Krebstiere - Allgemeines

Taschenkrebs (Cancer pagurus) im Zoo-Aquarium Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin

C Palinurus vulgaris muenchen PDGewöhnliche Languste (Palinurus elephas) im Tierpark Hellabrunn, München © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

C schema krebsSchematischer Bauplan eines Krebses. Bild aus A. KÜHN, (1959/1964).

C schema beineAbwandlung der Grundform der Extremitäten bei einem Flusskrebs (Astacus). Bild aus A. KÜHN, (1959/1964).

C Lysmata amboinensis cherbourg PD1Indopazifische Weissband-Putzergarnele (Lysmata amboinensis) in der Cité de la Mer, Cherbourg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

C daphnia DreamstimeWasserfloh (Daphnia sp.), Weibchen mit Eiern. Bild Dreamstime (Royalty free)

C artemia FAOSalinenkrebschen (Artemia sp.). Bild FAO Fisheries and Aquaculture

 

Weitere Bilder auf BioLib

Systematik der Krebstiere

Die Krebstiere (CRUSTACEA) sind ein Unterstamm der Gliederfüßer mit gegen 70'000 bekannten Arten. Davon sind 3'019 Arten in der Roten Liste der IUCN aufgeführt (Stand März 2022). Die Innere Systematik ist relativ unklar. Je nach Autor werden 5 bis 12 Klassen unterschieden.

Die Asseln (Isopoda) sind eine Ordnung der Klasse Höhere Krebse (MALACOSTRACA). Sie umfassen etwa 10'000 Arten, von denen sich die meisten aufgrund ihrer geringen Größe für eine Zoohaltung nicht eignen. Die Zehnfußkrebse (Decapoda) und die Fangschreckenkrebse (Stomatopoda) sind ebenfalls Ordnungen der Klasse Höhere Krebse (Malacostraca). Zu ihnen gehören gegen 15'000 respektive etwa 400 Arten, die in Zoos exemplarisch verteten sind. Andere Klassen der Krebstiere, wie z.B. die Blattfußkrebse (BRANCHIOPODA), zu denen die Salinenkrebschen und die Wasserflöhe gehören, die Kiemenfüßer (MAXILLOPODA), bei denen die Fischläuse angesiedelt sind, oder die Muschelkrebse (OSTRACODA) spielen im Zoo als Schautiere keine, zum Teil aber als Futtertiere oder unerwünschte Parasiten sehr wohl eine Rolle.

Bauplan der Krebstiere

Krebstiere sind Kiemenatmer. Ihr Körper besteht in der Regel aus drei Segmenten: Kopf und Brust, die bei vielen Arten zu einem Cephalothorax verwachsen sind, und Hinterleib (Pleon = "Abdomen"). Am Kopf befinden sich zwei Antennenpaare und die Kauwerkzeuge. Der Thorax ist im Prinzip segmentiert, aber seine Segmente sind oft verschmolzen und von einer Schale bedeckt. Die hier befindlichen Extremitäten dienen der Fortbewegung, die vordersten Paare sind jedoch als Kieferfüße oder Scheren häufig  in den Dienst der Nahrungsaufnahme gestellt. Die meisten inneren Organe sind im Thorax zusammengedrängt. Auch das überwiegend mit Muskelmasse, dem kommerziell genutzten Krebsfleisch, gefüllte Abdomen ist segmentiert, wobei hier die Segmente stets gegeneinander beweglich bleiben. Extremitäten können hier vorhanden sein oder fehlen. Die Gliedmaßen des zweitletzten Segments können verbreitert sein und mit dem extremitätenlosen letzten Segment (Telson) einen Schwanzfächer bilden. Die Grundform der Extremitäten ist ein zweiästiger Spaltfuß, an dessen Stamm sich häufig die Kiemen befinden

 Vermehrung und Entwicklung

Krebstiere pflanzen sich auf unterschiedlichste Weise fort. Eizellen und Spermien können ins freie Wasser entlassen und dort äußerlich befruchtet werden, durch zu Paarungsorganen umgewandelte Extremitäten der Männchen kann eine innere Befruchtung vollzogen werden, oder es können gar verzwergte Männchen im Körperinneren des Weibchens leben.

Die meisten Krebse durchlaufen mehrere Larvenstadien. Das bei fast allen Krebsen vorkommende, zum Teil bereits im Ei stattfindende erste Stadium ist die Naupliuslarve mit drei Beinpaaren, bei der die ursprünglich vier Medianaugen zu einem einzigen Naupliusauge verschmolzen sind. Aus dieser entwickeln sich je nach systematischer Gruppe unterschiedliche Larventypen, die schließlich mit oder ohne Metamorphose zu fertigen Krebsen werden.

Ernährung und Symbiosen

Je nach Art ernähren sich Krebstiere von tierischem oder pflanzlichem Material, einschließlich lebender Tiere, Phyto-und Zooplankton sowie Detritus. Bei den Niederen Krebsen gibt es zahlreiche parasitisch lebende Arten, bei den Höheren Krebsen zum Teil ausgesprochene Räuber. Etliche Arten gehen Symbiosen mit anderen Tieren ein; am bekanntesten sind die Einsiedlerkrebse, die sich zum Schutz gegen Feinde eine Seeanemone oder einen Schwamm auf ihr als Wohnung dienendes Schneckenhaus pflanzen.

Literatur und Internetquellen

  1. BURDA, H., HILKEN, G. & ZRZAVÝ (2016)
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. KÜHN, O. (1964)
  4. ROTE LISTE DER IUCN
  5. WoRMS - World Register of Marine Species