Stamm: Gliedertiere (ARTHROPODA)
Unterstamm: Sechsfüßer (HEXAPODA)
Klasse: Insekten (INSECTA)
Unterklasse: Fluginsekten (PTERYGOTA)
Ordnung: Schaben (Blattodea)
Überfamilie Blaberoidea
Familie: Riesenschaben (Blaberidae)
Die Familie der Riesenschaben umfasst über 2'000 Arten, die sich auf 12 Unterfamilien und etwa 156 Gattungen verteilen.
- Pfefferschabe (Archimandrita tessellata)
- Totenkopfschabe (Blaberus craniifer)
- Madagaskar-Fauchschabe (Gromphadorhina portentosa)
- Grandidier-Fauchschabe (Gromphadorhina grandidieri)
- Madagaskar-Riesenfauchschabe (Princisia vanwaerebeki)
Unterfamilie: Blaberinae
Pfefferschabe
Archimandrita tessellata • The Peppered Cockroach • La blatte poivre
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VerbreitungMittelamerika: Ursprünglich beschrieben aus Costa Rica;, Guatemala bis Panama, je nach Quelle auch Südmexiko undNordkolumbien [1; 2; 3; 4; 5; 6]. BiologiePfefferschaben sind nachtaktive Allesfresser. Sie erreichen eine Länge von 6-8 cm. Die Weibchen werden etwas größer als die Männchen. Die Farbe ist beige mit schwarzen Sprenkeln: Auf dem Halsschild (Pronotum), das ihren Kopf vollständig bedeckt, befindet sich meist ein dunklerer Bereich.Bei Gefahr geben die Tiere ein nach Pfeffer riechendes Abwehrsekret ab. Obwohl sie Flügel haben, erlaubt ihnen ihr Gewicht nicht zu fliegen [3; 5]. Pfefferschaben sind ovovivipar. Die Weibchen produzieren keine Ootheken, sondern behalten die Eier aufgereiht in ihrem Körper. Nach sechs Monaten schlüpfen zwischen 12 und 25 Jungtiere. Sie sind direkt selbstständig und leben eingegraben im Substrat. Nach 6-9 Monaten sind sie ausgewachsen. Adulte Tiere leben nach der Reifehäutung 2 weitere Jahre [4; 5]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Wegen ihrer attraktiven Zeichnung sind die einfach zu haltenden Pfefferschaben als Hobby- und Schautiere beliebt. Sie werden aber auch als Futtertiere für Echsen, Taranteln etc. genutzt [3; 4]. Angebote im Handel liegen bei 1.50-3.50 € / Stück [Online-Inserate 2023]. Taxonomie und NomenklaturDie Gattung Archimandrita wurde vom Schweizer Naturforscher Henri de SAUSSURE 1893 aufgestellt. Die Art tessellata wurde 1903 von dem US-amerikanischen Entomologen James Abram Garfield REHN erstmals wissenschaftlich beschrieben. Man trifft für das Artepitheton häufig auf die Schreibweise "tesselata" [2; 6]. Literatur und Internetquellen
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Unterfamilie: Blaberinae
Totenkopfschabe
Blaberus craniifer • The Death's Head Cockroach • La blatte tête de mort
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VerbreitungMittelamerika-Karibik: Belize, Dominikanische Republik, Kuba, Mexiko, in Florida eingeführt [2]. BiologieDie Totenkopfschabe erreicht eine Länge von 7 cm und mehr. Damit ist sie die größte neuweltliche Schabe. Ihre Deckflügel (Tegmina) sind schwarz, gelegentlich in der Mitte mit brauner Zeichnung. Der Halsschild (Pronotum) weist eine auffällige Totenkopfzeichnung auf. Die Nymphen sind hellbraun mit vielen gelben Flecken auf Brust und Hinterleib. Sie sind als jung nur schwer von anderen Blaberus-Arten zu unterscheiden. Totenkopfschaben sind Allesfresser. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Wegen ihrer attraktiven Zeichnung sind die einfach zu haltenden Totenkopfschaben als Hobby- und Schautiere beliebt. Sie, oder Hybriden mit anderen Blaberus-Arten, werden aber auch als Futtertiere für Echsen, Taranteln etc. genutzt [4]. Angebote im Handel liegen bei O.20 € / Stück [Online-Inserate 2018]. