probleme entstehen dadurch, dass die Quallen als Planktonfresser Jungfische konkurrenzieren, Verklumpungen in Fischernetzen berursachen und Kühlwassereinlässe von Schiffen oder sogar Kernkraftwerken verstopfen.

Literatur und Internetquellen

  1. AQUARIUM LA ROCHELLE
  2. ZOO BASEL