Weibliche Gestreifte Guatemala-Vogelspinne (Aphonopelma seemanni)
© Micha L. Rieser
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae)
Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
Unterfamilie: Eigentliche Vogelspinnen (Theraphosinae)
Gestreifte Guatemala-Vogelspinne
Aphonopelma seemanni • The Costa-Rican Zebra Tarantula • La mygale zèbrée du Costa Rica
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VerbreitungMittel-/Nordamerika: Die Angaben zur Verbreitung sind widersprüchlich. Sicher kommt die Art von Costa Rica bis Guatemala vor, eventuell bis Texas und Kalifornien [1; 2; 3]. BiologieDie 6-7 cm lange Gestreifte Guatemala-Vogelspinne besiedelt Trockenwälder und Grassteppen. Sie ist bodenbewohnend [1; 3]. Die Grundfärbung geht von fast hellbraun, über bleigrau bis schwarz. Die Weibchen haben auf den Beinoberseiten je zwei deutliche weiße Streifen, bei den Männchen sind die Beinstreifen nicht so ausgeprägt [1]. Das Weibchen, das 12-15 Jahre alt werden kann, webt 4-10 Wochen nach einer Paarung am Boden der Wohnhöhle einen mehrlagigen Teppich, auf den es bis zu 400 Eier legt. Beim Austritt aus der Geschlechtsöffnung laufen diese an den Spermataschen vorbei und werden so befruchtet. Sind alle Eier abgelegt, werden die oberen Schichten des Teppichs zu einem Kokon verschlossen, nach ca. 10-12 Wochen schlüpfen die Jungtiere, deren Hinterleib noch voll Eidotter ist. Nach der zweiten Häutung reißt die Mutter den Kokon auf, und die Jungen kommen heraus. Jede kleine Vogelspinne zieht einen Faden hinter sich her, alle Fäden bilden ein Gespinst, das als Kinderstube dient. Bei Gefahr krabbeln die Jungen zurück in den Kokon oder steigen auf das Muttertier [2; 3]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Gestreifte Guatemala-Vogelspinnen werden häufig als Terrarientiere gehalten und sind regelmäßig im Tierhandel. Angebote liegen in den USA bei rund 30-35 USD (Online-Inserate 2017). Da die Tiere relativ aggressiv sind, sollten sie nicht von Einsteigern gehalten werden [3]. HaltungIm deutschsprachigen Raum gibt es keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Spinnen. Verschiedentlich setzen Zoos im zoopädagogischen Unterricht oder im Rahmen spezieller Kurse Vogelspinnen ein, um Menschen die Furcht vor Spinnen (Arachnophobie) zu nehmen. Taxonomie und NomenklaturDie Gestreifte Guatemala-Vogelspinne wurde 1897 von dem englischen Zeichner und Arachnologen Frederick Octavius PICKARD-CAMBRIDGE als "Eurypelma seemanni" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Benannt wurde sie nach dem deutschen Botaniker Berthold Carl SEEMANN, der die Belegexemplare 50 (!) Jahre zuvor in Costa Rica gesammelt hatte. Ihren heutigen Namen trägt sie seit 1901, als sie von Reginald Innes POCOCK vom Londoner Naturhistorischen Museum in die von ihm neu aufgestellte Gattung Aphonopelma transferiert wurde [4; 5]. |