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1838 von dem aus Stralsund stammenden und nach Argentinien ausgewanderten Entomologen Karl Hermann Konrad BURMEISTER als "Blabera craniifer" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Dabei unterlief ihm ein Fehler, denn die bereits 1831 von dem französischen Hobby-Entomologe Jean-Guillaume AUDINET-SERVILLE aufgestellte Gattung heißt Blaberus. Von dieser Gattung werden gegenwärtig je nach Quelle 6 Arten oder 6 Artengruppen mit insgesamt 31 Arten anerkannt. Bisweilen trifft man in Zoos auf die Bezeichnung "Blabera fusca". Dabei handelt es sich nicht um eine an dere Art, sondern ein Synonym von B. craniifer [2; 3]. Literatur und Internetquellen
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Unterfamilie: Oxyhaloinae
Tribus Gromphadorini
Madagaskar-Fauchschabe
Gromphadorhina portentosa• The Madagascar Hissing Cockroach • La blatte siffleuse de Madagascar
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VerbreitungOst-Madagaskar BiologieDie 5-6(-10) cm lang werdende Madagaskar-Fauchschabe hat ein dickes, mahagonibraunes bis schwarzes Exoskelett. Im Gegensatz zu vielen anderen Schaben ist sie flügellos [1]. Die Madagaskar-Fauchschaben leben auf Bäumen, Büschen und zwischen Laub am Boden der tropischen Regenwälder entlang der Ostküste Madagaskars. Sie ernähren sich von frischem und sich zersetzendem Pflanzenmaterial sowie von Aas. Mit fünf Monaten erreichen sie die Geschlechtsreife und werden gut drei Jahre alt. Die Geschlechter lassen sich gut unterscheiden: Die kleineren, bis 5 cm langen Männchen haben auf dem Halsschild zwei gut erkennbare Höcker. Fauchschaben haben eine für Insekten sehr ungewöhnliche Art der Fortpflanzung: Die Weibchen verbergen das Eipaket in ihrem Brutsack im Inneren des Körpers. Die 20–40 bereits 12 mm langen Larven verlassen das Eipaket nach 50–60 Tagen. Die Nymphen ähneln den Erwachsenen, abgesehen davon, dass sie noch keine Geschlechtsorgane haben. Nachdem sie sich sechsmal gehäutet haben, erreichen sie mit 6-7 Monaten das Erwachsenenstadium [1; 4]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Wegen ihrer Größe sind die einfach zu haltenden Fauchschaben als Hobby- und Schautiere beliebt. Sie werden aber auch als Futtertiere für Echsen, Taranteln etc. genutzt. Angebote im Handel liegen in Deutschland bei etwa 2 €, der Schweiz bei etwa 4 CHF / Stück [4; Online Inserate 2018]. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1853 von dem an der Berliner Universität als Professor tätigen Entomologen Hermann Rudolf SCHAUM als "Hormetica portentosa" erstmals wissenschaftlich beschrieben und kam später in die 1865 von dem Schweizer Naturforscher Karl BRUNNER-VON WATTENWYL in seinem umfangreichen Werk "Nouveau système des blattaires" aufgestellte Gattung Gromphadorhina [2; 3]. Literatur und Internetquellen
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Unterfamilie: Oxyhaloinae
Tribus Gromphadorini
Grandidier-Fauchschabe<
Gromphadorhina grandidieri • The Tiger Hissing Cockroach • La blatte géante de Grandidier
