Turbanschnecken - Turbinidae

Rote Runzelsterne (Bolma rugosa) im Aquarium Piran, Slowenien
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Klasse: Schnecken (Gastropoda)
Unterklasse: Orthogastropoda
Überordnung: Vetigastropoda
Ordnung: -
Überfamilie: Trochoidea
Familie: Turbanschnecken (Turbinidae) 

Die annähernd weltweit, hauptsächlich aber in den Tropen und Subtropen verbreitete Familie umfasst über dem Artrang 2 Unterfamilien mit zusammen 15-16 Arten sowie zwei weitere Arten, die keiner Unterfamilie zugeordnet sind.

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D NB 650

Roter Runzelstern

Bolma rugosa • The Rough Turbo • L'astrée rugueuse ou le turbo méditerranéen

M bolma rugosa umag hZellGehäuse von Roten Runzelsternen (Bolma rugosa) gesammelt bei Umag, Istrien © H. Zell, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz.

M bolma rugosa mapApproximative Verbreitung des Roten Runzelsterns (Bolma rugosa)

M bolma rugosa piran PD2Roter Runzelstern (Bolma rugosa) im Aquarium Piran, Slowenien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

M bolma rugosa piran PD3Rote Runzelsterne (Bolma rugosa) im Aquarium Piran, Slowenien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

M bolma rugosa augenOpercula des Rote Runzelsterns (Bolma rugosa) © www.schnecken-und-muscheln.de. Veröffentlicht unter der Attribution-ShareAlike 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0)-Lizenz.

 

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Verbreitung 

Nordostatlantik und Mittelmeer: Im Atlantik vom Golf von Biskaya bis nach Mauretanien; Kanarische Inseln, Madeira, Kapverden, je nach Quelle auch Azoren und Kapverden [1; 2; 3 u.a.].

Biologie

Der Rote Runzelstern besitzt eine massive, 5 cm hohe und 6(-8) cm breite Schale mit 6-7 von einander durch tiefe Einschnitte getrennte und mit einem Längskiel versehenen Umdrehungen und abgerundeter Spitze. Bei Erwachsenen ist sie graubraun bis grünlich gefärbt und von Algen, Kalkwürmern und anderen kleinen Meeresorganismen bedeckt, sodass die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung kaum auffallen. Die Tiere  leben überwiegend in von Algen bewachsenen Bereichen und Seegraswiesen. Sie ernähren sich, wie alle Turbanschnecken, rein pflanzlich [1; 3].

Die Tiere sind getrenntgeschlechtig. Die Fortpflanzungsperiode fällt auf März-Juli [1].

Gefährdung und Schutz

Der Rote Runzelstern wird durch die Rote Liste der IUCN nicht erfasst.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Rote Runzelstern wird wegen seines sehr schönen perlmutt- und orangefarbenen  Operculums, des an der Oberseite des Fußes befindlichen kalkigen, je nach Region "Santa Lucia-", "Venus-" oder "Marienauge" genannten Deckels, zur Herstellung von Schmuck gesammelt. Um die Heilige Lucia aus Syrakus, die vermutlich im 4. Jahrhundert gelebt hat und gelobt haben soll, ihre Jungfräulichkeit zu bewahren, ranken sich zahlreiche Legenden, die mit ihren Augen zu tun haben. So soll sie auf Anzeige ihres zurückgewiesenen, heidnischen Bräutigams als Christin angeklagt und ihr die Augen ausgestochen worden sein, oder sie soll sich ihre Augen selbst ausgerissen und in einer Schale an ihren ehemaligen Verlobten gesandt oder sie der Jungfrau Maria geopfert oder sie ins Meer geworfen haben [1; 3].

Rote Runzelsterne sind essbar, sie werden im Mittelmeerraum mit Kiemennetzen gefangen und gelegentlich auf Fischmärkten, hauptsächlich auf Sizilien und in Marseille, angeboten. Konsumiert werden sie nach kurzer Garzeit vorzugsweise mit einer Aïoli-Sauce [1].

Haltung

Die Haltung von Meeresschnecken ist im deutschsprachigen Raum nicht geregelt. Es wird ein Aquarium von mindestens 100 Liter empfohlen. Der Temperaturbereich sollte zwischen 10 und 25ºC liegen [3].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1767 von Carl von LINNÉ als "Turbo rugosus" erstmals wissenschaftlich beschrieben und benannt.  Die heute gültige Gattungsbezeichnung Bolma wurde 1826 von Giuseppe Antonio RISSO, einem Naturforscher aus dem damals zu Savoyen gehörenden Nizza eingeführt [4].

Literatur und Internetquellen

  1. DORIS
  2. GLOBAL BIODIVERSITY IDENTIFICATION FACILITY
  3. MEERWASSER-LEXIKON
  4. WoRMS