Scherengarnelen (Stenopodidae)

Gebänderte Scherengarnele (Stenopus hispidus) im Lanzarote Aquarium, Costa Teguise
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Stamm: Gliedertiere (Arthropoda)
Unterstamm: Krebstiere (Crustacea)
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Ordnung: Zehnfußkrebse (Decapoda)
Unterordnung: Pleocyemata
Teilordnung: Stenopodidea
Familie: Scherengarnelen (Stenopodidae)

D NB 650

Gebänderte Scherengarnele

Stenopus hispidus • The Banded Coral Shrimp • La grande crevette nettoyeuse

C stenopus hispidus lanza PD2Gebänderte Scherengarnele (Stenopus hispidus) im Lanzarote Aquarium, Costa Teguise © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

C stenopus hispidus mapApproximative Verbreitung der Gebänderten Scherengarnele (Stenopus hispidus)

 

C stenopus hispidus TPB KR1Gebänderte Scherengarnele (Stenopus hispidus) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

C stenopus hispidus lanza PD3Gebänderte Scherengarnele (Stenopus hispidus) im Lanzarote Aquarium, Costa Teguise © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Verbreitung

Atlantik, Indo-Pazifik: Tropische subtropische und zum Teil gemäßigte Bereiche der Küsten aller Kontinente und von Inseln in diesen Klimazonen. Nord-Südverbreitung im Pazifik von Japan bis Neuseeland, im Atlantik von Kanada bis Brasilien und im Indischen Ozean bis Südafrika [1; 4].

Biologie

Gebänderte Scherengarnelen werden ohne ihre Antennen und Scheren etwa 6 cm lang. Männchen bleiben etwas kleiner als Weibchen. Die namengebenden Scheren sind sehr groß. Der Panzer ist auffällig rot und weiß gebändert. Bei den anderen Arten der Gattung, die alle deutlich kleiner sind, ist dagegen die Rotfärbung auf einzelne Streifen oder Punkte reduziert. Die Tiere besiedeln Korallenriffe und felsige Meerböden bis auf eine Tiefe von 200 m. Meist leben sie paarweise in Höhlen und unter Vorsprüngen. Sie sind Allefresser und finden einen Teil ihre Nahrung als Putzer, indem sie Fische und Meereschildkröten von Parasiten und abgestorbener Haut befreien. Ein für sie wichtiger Beutegreifer ist die Olivefarbene Seeschlange (Aipysurus laevis) [1; 2; 3, 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Gebänderte Scherengarnele ist eine der ersten Arten exotischer Krebstiere, die für die Zwecke der Meerwasseraquaristik nach Europa importiert wurde. In Deutschland und der Schweiz wird sie für ca. 12-15 € / Stück angeboten [3; Online-Inserate 2020].

Haltung

Die Gebänderte Scherengarnele gilt als relativ leicht zu halten und wenig empfindlich. Für die Haltung wird ein Becken mit einem Inhalt von mindestens 100 l und einer Wassertemperatur von 21-28°C empfohlen. Es sollte nicht mehr als ein Paar in einem Becken gehalten werden. Andere Garnelenarten werden angegriffen und getötet [3].

Im deutschsprachigen Raum gibt es keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Krebstieren.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Gebänderte Scherengarnele wurde 1811 von Guillaume-Antoine OLIVIER, einem französischen Arzt und Naturforscher, der an der medizinischen Fakultät von Montpellier studiert und mehrere entomologische Standardwerke seiner Zeit veröffentlicht hatte, als "Palaemon hispidus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Stenopus wurde 1819 von dem am Muséum National d'Histoire Naturelle zu Paris tätigen Entomologen Pierre André LATREILLE eingeführt [6].

Literatur und Internetquellen

  1. ENCYCLOPEDIA OF LIFE
  2. KNOP, D. (2016)
  3. MEERWASSER-LEXIKON
  4. SEALIFE BASE
  5. WoRMS