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VerbreitungSüdwest-Madagaskar BiologieDie flügellose, bis 85 mm lange Grandidier-Fauchschabe hat einen dunkelbraun und gelb gestreiften Hinterleib, wodurch sie sich von der Madagaskar-Fauchschabe unterscheidet. Beide Arten sind jedoch nahe verwandt und lassen sich kreuzen. die Grandidier-Fauchschabe besiedelt die trockenen Dornwälder im Südwesten Madagaskars. Sie lebt in Höhlen toter Bäume [1; 3]. Der Name "Fauchschabe" kommt daher, dass die Tiere fauchende und zischende Geräusche von sich geben können. Junge Fauchschaben häuten sich sechsmal, bis sie erwachsen sind. Kurz vor der Häutung lässt sich am Rücken die Häutungsnaht erkennen, an der der alte Chitinpanzer aufplatzt. Unter dem alten Panzer wird dann der neue, helle und weiche Panzer sichtbar. Er wird erst nach einem Tag fest und färbt sich dabei bräunlich [Text nach Zoo Zürich]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Wegen ihrer Größe sind die einfach zu haltenden Fauchschaben als Hobby- und Schautiere beliebt. Sie werden aber auch als Futtertiere für Echsen, Taranteln etc. genutzt. Angebote im Handel liegen in Deutschland bei etwa 1 € oder weniger / Stück [Online Inserate 2018]. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1904 unter ihrem heute noch gültigen Namen von dem englischen Entomologen William Forsell KIRBY erstmals wissenschaftlich beschrieben und zu Ehren des französischen Naturforschers Alfred GRANDIDIER, der ausgedehnte Forschungsreisen auf Madagaskar unternommen hatte, benannt [2]. Literatur und Internetquellen
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Unterfamilie: Oxyhaloinae
Tribus Gromphadorini
Madagaskar-Riesenfauchschabe
Princisia vanwaerebeki • The Giant Madagascar Hissing Cockroach • La blatte géante du Madagascar
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VerbreitungMadagaskar: Das Typus-Exemplar stammt aus der Region Bekily in der ehemaligen Provinz Toliara im Süden der Insel [4]. BiologieDie in beiden Geschlechtern flügellose Princisia vanwaerebeki gehört zu den größten Schaben der Welt. Erwachsene erreichen eine Körperlänge von 7-12 cm. Sie sind hauptsächlich dunkelbraun bis schwarz gefärbt. An den Seiten haben sie rötliche oder orange ovale Flecken, die bei den Männchen wesentlich stärker ausgeprägt sind als bei den Weibchen. Die Männchen haben zwei hornartge, wulstige Höcker auf dem Halsschild, ansonsten sind sich die Geschlechter sehr ähnlich. Größe und Färbung variieren individuell recht stark [2; 3]. Die Madagaskar-Riesenfauchschabe ist dämmerungs- und nachtaktiv. ihre bevorzugte Temperatur liegt bei 18-26°C, die relative Luftfeuchtigkeit bei 50-60%. Wie andere Fauchschaben auch kann sie kräftig zischen. Sie ist ovovivipar, die Larven werden nach einer Entwicklungsdauer von etwa 50 Tagen geboren. Bis zum Erreichen der Geschlechtsreife dauert es 6 Monate. Die Tiere können ein Alter bis zu 3 Jahren erreichen [2; 3]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Wegen ihrer Größe sind die einfach zu haltenden Riesenfauchschaben als Hobby- und Schautiere beliebt. Sie werden aber auch als Modelltiere in der Forschung sowie als Futtertiere für Echsen, Taranteln etc. genutzt. Angebote im Handel variieren stark von etwa 1.50-15 € / Stück [Online Inserate 2022]. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1973 unter ihrem heutigen Namen von dem in Lyon tätigen Entomologen Christian VAN HERREWEGE erstmals wissenschaftlich beschrieben [1; 4]. Literatur und Internetquellen
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