Gespenstschrecken - Diapheromeridae

Farnschrecke (Oreophoetes peruana) im Tiergarten Schönbrunn
© Joa in SAGEN.at FORUM

Stamm: Gliedertiere (ARTHROPODA)
Unterstamm: Sechsfüßer (HEXAPODA)
Klasse: Insekten (INSECTA)
Unterklasse: Fluginsekten (PTERYGOTA)
Ordnung: Gespenstschrecken (Phasmatodea)
Unterordnung: Verophasmatodea
Teilordnung: Anareolatae
Familie: Diapheromeridae
Unterfamilie: Diapheromerinae

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D NB 650

Nui Chua-Stabschrecke

Nuichua rabeyae • The Nui Chua Stick Insect • Le phasme de Nui Chua

I nuichua rabeyae koeln PD1Nui Chua-Stabschrecke (Nuichua rabeyae), Männchen im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

I nuichua rabeyae mapVorkommen der Nui Chua-Stabschrecke (Nuichua rabeyae)

I nuichua rabeyae koeln PD2Nui Chua-Stabschrecke (Nuichua rabeyae), Weibchen im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

I nuichua rabeyae koeln PD4Nui Chua-Stabschrecke (Nuichua rabeyae), Männchen im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

I nuichua rabeyae koeln PD3Nui Chua-Stabschrecken (Nuichua rabeyae), Paar im Kölner Zoo © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Verbreitung 

Südostasien: Zentralvietnam

Biologie

Die nachtaktive Art wurde im sekundären immergrünen Regenwald in Gebieten unterhalb einer Höhe von 400 m. ü. M. nachgewiesen. Die Weibchen dieser mittelgroßen, farbenfrohen Art werden bis zu 13 cm lang, die Männchen etwa 6 cm. Die Vorderflügel sind zu einer kleinen weißlichen Schuppe reduziert [1; 2; 4].

Die Männchen werden 4 bis 6 Wochen früher geschlechtsreif als die Weibchen. Sobald sie erwachsen sind, klammern sie sich an die größeren weiblichen Nymphen und bleiben für den Rest ihres Lebens bei ihnen. Die subadulten Weibchen häuten sich, während die Männchen noch an der alten Haut haften. Sobald der Häutungsprozess abgeschlossen ist, wechselt das Männchen von der alten Haut zu dem frisch gehäuteten erwachsenen Weibchen. Die Weibchen legen ca. 10 Eier pro Woche, die sie einfach auf den Untergrund fallen lassen. Nach einer Inkubationszeit von 2-4 Monaten (bei 20-23°C) schlüpfen die Nymphen. Diese reagieren auf Störungen hektisch. Ältere Nymphen stellen sich hingegen tot [2; 3; 4]

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Ein regelmäßiges Monitoring der wildlebenden Populationen wird derzeit nicht durchgeführt, deshalb ist über den Status und den Trend der Population so gut wie nichts bekannt. Alles, was wir heute über die Art wissen, geht auf die Erstbeschreibung von 2018 zurück oder stammt aus Zuchtberichten außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets [4].

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Zoogestütztes Schutzprojekt:

Im Rahmen der Vietnamizing-Kampagne 2024-2025 der EAZA werden folgende Ziele verfolgt:

  • Monitoring der Population, und wenn die Art tatsächlich mikroendemisch und bedroht ist, dann:
  • Aufnahme auf die Rote Liste der bedrohten Arten Vietnams;
  • Aufnahme in die Rote Liste der IUCN;
  • Aufbau einer Reservepopulation in Vietnam;
  • Ausweitung des europäischen Zuchtprogramms, d.h. Werbung für mehr teilnehmende Zoos und damit mehr Zuchterfolge;
  • Schutz des gemeinsamen Verbreitungsgebietes der Nui Chua Stabschrecke und des Vietnam-Kantschils.

Bedeutung für den Menschen

Nachzuchttiere der Nui Chua-Stabschrecken befinden sich im Tierhandel und werden in Deutschland für 12 € /Stück angeboten [Online-Inserat 2024].

Taxonomie und Nomenklatur

Gattung und Art wurden erst 2018 von den belgischen Zoologen Joachim Bresseel und Jérôme Constant wissenschaftlich beschrieben. Die Gattung ist monotypisch. Die Art wurde nach Kristien Rabaey benannt, als Anerkennung für ihre Zucht der F1-Generation erstmals im Jahr 2015 [1; 2; 3].

Literatur und Internetquellen

  1. BRESSEEL, J. & CONSTANT, J. (2018)
  2. PHASMIDA SPECIES FILE
  3. PHASMATODEA
  4. VIETNAMIZING - EAZA CAMPAIGN 2024-2025

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D NB 650

Farnschrecke

Oreophoetes peruana • The Peruvian Fern Stick Insect • Le phasme du Pérou

I oreophoetes peruana wien PDFarnschrecke (Oreophoetes) im Tiergarten Schönbrunn © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

I oreophoetes peruviana grahamWiseBrisbaneFarnschrecke (Oreophoetes) © Graham Wise, Brisbane. Übernommen aus flickr unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic-Lizenz

 

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Verbreitung 

Südamerika: Ecuador und Peru

Biologie

Die Weibchen der Farnschrecke sind etwa 8 cm lang. Sie sind schwarz mit gelben oder rötlichen Streifen an den Seiten und einem grünlichen Streifen auf dem Rücken. Ihr Kopf, das Ende des Hinterleibs und die Gelenke der Extremitäten sind ebenfalls gelb bis rötlich. Die Männchen sind mit 7 cm etwas kleiner und als Erwachsene schwarz gefärbt [2].

Farnschrecken sind tagaktiv. Sie ernähren sich von Farnblättern. Etwa 3-4 Monate nach der Eiablage schlüpfen die Nymphen, nach etwa der gleichen Zeit werden sie erwachsen. Die Adulttiere leben weitere 6-10 Monate [2].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Peruanische Farnschrecken sind beliebte Terrarientiere und werden für wenig Geld (1-3 €) im Heimtierhandel angeboten [Online-Inserate 2018].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1868 von dem Schweizer Entomologen Henri Louis Frédéric de SAUSSURE als "Bacteria peruana" beschrieben. Später wurde sie in die 1904 neu geschaffene Gattung Oreophoetes überführt. Gegenwärtig sind zwei Unterarten anerkannt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. CATALOGUE OF LIFE
  2. ESCH, A. (2013)