Gepunktete Wurzelmundqualle (Phyllorhiza punctata) im Vivarium des Basler Zoos
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Klasse: Schirmquallen (Scyphozoa)
Ordnung: Wurzelmundquallen (Rhizostomeae)
Unterordnung: Kolophoridae
Familie: Mastigiidae
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Mastigias papua• The Spotted, Lagoon, or Papuan Jellyfish • La méduse de Papouasie
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VerbreitungIndopazifik von der Küste Ostafrikas bis in den West-Pazifik (Palau), einschließlich des Roten Meeres. In Südafrika auch im Südost-Atlantik [1]. BiologieDie Papua-Qualle ist eine bis zu 20 cm große Schirmqualle. Sie kommt in Lagunen, Mangroven und Inselseen vor. Die Färbung des Schirms ist meist bräunlich, variiert aber durch Einlagerung von Zooxanthellen (Braunalgen), die der Qualle die Fixierung von CO₂ erlauben. Um den Algen die Photosynthese zu ermöglichen, schwimmen die Quallen tagsüber dem Licht entgegen. Plankton wird als zusätzliche Nahrungsquelle durch das Mundrohr ins Körperinnere eingesaugt und verdaut [Nach Texten TG Schönbrunn und Zoo-Aquarium Berlin]. Taxonomie und NomenklaturDie Gattung Mastigias wurde 1862 vom damals in den USA tätigen Schweizer Naturforscher Jean Louis Rodolphe AGASSIZ definiert. Die Beschreibung der Art erfolgte durch den französischen Arzt und Naturforscher René Primevère LESSON [1]. Nach molekulargenetischen Untersuchungen gibt es mehrere Unterarten oder es handelt sich um einen Artkomplex. Literatur und Internetquellen
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Phyllorhiza punctata • The Floating Bell Jellyfish • La méduse constellée
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VerbreitungTropischer Indopazifik (Philippinen bis Australien, Hawaii), Karibik, Golf von Mexiko BiologieWurzelmundquallen haben einen rosa-bläulichfarbigen, gewölbten Schirm mit weißen, kristallähnlichen, lichtbrechenden Punkten und erinnern an einen schwimmenden Fliegenpilz. Die bläuliche Farbe veranken sie den Zooxanthellen, die sie beherbergen. Mit ihren stark nesselnden Mundtentakeln jagen die Wurzelmundquallen nach Plankton, ihr Gift ist aber für den Menschen ungefährlich. Die Gepunktete Wurzelmundqualle gibt ihre Eier nicht, wie sonst bei Quallen üblich, ins freie Wasser ab, sondern behält sie im Magenraum zurück. Über ihren Wurzelmund strudelt sie Spermien in den Magenraum, wo die Befruchtung stattfindet. Die befruchteten Eier entwickeln sich im Inneren der Qualle. Erst nach Tagen werden sie als fix-fertige Polypen aus dem Magen entlassen, sinken zum Meeresgrund ab und wachsen dort weiter. Die Gepunktete Wurzelmundqualle wurde mit Ballastwasser in Schiffen, die den Panamakanal benützten, aus dem Pazifik in die Karibik verschleppt und breitet sich als "invasive" Art zunehmend aus, was damit zusammenhängen dürfte, dass sie auch starke Schwankungen des Salzgehalts und der Wassertemperatur problemlos erträgt und somit sehr anpassungsfähig ist. Probleme entstehen dadurch, dass die Quallen als Planktonfresser Jungfische konkurrenzieren, Verklumpungen in Fischernetzen berursachen und Kühlwassereinlässe von Schiffen oder sogar Kernkraftwerken verstopfen. Literatur und Internetquellen
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